■ Die anderen: Die "Bild"-Zeitung zu den Berliner Wahlen: / Die "Süddeutsche Zeitung" sieht die SPD in einer selbst verschuldeten Krise
Die „Bild“-Zeitung zu den Berliner Wahlen: Die Erfolgsserie der CDU reißt nicht ab! In der einst sozialdemokratischen Hochburg und deutschen Hauptstadt Berlin bleibt die Diepgen-CDU nach wie vor die stärkste politische Kraft. Schwerster Schock für die SPD: Sie rutscht an der Spree auf den absolut historischen Tiefstand seit 1945. Willy Brandt dürfte sich im Grabe umdrehen. Für die deutsche Bundespolitik läuten die Alarmglocken! Denn die PDS ist im Begriff, sich zur zweiten großen Linkspartei zu mausern, während Grüne und FDP an Schwindsucht leiden. Das Berliner Wahlergebnis zeigt ungeschminkt den Politbarometer-Stand für Deutschland.
Die „Süddeutsche Zeitung“ sieht die SPD in einer selbst verschuldeten Krise: Alles hat sich in dieser Stadt in den letzten vier Jahren verändert. Nur das System Diepgen nicht. Die große Koalition hat die großen Umbrüche schlecht moderiert. Berlin blieb gespalten. Es gibt, erst recht nach diesem Wahlergebnis, in Berlin zwei starke Volksparteien: Die CDU mit bis zu 50 Prozent im Westen und die PDS mit ihren an die 40 Prozent im Osten. Und die deutsche Sozialdemokratie bekommt gerade in Berlin immer deutlicher zu spüren, wie gravierend die historische Fehleinschätzung war, SED-Leute auf keinen Fall in der SPD zu integrieren.
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