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Die Wochenvorschau für BerlinEine Woche mit Stimmungsschwankungen

Das Wahlergebnis beeinflusst diese Woche Berlin (und ganz Deutschland). Immerhin geht es auf den Karnevals-Höhepunkt zu. Also auf nach Cottbus.

Alles zu trist in Berlin? Dann ab nach Cottbus zum Karnevalumzug „Zug der fröhlichen Leute“ am Sonntag (oder ab 14 Uhr rbb gucken) Foto: picture alliance/dpa/Patrick Pleul

Die Stimmung am Montagmorgen ist abhängig von dem, was davor kam: ein erholsames Wochenende mit Sofagemütlichkeit und sonnigen Parkspaziergängen, ein nicht so erholsames mit liegengebliebenen Haushaltspflichten oder eines, an dessen Ende sehr viele Balkendiagramme mit erschreckenden Ergebnissen zum Ausgang der Bundestagswahl stehen.

Die Prozente vom Wahlsonntag haben ja nicht nur Einfluss auf die höchstpersönliche Laune zum Wochenstart. Sie bestimmen vielmehr die kommenden vier Jahre Bundespolitik. Der Montag wird also super für alle, die obligatorische Wir-haben-die-Botschaft-verstanden-Reden abgewatschter Po­li­ti­ke­r*in­nen mögen. Oder diplomatische Reden derer, die sich alle Koalitionsoptionen offen halten wollen. Oder triumphierende Reden derer, die es jetzt allen zeigen wollen.

Es gibt natürlich auch positive Nachrichten zum Wochenstart: Nach dem 48-Stunden-Streik der Gewerkschaft Verdi Ende vergangener Woche fahren wieder Trams, Busse und U-Bahnen durch Berlin. Zumindest so, wie sie eben normalerweise fahren, nämlich unregelmäßig. Ob das lange so bleibt, sei mal dahingestellt. Am Mittwoch betreten BVG und Verdi den Ring für die vierte Verhandlungsrunde im aktuellen Tarifstreit.

Apropos Verkehr: Eigentlich ist längst bekannt, dass die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten auf Berlins Straßen 2024 gestiegen ist. Die traurige Unfallbilanz – 55 Tote und rund 15.000 Verletzte – war auch bereits Thema im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses. Warum auch immer, aber Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) stellt die Bilanz am Mittwoch nun noch einmal gemeinsam mit Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) vor.

Und wieder geht es ums liebe Geld …

Ach, und auch in dieser Woche wird es weiter ums liebe Geld gehen. Die Berliner Festspiele stellen am Donnerstag ihr Programm des kommenden Jahres vor, mit einer Vielzahl von eigenständigen Festivals, Ausstellungen und Einzelveranstaltungen in den Bereichen Musik, Theater, Performance, Tanz, Literatur und Bildender Kunst. Die von den Senatskürzungen schwer zusammen gestutzte Berliner Kulturszene blickt einigermaßen hoffnungsfroh auf die Festspiele. Die werden schließlich nicht vom wild ums sich sparenden Berliner Senat finanziert, sondern hauptsächlich vom Bund.

Exil-Rheinländer*innen, Kar­ne­va­lis­t*in­nen oder sonstigen Fastnachtsfans jeden Alters sei zum Ende der Woche noch die Stadtflucht ans Herz gelegt. Die Weiberfastnachtsparty in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen läutet das Wochenende zwar noch innerorts und schon am Donnerstag ein.

Ansonsten ist Berlin karnevalsmäßig aber ja doch ein trostloser Ort. Deshalb ab nach Cottbus: Am Sonntag startet hier um 13.11 Uhr der „Zug der fröhlichen Leute“, der größte Karnevals­umzug Ostdeutschlands. Verkleidetes Besäufnis könnte nach so einer Woche viele Fans finden.

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