: Die West-taz - ein Alternativprojekt
„Wir haben keine Chance, aber wir nutzen sie“ überschrieb die taz das Editorial ihrer ersten täglichen Ausgabe am 17. April 1979. Die Zeitungslandschaft in der Bundesrepublik war geprägt durch das jahrelange Zeitungssterben und die Konzentration auf wenige Monopole. Die tageszeitung ist ein Beispiel für den kulturellen Wandel in der Bundesrepublik seit der Studentenbewegung. Sie ist Vermittlerin eines neuen Politikverständnisses und Lebensgefühls. Die taz ist die modernste deutsche Tageszeitung, auch wenn sie nicht alles für Fortschritt hält, was neu ist.
Die taz ist das größte Alternativprojekt in der Bundesrepublik: gleicher Lohn für alle, gemeinsame Entscheidung aller MitarbeiterInnen über die Entwicklung des Projekts. Obwohl in der taz vieles anders ist, muß sich das Unternehmen taz gegenüber den großen konkurrierenden Verlagen am Markt behaupten. So ist aus der taz ein hochspezialisiertes, arbeitsteiliges Unternehmen geworden, in dem Professionalität wichtig ist.
Die taz ist die einzige Tageszeitung, die aus der ehemaligen Zeitungstadt Berlin in die gesamte Bundesrepublik vertrieben wird und ab heute muß man sagen: sie ist die einzige Tageszeitung, die aus beiden Teilen Berlins für beide Teile Deutschlands erscheint.
Karl-Heinz Ruch, Geschäftsführer der West-taz
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