: Die literarische Woche
Heute: Warum nur nimmt man diesem Autor den Titel seines neuesten Werkes nicht so recht ab? Egal. Jedenfalls hat Peter-Paul Zahl einen neuen Kriminalroman geschrieben und diesen Teufelsdroge Cannabis genannt. Was es damit auf sich hat, läßt sich heute abend bei einer bestimmt beschwingten Lesung erfahren. Heinrich-Heine-Buchhandlung, Schlüterstr. 1, 19.30 Uhr
Donnerstag: Aus der erlauchten Riege der bisher zu Vorträgen im Rahmen der Reihe „Perspektiven metropolitaner Kultur“ in das Literaturhaus geladenen Architekten und Architekturtheoretiker fällt Thomas Sieverts heraus. Denn bisher war ein bedauernder, konservativer, trauernder Zug, oder wie immer man ihn bezeichnen möchte, kaum zu überhören. Die Stadt, wie wir sie kennen, sie stirbt. Diese These grundierte die meisten der bisher gehaltenen Vorträge. Der Architekturprofessor Sieverts setzt da andere Akzente. Ihm zufolge müssen wir uns gerade von den traditionellen Vorstellungen von einer Stadt trennen, um Gestaltungschancen neuer Stadtlandschaften wahrnehmen zu können. Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr
Donnerstag: Warum bei den eigenen Leisten bleiben, wenn man auch in die Ferne schweifen kann? Ein Ort, der sich stets für die grenzensprengenden Qualitäten der Literatur einsetzt, ist die Zentralbibliothek der Hamburger öffentlichen Bücherhallen. Leser, die über den Tellerrand der europäischen Kultur hinausgucken möchten, finden hier gelegentlich wahre Veranstaltungsperlen. Übermorgen etwa kommt mit Mia Couto ein Autor aus Mosambik nach Hamburg. Er liest aus seinem Roman Das schlafwandelnde Land/Terra somnambula. Die Lesung wird zweisprachig auf deutsch und portugiesisch stattfinden. Zentralbibliothek, Große Bleichen 27, 19.30 Uhr
Freitag: Hört man ja auch immer wieder gerne, den jungen, sich noch arg antibürgerlich gebärdenden Bertolt Brecht. Gelegenheit, seinen frühen Gesängen zu lauschen, geben die Hamburger Kammerspiele. Dort wird spätabends die Bühne für die Schauspielerin Barbara Nüsse freigeräumt, die aus des armen BBsHauspostille lesen und singen wird, als der Klassiker der Vernunft noch ganz unvernünftig war. Hamburger Kammerspiele, 22.30 Uhr
Montag: Jetzt startet sie wieder, die Literatour Nord, die sechs Autoren durch die vier norddeutschen Städte Oldenburg, Bremen, Hannover und eben auch Hamburg führt. Als letzter der zur Lesereise 1995/96 ausgewählten Autoren wird Raoul Schrott im März kommenden Jahres in der Hansestadt erwartet, aber so weit sind wir ja noch lange nicht. Zum Auftakt kommt Anne Duden in die Heinrich-Heine-Buchhandlung, sie wird ihre Bücher Wimperntier und Der wunde Punkt im Alphabet vorstellen. Heinrich-Heine-Buchhandlung, Schlüterstr. 1, 19.30 Uhr
drk
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