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Die syrische Opposition über einen Neustart"Die Scharia ruft zu Freiheit auf"

Die Chefs der Muslimbrüder fordern das Ende von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Sie machen Werbung für die Scharia und wollen die Opposition im Exil wieder einen.

In Syrien protestieren die Bürger gegen Präsident Assad. Bild: dapd

taz: Meine Herren, was sind denn die Forderungen der Muslimbrüder in der Revolution?

Riyadh Shafqa: Sie entsprechen den Forderungen des syrischen Volkes: Sturz dieses Regimes.

Einige Intellektuelle oder Angehörige konfessioneller Minderheiten befürchten, die Muslimbrüder könnten Syrien in einen islamischen Staat nach iranischem Vorbild verwandeln.

Riyadh Shafqa: Die Muslimbrüder glauben an einen demokratischen Staat aller Bürger, in dem die Wahlurne entscheidet, wer regiert. Sollten wir die Mehrheit erringen, werden wir keinen Unterschied zwischen Muslimen, Christen oder Alawiten machen. Alle sind gleichberechtigte Bürger. Im Gegenteil: Wir sind bereit, die Minderheitenrechte zu verteidigen gegen jeden, der diese infrage stellt. Unser Programm gründet sich auf die Scharia. Denjenigen, die Angst vor der Scharia haben, haben sie nicht verstanden. Die Scharia ruft zu Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit auf. Das schließt auch Religionsfreiheit ein. "La ikraha fil-din" heißt es im Koran: Es gibt keinen Zwang im Glauben.

Faruq Taifur: Wir haben unsere ganze Organisation zur materiellen und moralischen Unterstützung der Revolution mobilisiert. Die syrische Opposition ist zersplittert. Die alten Parteien existieren faktisch nicht mehr. Wir haben hingegen auf der ganzen Welt Gruppen: in Deutschland, Frankreich, Kanada, den USA, in Jordanien, Saudi-Arabien und vielen anderen Ländern, selbst in Neuseeland. Das prädestiniert uns für die Rolle, die Leute zu vernetzen. Wir verstehen uns dabei als Moderatoren. Im Vordergrund steht die Unterstützung der Bewegung im Inneren. Wenn wir mitbekommen, dass es in irgendeiner Stadt oder einem Dorf in Syrien Probleme zwischen verschiedenen Gruppen gibt, versuchen wir mit den beteiligten Parteien Kontakt aufzunehmen, um zu vermitteln.

Oppositionelle Intellektuelle im Inneren haben einen Dialog mit dem Regime gefordert, um noch mehr Blutvergießen zu verhindern. Würden Sie einen solchen Dialog denn unterstützen?

Syrische Muslimbrüder

Die syrische Muslimbruderschaft war der erste Arm der Muslimbrüder, der sich 1944 außerhalb Ägyptens konstituierte. Ihr Gründer, Mustafa Sibai, gehörte der Kommission an, die die erste demokratische Verfassung Syriens von 1950 schrieb. Nach dem Baath-Putsch von 1963 wurden alle Parteien, auch die Muslimbruderschaft, verboten. Nach der Niederschlagung der Protestbewegungen der 70er Jahre ging die Führung der Muslimbruderschaft ins Ausland. Nachdem islamische Splittergruppen mehrere Anschläge verübt hatten, wurde 1980 das Gesetz 49 verabschiedet, worauf allein auf die Mitgliedschaft der Muslimbruderschaft die Todesstrafe steht. Daher löste die Muslimbruderschaft ihre Organisationsstrukturen in Syrien auf, existiert aber weiter im Exil. Unter der sunnitischen Mittelschicht dürfte sie bis heute über Einfluss verfügen. 2004 verabschiedete die Muslimbruderschaft ein "Projekt für ein Syrien der Zukunft". Das fordert einen demokratischen, pluralistischen Rechtsstaat der Bürger, der auf islamischen Werten beruht. Der Programmentwurf spricht sich für Frauen- und Minderheitenrechte aus. Die Muslimbruderschaft gehört zu den Mitunterzeichnern der Damaskus-Erklärung von 2005.

***

RIYADH SHAFQA wurde auf der letzten Sitzung des Konsultativrates der syrischen Muslimbrüder zum Generalinspektor (muraqib aam) gewählt. Shafqa wurde 1943 in Hama geboren, er studierte Ingenieurswesen in Damaskus. Nach der gewaltsamen Niederschlagung des Aufstands in Hama floh er 1981 in den Irak, von wo aus er verfolgte Muslimbrüderfamilien ins Ausland schmuggelte. 2006 ging er in den Jemen.

FARUQ TAIFUR, geboren 1943. Der Bauingenieur ist der stellvertretende Generalinspektor. Auch er stammt aus Hama und floh 1981 nach Jordanien.

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Autorin Ivesa Lübben forscht am Centrum für Nah- und Mitteloststudien in Marburg über islamische Parteien.

Faruq Taifur: Zu Beginn der Bewegung wollten die meisten Leute in Syrien einen demokratischen und friedlichen Wechsel. Deswegen gab es immer wieder Forderungen nach einem nationalen Dialog, der zu einem demokratischen Wechsel führen sollte. Aber statt auf die Initiativen einzugehen, hat das Regime Panzer in die Städte geschickt und sie aus der Luft bombardiert. Das syrische Volk will keine Gewalt. Es ist das Regime, das beschlossen hat, den Weg der Gewalt zu gehen. Heute sind die Leute, die Eltern, Brüder oder Kinder verloren haben, deren Häuser zerstört wurden oder deren Verwandte im Gefängnis sitzen, nicht mehr bereit zu einem Dialog mit Menschen, die sich selbst als Schwerstverbrecher entlarvt haben und die das Volk mit allen Mitteln dazu zwingen wollen, ihr Herrschaftsmonopol zu akzeptieren.

Durch wen soll das Assad- Regime ersetzt werden?

Riyadh Shafqa: Die Alternative ist ein Übergangsrat. Wichtige Voraussetzung für die Bildung eines Übergangsrates ist eine vereinigte Opposition im Exil und dass sich die kokalen Koordinationskomitees in Syrien zusammenfinden. Ein solcher Übergangsrat würde dann das Land bis zu demokratischen Wahlen führen. Die Opposition wird in allernächster Zeit einen solchen Übergangsrat, an dem alle Kräfte beteiligt sind, bilden. Diese Initiative mag spät kommen. Diese Verspätung hängt damit zusammen, dass wir alle Kräfte - Muslimbrüder, Kurden, Kommunisten und andere - sammeln wollten, damit dieser Übergangsrat wirklich repräsentativ ist.

Als Reaktion auf die Gewalt des Regimes mehren sich Stimmen in Syrien, die zum bewaffneten Kampf aufrufen. Wie stehen Sie zu einer solchen Option?

Riyadh Shafqa: Wir glauben, dass die Revolution unbedingt friedlich bleiben muss. Bewaffnete Aktionen würden dem Regime den Vorwand für noch stärkere Repression geben. Die Folge wären noch höheren Opferzahlen. Es ist zwar verständlich, wenn die Menschen in entlegenen Dörfern oder Stämme in der Wüste sich gegen Überfälle des Regimes mit Waffen zu verteidigen suchen. Aber wir raten ihnen in unseren Erklärungen oder durch direkte Kontakte davon ab. Das Regime möchte, dass die Revolution zu den Waffen greift, um eine Rechtfertigung für noch mehr Repression zu haben. Wir sind absolut dagegen.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich wie in Ägypten oder Tunesien die Armee am Ende auf die Seite der Revolution schlägt?

Riyadh Shafqa: Es gibt zwei mögliche Szenarien. Die erste wäre ein Militärputsch durch hochrangige Militärs, die der Meinung sind, dass es nur ohne die Assad-Familie einen Ausweg aus der Krise gibt. Es ginge ihnen darum, die Alawiten vor Racheakte seitens der Bevölkerungsmehrheit zu schützen. Ein Militärputsch ist nur möglich durch Offiziere der alawitischen Gemeinschaft. Sie würden die Assad-Familie entmachten, selbst die Macht übernehmen und einen demokratischen Prozess einleiten. Die Armee würde dem Volk Freiheiten auf politischem Gebiet gewähren, während sie selbst weiterhin die Rolle als Beschützer der Alawiten spielt. Wir gehen davon aus, dass es Offiziere gibt, die dazu bereit wären. Sie wollen die Alawiten aus dem Dilemma befreien, in das sie das Assad-Regime geführt hat. Aber haben sie die Mittel? Das wissen wir nicht. Das zweite Szenario: Wenn die Repression weitergeht, ohne dass sich an der Militärspitze etwas ändert, rechnen wir damit, dass sich größere Teile der Armee absetzen.

Anders als die libysche Opposition hat die syrische Opposition - sowohl im eigenen Land als auch im Ausland - eine militärische Intervention des Auslands in Syrien abgelehnt. Befürchten Sie, falls die Repression weitergeht, dass sich das ändern könnte?

Faruq Taifur: Die syrische Opposition und das syrische Volk haben eine militärische Intervention abgelehnt. Aber angesichts der zunehmenden Gewalt und der vielen Toten fordern sie, dass die internationale Gemeinschaft etwas zum Schutz der syrischen Zivilbevölkerung unternimmt. Es gibt sicherlich Möglichkeiten unterhalb einer militärischen Intervention. So wie das syrische Regime geht kein Mensch mit einem anderen Menschen um, nicht einmal mit seinen Feinden. Als ob es geistig verrückt geworden ist. Trotzdem lehnen die Syrer eine militärische Intervention ab. Doch wenn es so weitergeht mit noch mehr Toten und noch mehr politischen Gefangenen, kann ich nicht völlig ausschließen, dass die Leute in Syrien auch zu begrenzten militärischen Schlägen aufrufen, um der Gewalt ein Ende zu setzen. Aber dies kann nur als allerletztes Mittel in Erwägung gezogen werden, wenn wirklich alle anderen Mittel des Drucks ausgeschöpft sind.

Der Iran war der größte Unterstützer des Assad-Regimes, jetzt gibt es erste kritische Äußerungen des iranischen Außenministers. Deutet sich hier ein Positionswechsel an? Und welche Auswirkungen hat das auf die Revolution?

Faruq Taifur: Jetzt beginnen sich der Iran und die Hisbollah zurückzuziehen, weil sie nicht in die Verantwortung für die Gräueltaten gezogen werden wollen. Natürlich ist das positiv, weil dadurch das Regime noch mehr isoliert wird.

Riyadh Shafqa: Wir haben sichere Informationen, dass es in der iranischen Führung Differenzen darüber gibt. Die iranischen Geheimdienste plädieren für einen iranischen Rückzug von der Unterstützung des syrischen Regimes, das sie als stark geschwächt einschätzen. Und sie wollen ihr Prestige in der Region nicht aufs Spiel setzen. Aber die Iraner wollen wissen, was nach Assad kommt und wie diejenigen zu den iranisch-syrischen Beziehungen und zum Widerstand steht. Wir versichern den Iranern: Wir wollen gute Beziehungen zu allen Regionalmächten - zur Türkei wie zum Iran -, allerdings unter der Voraussetzung der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten und dem gegenseitigen Respekt der Souveränität des anderen. Und wir können den Iranern auch versichern: Das ganze syrische Volk steht hinter dem Widerstand.

Faruq Taifur: Französische Medien berichteten von einem Treffen zwischen syrischen Oppositionellen und Vertretern des Iran. Wir wissen nicht, wer von der Opposition daran teilgenommen hat, wir jedenfalls nicht. Die Iraner haben auch mehrfach versucht, mit uns Kontakt aufzunehmen. Aber wir haben ihnen klar gesagt: Sorgt dafür, dass das syrische Regime die Panzer aus den Städten zurückzieht, sorgt dafür, dass das Blutvergießen aufhört, nehmt klar Stellung zu dem, was das syrische Regime tut! Dann sind wir bereit zu einem Dialog. Iran hat das syrische Regime ja nicht nur politisch, sondern auch militärisch bei der Niederschlagung des Aufstands unterstützt. Wenn sich die iranische Haltung nicht in ihrer Substanz verändert, wird es dem syrischen Volk schwerfallen, einen Dialog zwischen der Opposition und dem Iran zu akzeptieren.

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27 Kommentare

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  • O
    Orwell

    Krieg ist Frieden

    Freiheit ist Sklaverei

    Ignoranz ist Stärke

     

    Scharia ist Demokratie

  • S1
    SURI 1

    Die un-nette Dame, die einen Wunsch hat!

    Dein Wunsch wird niemals erfüllt.

    Und jetzt habe ich einen Wunsch!!! und der ist, dass du von dieser Seite verschwindest! und zuerst dein Grundgesetz liest und ausübt! viel Spaß beim lesen.

  • A
    adolf

    Wenn du ruhig sein kannst Madame Christine! wäre es nett! denn fast alles was du hier schreibst, ist reiner Blödsinn!! Was und wie denkt ihr über die Menschen in anderen Ländern? sind sie etwa minderwertig oder was?

    Unliebe Leute! Deutschland hat viele abkommen mit solchen Tyrannen abgeschlossen und nur um eigene Interessen ohne Achtung auf Menschenrecht! ein davon war das Abschiebe-Abkommen mit dem Nationalsozialistischem assad-Regime!!!! Den Damen und Herren, die schon jetzt Panik erzeugen wollen, um Rechte von Minderheiten, dass es ihnen schlechter gehen werde, wenn solche Systeme vor bei sind, sage ich: Es ist bloßer Quatsch was sie schreiben!!! Die Kurden Z.B. haben seit ewig in Syrien darunter gelitten, sogar ihre Sprache ist immer noch verboten! Was wird schlechter werden ihr Dummköpfe!!! Schaute ihr eure Regierung, die Demokratisch sein muss!!! was macht sie? verletzt die Menschenrechte tagtäglich!!!! Z.B. meine Würde wird seit ich in Deutschland bin angetastet!!! nur weil ich in Syrien nicht mehr leben konnte! Passt ihr auf, dass hier nicht wieder die Braunen an die Macht kommen, denn dann wäre es zu spät zu handeln!

    EINE BEMERKUNG!!!!

    Hier in BRD. können die Schwule und Lesben sich nicht überall bewegen und sie werden hier in der BRD nicht selten beschimpft oder beleidigt! oder??? Eins Tages sollte der CDU- Abgeordneter und Chef gesagt haben, dass die Schwulen und Lesben wären keine gute Eltern, wenn sie kinder erziehen würden!!! Ist das ein Demokrat? sorry! Deutscher und Christlicher Demokrat!!!!!!

  • P
    Politskeptiker

    @Übervorteilungspanik

     

    Hochinteressanter Kommentar! Ich wünschte mehr Leser würden nachdenken statt voreilig auf etwas einzudreschen was sie gar nicht kennen.

     

    Seltsamerweise glauben in Deutschland viele eher den mehr oder weniger schiefen Medienbehauptungen als den Betroffenen.

    Dadurch erdreisten sie sich z.B. zu behaupten das Kopftuch wäre ein "Symbol der Unterdrückung der Frau".

    Ist noch keinem aufgefallen, daß muslimische Frauen vor Gericht gehen grade WEIL sie ein Kopftuch tragen wollen?

    Ähnlich ist es doch mit der Scharia. Kaum jemand kennt sich damit aus, aber weil Behauptungen ohne Quellenangabe durch die Presse geistern sind sich alle darüber einig, daß es was ganz ganz schlimmes sein muß.

     

    Wenn die Mehrheit der Syrer einige (oder alle) Schariagesetze in deren Verfassung verankern will, haben wir uns rauszuhalten!

     

    England hat schließlich auch schon mehrere Schariagesetze übernommen und es wurde akzeptiert.

    Syrien hat ebenso ein Recht auf Selbstbestimmung.

  • C
    Christne

    Versuch 11. oder 12. Ach ja, hab natürlich Libyen mit Syrien verwechselt. Aber nicht schlimm. Da gilt ja das Selbe und die Dame oder der Herr kann ja auch nach Syrien auswandern. Ist mir recht wurscht.

  • C
    Christne

    Leserbrief send die 6. oder 7. Versuch

    Wieso ich meine linken Freunde und ihre Religionskritik nicht mehr ernst nehme:

    Weil ich jemanden, der jeden Fehler beim Christentum und manchen anderen Religionen findet (find ich gut), beim Islam blind ist, nicht ernst nehmen kann. Wäre die Linke mit der Kirche so umgegangen, wie mit dem Islam, dann würde es in Deutschland und auch in anderen Ländern noch immer keine Pille geben, die Frau in der Küche stehen, die Demokratie würde aus dem Kreuzchen auf dem Wahlzettel bestehen und der Pfarrer hätte mir gesagt, wo es da hinkommt. Dann würde es weniger Islamisten geben, die Homosexuellen sich immer noch verstecken müssen, die............Ist ja nicht so. Ich möchte solche Verhältnisse und noch Schlimmere nicht zurück. Aber seltsamer Weise möchte mir ein Teil der Linken (insbesondere die Taz) erklären, diese Religion ist gut. Es scheint als befinde sich ein Teil der Linken im heiligen Krieg. Das erklärt Einiges. Das macht ja bekanntlich blind. Dies ist also ein Leserbrief über Deutschland und die Taz und die Linke und nicht über Libyen. Wenn die in Libyen die Scharia wollen, bitte. Aber dann nicht in 10 Jahren wieder jammern. Ausbaden was man sich einhandelt. Ja, ich gebe zu, das ist schlecht für Frauen, Atheisten, Schwarze, Homosexuelle, Christen, andere Religionen (und nicht zuletzt für aufgeklärte Muslime). Aber die Taz sagt mir ja, das sind nur kleine Minderheiten. Nicht so schlimm. Aus vorbei mit dem Satz: Und wenn es nur einer wäre.

  • C
    Christne

    Leserbrief 4. Versuch:

    @ Herrlichkeit, der Artikel handelt von na, genau,nicht von Deutschland. Kann ja sein, daß es viele Muslime hier gibt, aber noch haben wir nicht die Schahria. Aber du kannst ja gerne nach Libyen gehen. Wünsche Dir viel Spaß dabei. lol

  • C
    Christine

    Hallo, irgendwo beschäftigt Ihr einen Leserbrieffresser, denk ich mal, sonst würde meine Leserbriefe doch bei Euch ankommen, und veröffetlicht werden - oder???

  • K
    keinescharia

    @Übervorteilungspanik:

     

    selten so einen Schwachsinn gelesen ...

     

    wenn man ein totalitäres religiöses Rechtsystem mit Unterdrückung aller Anders- (und erst recht Nicht-) Gläubigen, Frauen, Homosexuellen, usw. kritisiert und erwartet, dass hier bei der seltsamen Behauptung, dass die Scharia "Freiheit" bedeutete, von einer angeblich kritischen, emanzipatorischen Zeitung wenigstens einma kritisch eingehakt wird, ist man ein "deutschnationaler Angstgestörter"??? Wie pervers ist denn diese faschistische Logik?

     

    ein "Aufstand gegen ein totalitäres Regime" - schön und gut. Aber die Gefahr, dass man vom Regen in die Traufe kommt und dass Minderheiten weniger sicher als bisher leben werden, darf man wohl noch thematisieren ohne beschimpft zu werden? Im Iran war ja auch ein erfolgreicher "Aufstand gegen ein totalitäres Regime" "geglückt", 1978/79

     

    "Es ist eine billige Masche: gegen den Sturz von Gaddafi, gegen den Sturz von Assad, weil wir unsere Ruhe haben wollen. also pro Massenmord?" - Aha, wer die Scharia kritisiert, ist damit "pro Massenmord"? Es wird ja immer faschistoider, George Orwell war ein Dreck dagegen ...

     

    "Seit 9 Monaten entstehen in den arabischen Gesellschaften so viele neuen Gestaltungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume, ihr werdet euch noch wundern, was alles an Freiheiten möglich ist."

     

    Jawoll, in Ägypten in Libyen wurde schon beschlossen, dass die Scharia die Grundlage der Gesetzgebung sein soll. Das nenn ich wahre Freiheit. "Freiheit ist Sklaverei!"

    Nein, danke, ich wundere mich über gar nichts mehr, auch nicht mehr über die absurdesten Gehirnverrenkungen, die Theorien der maoistischen K-Gruppen in den 70ern waren dagegen rational, menschenfreundlich und nachvollziehbar ...

  • S1
    SURI 1

    Also, meiner Meinung nach, darf es niemals eine Nation oder eine Religion einen Staat reagieren, weil dadurch wurden und werden immer wieder anderer Menschen nicht nur als Sündenböcke angezeigt, dann verfolgt, sondern auch die Versuchung unternommen sie zu vernichten.

    Aber ehrlich gesagt: hier hat man Angst von vielen CDU Anhänger, die sich nur auf Christentum oder Patriotismus berufen und alles anders für minderwertig halten!!! Erfahrungen gesammelt.

    Deswegen würde ich sagen: Freiheit und Würde für Alle. Und Jede/r darf erlaubt sein Präsident werden! nur Jede/r soll vor Gericht gestellt werden, wenn sie/er etwas die Menschenwürde antastet!

    Und anzufangen sollen wir hier schon in der BRD und dann Direkt nach Syrien!

  • B
    Übervorteilungspanik

    Wenn die Menschen in Syrien vor den Panzern so viel Angst hätten, wie die Deutschen Kommentatoren hier vor der Scharia, die hier demnächst als allein gültiges Gesetz eingeführt wird, dann könnten sie keinen Aufstand machen.

    Sie müssten beim Wohnungsbrand sich in der Toilette verstecken und mit Papier die Türritzen abdichten.

    ich kenne Frau Lübben und sie hat viel Erfahrung mit politischen Gruppen und Diskussionen in den arabischen Ländern in Nahost.

     

    Die Veranstaltung des Koordinationsrats zur Unterstützung der syrischen Opposition/ Revolution

    zusammen mit der Union der syrischen Studenten und Akademiker in Deutschland am 2.09. in Hamburg machte deutlich, dass diese Menschen die Unterdrückung durch das Assad-Regime nicht mehr ertragen können, die seit über 40 Jahren andauert.

    Es gibt Zusammenschlüsse, die darauf angewiesen sind, dass alle Kräfte des Landes füreinander einstehen und sich nicht instrumentalisieren lassen.

     

    Es ist aber eine alte Nummer, wie hier deutschnationale Angstgestörte die Frage nach der Freiheit für die Homosexuellen an der Stelle als Faktor einbringen, wo es um einen Aufstand gegen ein totalitäres Regime geht. Sie instrumentalisieren das. Wohl auch FPD-mäßige Schwule, was Judith Butler zurecht kritisiert hat.

     

    Es ist eine billige Masche: gegen den Sturz von Gaddafi, gegen den Sturz von Assad, weil wir unsere Ruhe haben wollen. also pro Massenmord?

     

    Seit 9 Monaten entstehen in den arabischen Gesellschaften so viele neuen Gestaltungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume, ihr werdet euch noch wundern, was alles an Freiheiten möglich ist.

    Verständigung aus Interesse ist alles, Abschottung ist Diktatur. Ihr seid ja selber alle am Schutzwall errichten. Wie hoch soll er denn diesmal sein?

  • BD
    birgit d

    Was ist mit der Freiheit derer, die kein Muslim mehr sein wollen?

  • HS
    Horst Schwabe

    Zitat "Die Scharia ruft zur Freiheit auf"

     

    Natürlich. Und zum Dschihad gegen alle Nicht-Muslime. Mohammed Amin Al-Husseini läßt grüßen.

  • U
    Ungläubiger

    Die Muslimbruderschaft weiß zwar wohlgeformte Sätze zu bilden. Aber ich glaube ihnen kein Wort. Kein einziges. Denn bei der Aussage über die Scharia fängt es schon mit einer Lüge an. Und keine Sorge, ihr Muslimbrüder, wir haben sehr genau verstanden, was Scharia ist. Eine Ausgeburt der Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit.

  • SH
    seiner Herrlichkeit

    Der Islam gehört zu Deutschland und basta !

     

    Wem das nicht passt kann ja wegziehen (frei nach Eskanderi-Grünberg)

  • KL
    K. Lange

    Schade, daß Sie nicht genauer nachgefragt haben, was für diese Muslimbrüder Glaubensfreiheit im Detail bedeutet.

     

    Sind Nicht-Muslime wirklich gleichberechtigt oder haben sie den Status von "Schutzbefohlenen"? Dürfen Christen den Posten des Staatspräsidenten übernehmen? Dürfen Muslime den Islam verlassen ohne Sanktionen befürchten zu müssen? Dürfen christliche Männer muslimische Frauen heiraten ohne ihren christlichen Glauben aufgeben zu müssen?

  • C
    Caro

    Warum wird immer, wenn es um den Islam geht, so unkritisch berichtet? Ebenso kritisch wurde zu Sowjetzeiten in der DDR über den Kommunismus berichtet.

  • A
    AntiFunt

    "xxx will den Frieden aus tiefinnerster weltanschaulicher Überzeugung."

     

    Wer findet raus, wofür xxx steht?

  • R
    RedHead

    Die Übersetzung von "Islam" ist Unterwerfung. Und jetzt soll ich den Muslimbrüdern abnehmen, dass ihre Auslegung des islamischen Rechtes, der Scharia einen Aufruf zur Freiheit beinhaltet?

    Wie blöde muss man eigentlich sein, um das zu glauben? Viel realistischer ist es doch, dass die einfach die Gelegenheit nutzen wollen, irgendwie in Syrien Fuß zu fassen und alleine aus taktischen Erwägungen momentan moderat wirken wollen. Die Hamas ist eine ihrer Tochterorganisationen und wir sehen ja alle, wie viel die mit Frieden, Freiheit und Toleranz zu tun haben.

  • K
    keinescharia

    "Die Scharia ruft zu Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit auf."

    Es ist zum ...., dass das immer wieder von diesen heuchlerischen Moslems behauptet wird (auch der Vorsitzdende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat ja behauptet, die Scharia wäre mit dem Grundgesetz vereinbar) - das ist eine LÜGE! Und wer sich ein wenig kritisch mit dem Islam beschäftigt hat, weiß, dass Moslems angehalten sind, "Ungläubigen" verharmlosende Lügen über den Islam zu erzählen. Nur schade, dass unsere gesamte Medien- und Polit-Landschaft einfach diese Lügen glaubt, obwohl sich jeder eines besseren belehren lassen könnte.

     

    Hier ein paar Auszüge aus der Scharia - und wer meint, das hätte irgendwas mit Freiheit zu tun, der kann mir das gerne mal begründen:

     

    „Den Koran erörtern ist Unglaube.“ (und soll mit dem Tod bestraft werden)

     

    „Eine sarkastische Einstellung gegenüber irgend einem Gesetz oder einer Verordnung des „Heiligen Gesetzes“ haben.“(bedeutet „Abfall vom Glauben“ und wird mit dem Tode bestraft.)

     

    „(Dschihad (Heiliger Krieg) meint den Krieg gegen die Nicht-Muslime .... und bedeutet, Kriegführung, um die Religion zu etablieren...)“

     

    „Leugnen, dass es Allahs Wille ist, dass die ganze Welt der Religion von der Botschaft des Propheten folgt.“(ist Abfall vom Glauben und wird mit dem Tod bestraft.)

     

    „Wenn es möglich ist, ein Ziel nur durch Lügen und nicht durch die Wahrheit zu erreichen, dann ist lügen erlaubt, wenn das Ziel eine erlaubte Handlung ist, und obligatorisch, wenn das Ziel obligatorisch ist (die Welteroberung ist obligatorisch). Aber es ist religiös vorsichtiger, an all diesen Fällen Worte zu gebrauchen, die einen irreführenden Eindruck erwecken, das heisst, etwas mit seinen Worten zu sagen, das wörtlich wahr ist, so dass man nicht lügt, während der äussere Sinn der Worte den Zuhörer täuscht. Aber sogar wenn man nicht etwas (Wahres) sagt und einfach lügt, verstösst dies in obengenannten Situationen nicht gegen das Gesetz.“

     

    “Falls die Braut Jungfrau ist, dürfen ihr Vater oder Grossvater sie ohne ihre Erlaubnis mit jemandem verheiraten, aber es wird empfohlen, ihre Erlaubnis einzuholen, falls sie die Pubertät (!) erreicht hat. Das Schweigen einer Jungfrau wird als Zustimmung gewertet.“

     

    „Der Mann ist nur verpflichtet, seine Frau zu unterhalten, wenn sie sich ihm hingibt oder sich ihm anbietet, das heisst, sie erlaubt ihm vollen Genuss ihrer Person und verweigert ihm nie Sex, weder am Tag noch in der Nacht. Sie ist nicht berechtigt zum Unterhalt wenn:

    (1) sie rebellisch ist (das heisst, wenn sie ihm nicht gehorcht, sogar nur für einen Moment)

    (2) sie ohne seine Erlaubnis reist, oder mit seiner Erlaubnis aber aus eigenem Bedürfnis;

    (4) sie ohne die Erlaubnis des Gatten freiwillig fastet...“ (weil er dann tagsüber auf Sex verzichten muss...)

     

    „Wenn eine Frau behauptet, sie habe die Periode, aber ihr Mann glaubt es ihr nicht, ist es ihm erlaubt, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben.“

     

    „Der Ehemann kann seiner Frau verbieten, das Haus zu verlassen (wegen dem von Bayhaqi berichteten Hadith (= nicht im Koran überlieferte, angebliche Aussage des Propheten Mohammed), (laut dem) der Prophet (Mohammed) sagte: „ Es ist einer Frau, die an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, nicht erlaubt, jemanden in das Haus ihres Mannes zu lassen, wenn er es nicht will, oder auszugehen, wenn er dagegen ist.“)

     

    usw. usw. usw.

    jeder, der es interessiert kann gerne nach Scharia googeln und sich noch mehr einlesen - es ist schwieriger, irgendeinen Satz zu finden, der etwas mit Freiheit und Menschenrechten (und vor allem Frauenrechten) zu tun hat, als noch hunderte, die dem völlig widersprechen.

    Schluß mit der Islam- und Scharia-Verharmlosung! Informiert euch!

  • S
    sebastian

    Im Iran (und vielen anderen Diktaturen) wird auch an der Wahlurne gewählt und dennoch kann man im Iran nicht von Demokratie und Freiheit sprechen.

     

    Scharia bedeutet Gleichheit? Wie wird zukünftig mit sog. "Ehebrecher/innen" umgegangen?

     

    Gibt es diese Gleichheit auch für Homosexuelle oder andere Minderheiten?

  • WW
    Wolfgang Weinmann

    "Die Scharia ruft zu Freiheit auf"

     

    das muß eine ganz spezielle Freiheit sein, die ich hier nicht haben möchte.

  • K
    keetenheuve

    "Die Scharia ruft zur Freiheit auf", toll. Und "Islam heißt Frieden".... Erstaunlich, wie naiv viele diese Märchen einfach glauben. Und sogar die angebliche "Expertin" Ivesa Lübben fragt nicht mal nach, wenn so ein Unsinn erzählt wird. Der "arabische Frühling" ist wohl endgültig vorbei. In Zukunft dürften wohl Frauen, "Ungläubige" und Schwule die ersten Opfer der neuen Scharia-Freiheit sein.

  • J
    Jan

    Aus dem Artikel:

     

    "Die Scharia ruft zu Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit auf.”

     

    Danke für den sehr gelungenen Scherz, übrigens so etwas behaupten die Ayatollahs heute noch im Iran und wenn Schwule auf den Baukränen hängen, dann wird das selbstverständlich in Namen der Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit getan.

  • S
    Stefan

    Weniger Glaubwürdig. Warum sollten die Muslimbrüder/Islamisten gerade dort demokratisch handeln?

  • M
    Mirko

    "Die Scharia ruft zu Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit auf. Das schließt auch Religionsfreiheit ein. "La ikraha fil-din" heißt es im Koran: Es gibt keinen Zwang im Glauben. "

     

    Im Koran heißt es auch, das Ungläubigen der Kopf abgeschlagen werden soll. Kein Widerspruch, so scheint es. Also Atheisten: Weg.