Die Werbepause: Spitzenkraft
Wulf Gallert ist eine Herausforderung. „Er kann. Er will. Er wird“, lautet der zentrale Slogan, den sich die Agentur DIG/Trialon ausgedacht hat, um den pausbäckigen 52-jährigen Schnauzbartträger als Spitzenkraft der Linkspartei für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im März zu präsentieren. Aber was kann, will und wird Gallert? Und: Will man das überhaupt wissen?
Sicherlich ist es selbst im Land der Frühaufsteher eine undankbare Aufgabe, sich eine personalisierte Wahlkampagne für jemanden auszudenken, der das Charisma eines Staubsaugervertreters besitzt. Aber ob es wirklich eine gute Idee war, ihm auch noch neckische Slogans zu verpassen? Denn der „radikal Normale“ (Die Zeit) kann, will und wird nicht nur irgendetwas, er ist es auch schon: „Frauenversteher“.
So steht es zumindest auf einem Wahlplakat, das ihn mit einem Gesichtsausdruck zeigt, der zumindest Interpretationsspielraum lässt. Wenigstens steckt sich Gallert darauf nicht beide Zeigefinger in die Nase, wie auf jenem Plakat, das ihn als „Wirtschaftsversteher“ ausweisen soll.
Im Netz bekommt die eigenwillige PR-Kampagne immerhin Resonanz. So fragte ein Twitter-Nutzer aus Magdeburg: „Möchte Wulf Gallert der nächste Ministerpräsident oder lieber der nächste Bachelor von RTL werden?“ Vieles spricht dafür, dass er beides nicht wird. Obwohl er kann und will. Pascal Beucker
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen