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Die Wortkunde

Willkommen in dieser Welt, STURMHORST Siegbald Torsten! Ganz unvermittelt tauchtest du im Geburtenregister des Dresdner Diakonissenkrankenhauses auf, zwischen Maxima, Aurelia und Lotta Amalia. Stehst du stramm, möchte man hinzufügen. Weil der Name so klingt: nach Fantasievölkisch. Auf Twitter wurde unter #Sturmhorst darüber spekuliert, ob sich ein nazistischer Code hinter den Initialien der ersten beiden Vornamen verberge. Möglich. In einem Online-Glossar zum Roman „Elfenritter. Das Fjordland“ gibt es eine Geschichte zum Namen: „Die Sturmhorst ist der Name des Flaggschiffs der Adlerschiffe, die gegen Valloncour segelte, um Prinzessin Gishild zu befreien.“ Das hört sich zwar esoterisch an, aber nicht komplett nazi. Eine hübsche Geschichte eigentlich, eine Heldengeschichte wahrscheinlich. Zum anderen ist herausgekommen: Sturmhorst ist eigentlich ein Mädchenname! Wie dem auch sei. Es wäre aufschlussreich zu wissen, warum das zuständige Standesamt den Namen genehmigt hatte. Fand man ihn wohlklingend? Traditionsbewusst? Crazy? Unklar. Jedenfalls ließe sich darüber streiten, ob Sturmhorst ein passenderer Name ist als etwa „Pfefferminza“ (nicht erlaubt). SVO

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