Die Zeit der Jugend

USA 1998, Regie: James Ivory; mit Kris Kristofferson, Barbara Hershey, LeeLee Sobieski u.a.; 127 Min.

Der Amerikaner James Ivory hat sich lange Zeit mit großem Einfühlungsvermögen britischen Gefühlswelten zugewandt (“Zimmer mit Aussicht“, „Was vom Tage übrig blieb“). Seit dem Künstlerportrait „Mein Mann Picasso“ spielt bei ihm Frankreich als kulturelle Schnittstelle zwischen dem europäischen Kontinent und den USA eine zentrale Rolle. Basierend auf dem autobiographischen Roman „A Soldier s Daughter Never Cries“ von Kaylie Jones, der Tochter des Schriftstellers James Jones (“Verdammt in alle Ewigkeit“), schildert Ivory einen Kulturschock besonderer Art: Bill Willis (Kris Kristofferson), der viele Jahre zusammen mit seiner Frau Marcella (Barbara Hershy), der Tochter Channe und dem Adoptivsohn Benoit in Frankreich gelebt hat, entschließt sich in den späten 50er Jahren aus Krankheitsgründen, nach Amerika zurückzukehren, um dort seinen wahrscheinlich letzten Roman zu vollenden. Die weltoffene und liberale Familie läßt sich in einem romantisch gelegenen Haus an der Ostküste nieder. Doch über der ländlichen Idylle liegt von Anfang an ein Schatten. Bill erleidet einen Herzinfarkt, seine Frau beginnt zu trinken, und den Willis-Kindern fällt es schwer, sich an ihre neue Heimat zu gewöhnen, denn die Mitschüler wollen mit den „Eurotrash brats“ nichts zu tun haben....

Sympathischer Film, Ivory holt mal wieder alles aus seinen SchauspielerInnen heraus. Beeindruckend ist vor allem Kris Kristofferson.

CinemaxX Potsdamer Platz, Kant, UFA-Filmbühne Wien