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Die sind nicht ganz frisch!

■ Der Hamburger SV spielt heute in der Champions League gegen Panathinaikos Athen

Wenn das Gesetz der Serie weiter gilt, vergeigt der Hamburger SV heute sein vorletztes Heimspiel in der Champions League. In den vorigen vier Begegnungen verschenkte die Mannschaft von Trainer Frank Pagelsdorf in den letzten Minuten gleich ein halbes Dutzend Punkte, zum einen in der Bundesliga, zum anderen in der europäischen Königsklasse. Um dort vielleicht doch noch eine Runde weiter zu kommen, muss der HSV heute den griechischen Vizemeister Pan-athinaikos Athen schlagen.

Dazu müsste die Verteidigung sich endlich wieder an Sepp Herbergers Weisheit erinnern, dass ein Spiel 90 Minuten dauert. „Das ist schon grob“, hadert Pagelsdorf mit seinen Spielern, „ich bin vor Wut fast geplatzt.“ Sportchef Holger Hieronymus konnte gar nichts sagen, da sein Hals im Moment in kein Hemd passe.

Doch auch die Abwehrspieler sind sich ihres Versagens voll bewusst. So erkennt Ingo Hertzsch ganz korrekt: „Eine schöne Schießbude sind wir.“ Ausgerechnet der 23-Jährige, der auf dem Sprung in die Nationalelf steht, war jüngst an sechs Gegentreffern beteiligt. Doch Torhüter Jörg Butt möchte nicht die Schuld einzelnen Abwehrspielern zuweisen: „Das gesamte Defensivverhalten ist nicht so gut wie im Vorjahr. Das fängt aber schon in der Offensive an.“

Um eine weitere Schlappe zu vermeiden, muss Pagelsdorf die Gründe für das Versagen genau analysieren. 14 Gegentoren in sechs Bundesliga-Begegnungen und damit die zweitschlechteste Bilanz aller 18 Klubs bringen den Coach zwar auf die Palme. Die Doppelbelastung will er als Entschuldigung nicht gelten lassen: „Wir müssen in der Lage sein, zwei, drei Spiele pro Woche wegzustecken.“

Dabei verkennt er, dass einige seiner Spieler auf dem Platz ziemlich müde wirken und nicht frisch genug sind, einen Vorsprung über die Zeit zu retten. Vielleicht wäre es für den HSV besser, auszuscheiden, um die ermatteten Körper regenieren zu lassen. else/lno

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