: Diebe, einmal erfolgreich
■ Baseball-Meisterschaftshalbfinale: Lokstedt Stealers vs. Mannheim Tornados (Sbd. 14 Uhr)
Knights, Tornados, Stealers, Cardinals. Die Namensgebung der deutschen Baseballmannschaften mutet schon merkwürdig an. Wenn schon auf dem Spielfeld nicht das Niveau vom amerikanischen Ballsport erreicht werden kann, sondern nur, wie der Hamburger Baseballverbandsprecher Edwin Feindt einräumen muß, „High School-Level“, sollen zumindest die Namen auf mehr hindeuten.
In Hamburg sind derzeit die Lokstedt Stealers das erfolgreichste Team. Zum zweitenmal nach 1991 erreichte das Baseball-Team das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Der Gegner dort sind die Mannheim Tornados, der deutsche Rekordmeister. Best of Three ist der Modus bei den Meisterschafts-Play-Offs. Das Hinspiel in Mannheim gewannen die Hamburger. Wenn das Team um National-Mannschaftspitcher Michael Wäller das Heimspiel (Sonnabend 14 Uhr, Döhrnstwiete) ebenfalls gewinnt, wären sie das erste norddeutsche Team in einem Meisterschaftsfinale.
Erstaunlich? Eher nicht! Denn: Waren es vor ein paar Jahren noch amerikanische Garnisonsstädte, die das Baseballspiel dominierten, gewann das Spiel mit dem Ball und der Keule quasi als Modeerscheinung gerade in Hamburg zahlreiche Anhänger. Der Publikumsmagnet waren bisher, dank guter Öffentlichkeitsarbeit und einer attraktiven Spielstätte (Wilhelm-Koch-Stadion), die St. Pauli Knights, die Baseballsparte des FC. Zu Spielen dieser inzwischen in die Zweitklassigkeit abgestiegenen Mannschaft kamen schon einmal mehr als tausend Zuschauer. Eine Zahl, die sich Patrick Schönke, Betreuer der Lokstedt Stealers, auch für das Halbfinalspiel am Sonnabend wünscht. Die Sportart als solche wird ein wenig puristisch im Vordergrund stehen. Um ein eigentlich für Leibesübungen amerikanischer Machart obligates Rahmenprogramm durchführen zu können fehlen den Stealers die Möglichkeiten.
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