Die Wahrheit: Präsidiale Fragen wagen
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über eine Kandidatin fürs Schloss Bellevue erfreuen.

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Die Zeit des Gaucklers ist perdu.
Jo fühlt sich kaum mehr in der Lage.
Zu aufreibend: Auf Schloss Bellevue
läuft man vom Bett bis zum WC fünf Tage.
Wie muss der neue Präsi sein?
Wer soll das Höchstamt meistern?
Was kann uns kleine Wählerlein
fürs wahre deutsche Wertegut begeistern?
Emanzipiert, meint: eine Frau.
Sozial, sprich: aus der Arbeitsszene.
Auch fremdenfreundlich. Wie genau?
Der Gatte Immigrant? Vielleicht Hellene?
Kein Prediger mit krauser Stirn.
Denn solche mag nicht jeder.
Mehr farbenfroh statt grauem Zwirn.
Mit feschen Cowboyboots aus Schlangenleder?
Nicht leicht. Zumal das Recht vorschreibt,
dass sie – geht es noch ärger? –
auch keinerlei Beruf betreibt.
Die Einzige, die bleibt: Frau Katzenberger.
Seit 25 Jahren erscheint die Wahrheit als einzige Satireseite einer deutschen Zeitung. Zeit, das zu feiern.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
JadotA
Miss Deutschland
Es liegt auf der Hand.