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Die Zeichen der Zeit erkennen

■ betr.: "Der große Motivator", taz vom 15.2.92

betr.: „Der große Motivator“, Kommentar von Mathias Bröckers zu Klaus Heinz Mertes,

taz vom 15.2.92

[...] Der Kommentar von Mathias Bröckers ist besonders peinlich und dumpf, auch wenn jemand wie Mertes ein großes Übel in der Medienlandschaft ist; und ich bin froh, daß er wieder einmal verloren hat. Auch wenn ich Bröckers Texte auf der letzten taz-Seite „Die Wahrheit“ meist sehr gelungen finde — dieser Kommentar ist ein journalistisches Armutszeugnis.

Ich arbeite sehr gerne mit Stotterern zusammen und ermutige sie sogar, sich nicht einmachen zu lassen von Medienstars wie Bröckers. Wenn ich unter meinen unmodisch langen Haaren nachschaue, entdecke ich Ohren, welche sich vielleicht auch als „Gorch-Fock-Segel“ benützen ließen.

[...] Minderbemittelte gehören natürlich, so Bröckers, nicht in die Medienlandschaft. Es scheint mir nicht an den viel zu langen Haaren herbeigezogen, wenn ich daran erinnere, daß diese Frage, wo sie hingehören, in Deutschland eine mörderische Tradition hat. Die Welt der schönen Bilder ist jener Ausdruck von Zeitgeist, über den Bröckers ansonsten so gerne herzieht. Vielleicht wäre es einmal mehr besser, die Zeichen der Zeit zu erkennen und daran mitzuwirken, deformierte Menschen wieder ausdrucksfähig zu machen. [...] Andreas Geil, freier Journalist und Schriftsteller für L.I.N.K.S., Krefeld

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