Die Wochenvorschau für Berlin: Frieden und Eierkuchen

Pünktlich zum Osterfest leert sich die Stadt, während sich die Felder langsam wieder mit Hasen füllen.

Kopf eines Hasen im Gras

Er schon wieder: der Feldhase (nicht eierlegend) Foto: dpa

Wer an diesem Montagmorgen mit Rad oder Auto zur Arbeit fährt, dürfte es gleich bemerken: Die Straßen sind leerer, deutlich leerer als sonst zum Wochenbeginn. Der Grund: In vier Tagen beginnt das Osterfest mit dem Karfreitag, sprich: es sind Schulferien. Und ein guter Teil der Ber­li­ne­r*in­nen hat der Stadt bereits den Rücken gekehrt, wie Andrang und reichlich Verspätungen am BER am Freitag gezeigt haben – man fliegt ja schon, bevor die Schule richtig aus ist. Schließlich liegen die Osterferien diesmal recht spät im April, und mit ein bisschen Glück kann man sogar in Europa schon einen Hauch Sommer erleben.

In Berlin stehen derweil die Zeichen auf Ostern: Traditionell häufen sich zu dieser Zeit die Nachrichten von Tieren. Von Störchen etwa, die jetzt alle zurückgekehrt sein müssten. Und natürlich von Feldhasen, genauer: lepus europaeus. Dessen Bestand in Brandenburg ist leicht gestiegen. 5,9 Tiere wurden im Schnitt je Quadratkilometer registriert, 2020 waren es bei der Frühjahrszählung nur 4,9 Tiere je Quadratkilometer gewesen. Ermittelt wurden diese Zahlen allerdings nicht von Kindern auf der Suche nach Geschenken, sondern vielmehr von jenen, die Hasen zum Fressen gern haben, sprich dem Landesjagdverband Brandenburg. Die leisten offenbar ganze Arbeit, denn die Mark ist eher (oster-)hasenfeindlich: Bundesweit leben im Schnitt 16 lepores europaei auf einem Quadratkilometer.

Noch nicht ganz in Ferienstimmung ist die Politik. Am Dienstagabend berät die Initiative Deutsche Wohnen und Co. enteignen intern, ob sie die vom Senat eingesetzte 13-köpfige Kommission unterstützt, die evaluieren soll, unter welchen Bedingungen eine Enteignung der Bestände großer Wohnungsunternehmen möglich wäre. Drei Mitglieder darf die Initiative benennen; SPD, Grüne und Linke haben ihre je drei Delegierten bereits entsandt. Doch die Ini kritisiert, dass einige Mitglieder der Kommission explizite Gegner einer Vergesellschaftung sind und dass unklar sei, wie die Arbeit der Gruppe genau aussehe. Verweigert DW enteignen die Mitarbeit in der Kommission, wäre das ein mittleres politisches Beben – allerdings würde sich die Initiative wohl auch selbst ein Ei ins Nest legen.

Wie die Stimmung im Senat in Sachen Enteignung ist, kann man bereits am Montagabend begutachten – bei einer prominent besetzen Podiumsdiskussion. Im Refugio in Neukölln treffen auf Einladung der Initiative unter anderem Justizsenatorin Lena Kreck (Linke), der grüne Fraktionschef Werner Graf und der Geschäftsführer des Mietervereins Reiner Wild aufeinander. Für die SPD ist Ülker Radziwill dabei. Was sie dazu sagt, lesen Sie auf Seite 23. Beginn der Debatte ist um 19 Uhr.

So untrennbar wie die Eier mit Ostern verbunden sind auch die Ostermärsche, die angesichts des Kriegs in der Ukraine dieses Jahr besondere Aufmerksamkeit erfahren dürften. Ob das auch die Zahl der Teilnehmenden erhöht? In Berlin wird sich das am Samstag zeigen: Um 12 Uhr startet die Demonstration vom Oranienplatz in Kreuzberg. Und bereits am heutigen Montag um 10.30 Uhr findet die Protestaktion eines Bündnisses aus Friedensorganisationen unte dem Motto „Gegen den geplanten Kauf atomwaffenfähiger Kampfjets!“ auf der Wiese vor dem Reichstag statt.

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