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Die weltweite Bedeutung der Kohle

betr.: „Götterdämmerung im Reich von König Kohle“, taz vom 27. 8. 99

Dieser Beitrag baut einen Popanz auf. Die weltweite Bedeutung der Kohle schwindet nicht, nur weil seit 1910 die globale Energieversorgung auf eine viel breitere Basis gestellt worden ist. Immerhin geht es bei der Kohle heute um die mit einem Anteil von fast 40 Prozent weltweit wichtigste Basis der Stromerzeugung. Man kann nicht der hierzulande sehr effizient und umweltfreundlich eingesetzten Kohle die Umweltsünden in anderen Ländern zurechnen und ausgerechnet China als vorbildlich darstellen, nur weil dort eine Kohlesteuer eingeführt wird.

Das Streichen der deutschen Kohlesubventionen brächte zwar in den Revieren noch mehr Arbeitslose (mit allen Folgekosten für die öffentliche Hand), den Verlust der Technologiebasis in diesem Sektor und eine noch stärkere Abhängigkeit von Energieimporten, aber keine höheren Weltmarktpreise und gewiss keine höheren internationalen Umweltstandards.

Im Übrigen haben alle Energiequellen ihre spezifischen ökologischen Risiken, auch das Erdgas. Woher sollen denn die Zusatzmengen bezogen werden: Aus der Nordsee? Aus Russland, wo dann stattdessen Kernenergie eingesetzt wird? Und wie lange reichen diese Vorräte dann? Kai von de Loo, Bochum

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