Die Wahrheit: Der Frauenflüsterer
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über einen Mann erfreuen, der blind versteht.
Ich bin bei Frauen sehr beliebt,
weil ich sie blind verstehe.
Sie freuen sich, dass es mich gibt,
und suchen meine Nähe,
weil ich Bescheid weiß und sofort
geduldig Hilfe biete.
Ob Wirtschaft, Politik und Sport:
Ich kenn die Defizite.
Im hübschen Gangliengeflecht
bleibt viel im Ungefähren:
Ob Abseits, Aktien, Arbeitsrecht.
Und ich kann gut erklären.
„Schau, Kleines, das ist gar nicht schwer“,
sag ich mit sanftem Lachen.
„Was?! Dein Computer will nicht mehr?
Komm her, lass mich mal machen.“
Ja, Frauen brauchen viel Geduld.
Doch quält mich eine Frage:
Warum bekomm ich ihre Huld
nur maximal drei Tage?
Was – zugegeben – an mir nagt,
bei alldem, was ich biete.
Ich hab die Frauen nie gefragt.
Das bringt doch nichts, denn wie gesagt:
Ich kenn die Defizite.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
Lowandorder
Na Servus!
Alles Müller oder was¿!
GQ
+
EXTRA HEFT
GO LUXURY
ERFOLG
Jetz
im Handel
Seine Fresse! Pascht tazscho!';()