piwik no script img

Die Wunden sauber geleckt

■ Die SG Flensburg-Handewitt legt im Meisterschaftskampf wieder zwei Punkte gegen den THW Kiel vor

Mit einem Torfestival ist Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Bundesliga auf die Zielgerade eingebogen. Vier Tage nach der Enttäuschung im Finale des EHF-Pokals kühlte das Team von Trainer Eric Veje Rasmussen am Mittwoch mit einem standesgemäßen 36:15 beim Tabellenletzten TuS Schutterwald seine Wunden. Die Flensburger behaupteten damit auch nach dem 30. Spieltag mit nunmehr 48:12 Punkten die Tabellenführung und unterstrichen die Ambitionen auf ihre erste deutsche Meisterschaft. Allerdings hatte der THW Kiel, unter Zugzwang stehend, gestern die Gelegenheit, nachzuziehen. Das Spiel der Zweitplatzierten gegen die HSG D/M Wetzlar begann erst nach Redaktionsschluss.

Die SG nutzte die Pflichtaufgabe beim bereits feststehenden Absteiger, um tüchtig etwas für ihr Torverhältnis zu tun, das in der Endabrechnung bedeutsam werden könnte. Mit dem Schützenfest wandelte der Tabellenführer in der Tordifferenz ein Minus von 14 Treffern gegenüber dem THW in ein Plus von sieben um.

Auch ohne den am Meniskus operierten Rückraumspieler Christian Berge, der sich im FHF-Pokal-Endspiel verletzte, und den gesperrten Jan Fegter war Flensburg in Schutterwald vor 1000 Zuschauern von Beginn an in allen Belangen überlegen und erzielte die Treffer nach Belieben. SG-Coach Rasmussen konnte ohne Stress den zweiten Teil seiner eigenen Sperre auf der Tribüne absitzen, die er sich kürzlich mit einer Schiedsrichter-Beleidigung in Nettelstedt eingehandelt hatte. Beste Werfer des konzentrierten und engagierten Meisterschaftsanwärters waren Lars Christiansen mit zehn Treffern, darunter ein Siebenmeter, Christian Hjermind mit sieben und Morten Bjerre mit fünf Toren.

Die beiden Nordteams müssen auch am Wochenende noch einmal antreten. Der THW Kiel hat dabei eine durchaus lösbare Aufgabe auf dem Programm: Der TV Willstätt, zu dem die Auswärtsreise geht, steht zurzeit auf einem Abstiegsplatz. Allerdings werden der Aufsteiger auch bissig sein, schließlich haben sie noch Chancen, die Klasse zu erhalten. Am Samstag und damit wieder einen Tag vor den Zebras spielt Flensburg beim TSV Bayer Dormagen und damit ebenfalls bei einem Verein, der die Klasse noch nicht mit Sicherheit gehalten hat. Am kommenden Mittwoch steigt dann das Schlagerspiel zwischen den beiden Nordteams in der Ostseehalle in Kiel. Die SG VfL Bad Schwartau spielt am Sonntag bei TUSEM Essen. lno

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen