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Die WahrheitDer Kellerwurmling

Mit seinen obskurantistischen Verschwörungsbüchern setzt der Verleger Jochen Kopp Millionen um. Auch seine eigene Herkunft liegt im Dunkeln.

Zur Paarungszeit versammeln sich Kellerwurmlinge gerne unter roten Wollmützen. Foto: reuters

In einem Keller in Wurmlingen hat alles angefangen – hier gründete der heutige Verschwörungsmagnat Jochen Kopp 1994 seinen mittlerweile exorbitant gewachsenen Kopp-Verlag. Der Kellerwurmling, wie ihn sein Kumpel und Ufo-Fetischist Erich von Däniken gern nennt, hat etwas geschafft, von dem Millionen Spinner weltweit träumen: Mit Science-Gesülze, selbstheilendem Gemüse und Theorien über reptiloide Hohlkugelbewohner viel Geld zu verdienen.

Doch der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Kopp ist ein harter Arbeiter, ein Schaffer, ein Macher – und ein Geheimniskrämer. Der Wurmling hält sich bedeckt und bleibt am liebsten in seinem luxuriös eingerichteten Kellerverlagsbüro in Rottenburg am Neckar.

Das Sonnenlicht scheut Kopp, es brennt in seinen Augen, die eher für dämmrige Lichtverhältnisse in Erdschächten und Tunneln gemacht sind. Das liegt ihm in den Genen. Der Wurmling gibt sich unnahbar, damit man sein wahres Geheimnis nicht errät. Doch man muss es endlich sagen, wie es ist: Kopp ist ein Alien.

1992 wurde Jochen Kopp – oder besser OlmoluLu’qmubä – mit seinem blinddarmförmigen Raumschiff in die Erdumlaufbahn geschleudert. Schuld war ein Gravitationsblitz, der die Ionentriebwerke des Schiffs beschädigte. In der Folge konnte er sich nicht im Orbit halten und stürzte ab – direkt in den Vorgarten von Erich von Däniken. Der traute seinen Augen kaum und wurde ganz wuschig vor Freude.

Der Wurmling gibt sich unnahbar, damit man sein Geheimnisnicht errät

Dass Kopp die Rosen niedergemäht hatte, war sofort vergessen. Auch das zertrümmerte Gartenhaus war nicht weiter der Rede wert, als Kopp verkündete, er sei eine alte Maya-Azteken-Inka-Gottheit vom Planeten Resopalia. Die beiden waren sich gleich sympathisch, und Kopp musste als Wiedergutmachung nur versprechen, Dänikens Werke unters Erdenvolk zu bringen.

Ein begnadeter Quacksalber der Gedanken

Da Kopp von Geburt an ein Wurmling ist, sind seine vage menschlich aussehenden Extremitäten nur angeklebt. Dank eines elektromechanischen Innenlebens kann er sie sogar bewegen, wenn auch nur grobmotorisch. Dafür besitzt er übermenschliche Fähigkeiten. Beispielsweise kann er Eiswürfel mit der Zunge balancieren und sie durch pure Gedankenkraft zum Schmelzen bringen.

Ein weiteres Talent stellen zweifelsohne die Marketingkünste dar. Geschickt nutzt der Verleger allerhand Verschwörungstheorien und mystische Gedankenquacksalberei, um an Popularität zu gewinnen – mit Erfolg. Nicht nur die Pegidianer vom Pöbel-Planeten Dresdonia kaufen seine Bücher, sondern auch Superfood-Enthusiasten mit einem Hang zum Obskuren.

Die rechten Tendenzen, die manche Bücher im Kopp-Verlag schüren, sind angesichts der wahren Natur des Verlegers fragwürdig. Wie kann Kopp, der selbst ein Alien-Einwanderer ist, Antiflüchtlingsschriften heraus bringen? Es ist ganz einfach. Mit Hetze verdient man reichlich Geld, und Kopp braucht jeden Cent für die Reparatur seines Sternenantriebs – und für den Wiederaufbau von Dänikens goldener Azteken-Gartenlaube.

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3 Kommentare

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  • Bei allem Verständnis für kritische Berichterstattung und Sichtweise, so ein Stil geht gar nicht. Länger schon beobachte ich diffamierende Tendenzen gegen andere Medien(macher), also die TAZ hat jetzt bei mir ausgespielt, ich brauche und möchte nachvollziehbare kritische Argumente, nicht aber so eine unlautere Wortmeldung. Merken denn die etablierten Medien nicht, wie sehr sich sich selbst schaden? Das frage ich mich immer öfter, es ist doch gar nicht so schwer, sachlich zu berichten, damit erreicht man doch das Ziel, nämlich, dass sich der leser mit Tendezen der Medienlandschaft bewusst auseinander setzt. Also es ist zu wünschen, dass frei von Häme und neutral Kritikpunkte offengelegt und aber auch Anerkennung gezollt werden. Die TAZ ist nicht automatisch ein "gutes" Blatt, auch sie wird zunehmend kritisch hinterfragt. Alles fließt - macht was draus!

  • Dieser Beitrag ist Wasser auf die Mühlen der so genannten Verschwörungstheoretiker. Enthält er, außer Polemik, nichts das Jochen Kopp oder Erich von Däniken widerlegt.







    Dass Die Herren gerne viel Geld verdienen möchten wollen Sir denen doch wohl nicht vorwerfen. Immer hin hat Herr Däniken sehr erfolgreich sein Hobby zum Beruf gemacht. Dazu kann ich ihm nur gratulieren und auch einen gewissen Neid nicht verhehlen. Und, anders all die Lehrmeinung, behauptet Erich von Däniken auch nicht dass er die absolute Wahrheit verkündet. Er sagt/schreibt ja immer dass er nur seine Meinung vertritt. So hat er sich geschickt abgesichert.







    Über Jochen Kopp weiß ich nicht viel und an UFOs glaube ich erst wenn ich glaubwürdige Beweise oder selbst eins sehe. Ich bin allerdings ein Liebhaber von Science-Fiction-Litaratur.







     

  • Was für ein diffamierender Artikel! Professor Jochen Kopp war mein Doktorvater, und gilt zu Recht als Ikone der seriösen Forschung. Besonders hervorzuheben sind seine Veröffentlichungen über das HOHLE. Damit kennt er sich aus, wie kein Anderer. Denken wir nur an unsere gute alte Erde: Hohl ! Völlig HOHL ! Was passiert denn, wenn mann sich zu tief nach unten buddelt? Wo sind all die unglücklichen Bergarbeiter, die nicht auf seine Warnungen gehört haben?

    Hilflos schweben sie alle im Zentrum unseres Planeten, der Schwerelosigkeit ausgesetzt, unter unvorstellbarem Druck. Und niemand hört ihr Stöhnen und Klagen.