Die Wahrheit: Quatsch mit roter Soße
Nirgendwo tummeln sich so viele Irre wie bei der Linken. Die lässt die deutsche Parteienlandschaft noch bizarrer erscheinen, als sie schon ist.
Über Geld, Geschlechtskrankheiten und die Partei, die man wählt, soll man bekanntlich nicht reden. Aber gut, probieren wir es trotzdem: Für diesen Artikel bekomme ich etwa siebzig Euro, Geschlechtskrankheiten habe ich nicht und mein staatsbürgerliches Kreuz mache ich, seit ich wählen darf, immer bei der Linken oder Linkspartei oder PDS oder wie sie sonst gerade heißt. Doch mit Letzterem ist jetzt Schluss.
Nicht, dass der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung mir die Partei nicht nach wie vor ans Herz legen würde, aber dabei wird ja auch sträflicherweise nicht erfragt, wie wichtig einem die geistige Gesundheit der Kandidaten ist. Von Gregor Gysi höchstselbst stammt das hübsche Bonmot, dass es in jeder Partei fünf bis zehn Prozent Irre gebe – doch wohl in keiner anderen Bundestagspartei haben es so viele politische Blindgänger, Hornochsen und Sektierer ins Parlament geschafft. Vor allem, wenn vom „linken Flügel“ die Rede ist, will man als Linker am liebsten gar nicht mehr links sein.
Dafür muss man nicht erst jenes unwürdige Schauspiel bemühen, bei dem zwei ausländische Journalisten unter Anwesenheit der Abgeordneten Groth, Höger, Hänsel und Haydt dem Fraktionsvorsitzenden Gysi auflauerten und ihn bis auf die Toilette verfolgten. Die Anzeichen, dass es sich bei der Linken um eine Partei gewordene Klapsmühle handelt, mehren sich seit Jahren – wobei einigen Mandatsträgern offenbar schon das Wort „Frieden“ genügt, damit der Restverstand willig die Waffen streckt.
Kürzlich hatte die friedenspolitische Sprecherin der Fraktion Christine Buchholz mit einem Foto um Aufmerksamkeit geheischt, auf dem sie ein Schild mit der so mutigen, kritischen wie sinnfreien Botschaft hielt: „Solidarität mit dem Widerstand in Kobane! US-Bombardement stoppen!“ Ein Irrsinn, gegen den selbst Martin Sonneborns Satire-Partei Die Partei seriös erscheint.
Krude Theorien
Und als sich im Frühjahr jeder, der nur halbwegs bei Trost war, verdutzt die Augen rieb ob der kruden Theorien, die bei den sogenannten Montagsdemos für den Frieden geäußert wurden, da ließ sich der Abgeordnete Andrej Hunko, unterstützt von weiteren Genossen, nicht zwei Mal bitten, zur Teilnahme an diesen Selbsthilfegruppen der Verschwörungsabhängigen und Chemtrailopfer aufzurufen.
Im Grunde können einem die Parteivorsitzenden Kipping, Riexinger und Fraktionschef Gysi nur leidtun: Wie die Kindergärtner einer Horde Schwererziehbarer mit ADS müssen sie ihre Rasselbande permanent am Ausbüxen hindern.
Da ist die Sprecherin für internationale Beziehungen Sevim Dagdelen, die in russischen Staatsmedien gern erzählt, wie schlimm der Westen sei. Da ist der singende Abgeordnete Dr. Diether Dehm, der glaubt, dass die deutschen Medien von US-Geheimdiensten gesteuert seien und dass wir in einer Welt ohne Antisemitismus leben. Denn: „Antisemitismus ist Massenmord und muss dem Massenmord vorbehalten bleiben“, wie er einst in einem Redebeitrag schwadronierte.
Eine anderslautende, aber nicht minder originelle Definition des Antisemitismusbegriffs hat Dehms Fraktionskollege Wolfgang Gehrcke auf Lager: Antisemitismus sei es, wenn man Israel nicht kritisiere, so Gehrcke. Ein Vorwurf, den man ihm und nicht wenigen seiner Genossen nun wahrlich nicht machen kann. Denn gerade wenn es um Israel geht, nehmen die Ausfälle der Linken touretteartige Ausmaße an.
Als Linke auf dem Frauendeck
So trug die Abgeordnete Inge Höger – die sich mittlerweile fast so schnell entschuldigen kann, wie sie entgleist –, auf einer Konferenz von Hamas-Sympathisanten einen Schal, der den Nahen Osten ohne Israel zeigt. Und gemeinsam mit ihrer Kollegin Annette Groth versuchte sie im Jahr 2010, an Bord der Gaza-Flottille die israelische Sicherheitsblockade zu durchbrechen. Wobei es für die menschenrechtspolitische Sprecherin der Linksfraktion Groth anscheinend kein Problem war, sich von türkischen Islamisten aufs Frauendeck verfrachten zu lassen.
Klar, dass bei solchen Vorbildern der Parteinachwuchs nicht nachstehen will: Als der Jugendverband der nordrhein-westfälischen Linken im Sommer zu einer propalästinensischen Demo rief, kam es dort zu „Kindermörder Israel“- und „Adolf Hitler“-Rufen. Übergriffe auf eine israelfreundliche Kundgebung in der Nähe konnten nur durch Polizisten verhindert werden. Doch statt dem Parteinachwuchs den Hosenboden strammzuziehen, wie es sich gehört, erklärten sich neun der zehn NRW-Abgeordneten im Bundestag mit den süßen Kleinen solidarisch.
Und so ist das Problem der Linkspartei auch nicht der „klägliche Rest dessen, was zum Glück überwunden ist“, wie Drachentöter Wölfchen Biermann es nennt, sondern der nicht gerade unerkleckliche, äußerst gegenwärtige Anteil derer, die sich als parlamentarischer Arm der Hamas in Deutschland gerieren. Ach, herrje! Fast wünscht man sich als Autor, man hätte eine anständige Geschlechtskrankheit vorzuweisen, über die man sich stattdessen hätte auslassen können – so unappetitlich ist das alles.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
1393 (Profil gelöscht)
Gast
Wie nennt man es, wenn jemand Terrorist genannt wird, TROTZDEM ...
1) ... unser oberstes Gericht für diese Belange schon amtlich festgestellt hat, dass es für Terrorismus im Rahmen der Flottilla Hilfsaktion keine(!!!) Beweise gibt?
http://www.icc-cpi.int/iccdocs/otp/OTP-COM-Article_53%281%29-Report-06Nov2014Eng.pdf
2) ... das vermeintliche Opfer Israel den angeblichen Terroristen der Mavi Marmara 21 Millionen Entschädigung für von Israel begangenes Morden bezahlt
3) ... trotzdem die als Terroristen verleumdeten Aktivisten der Mavi Marmara humanitäre Hilfe für über einer Million von Israel gequälter Menschen verantworten konnten?
http://www.hrw.org/de/news/2009/01/12/deprived-and-endangered-humanitarian-crisis-gaza-strip
http://www.spiegel.de/politik/ausland/beschluss-des-kabinetts-israel-lockert-gaza-blockade-a-701187.html
Die Deutsche Sprache ist da klar: Hetze & Verleumdung sind die passenden Worte!
Abgesehen von der intellektuellen Schande, Antirassisten zugunsten einer rassistischen israelischen Regierung als Rassisten (Antisemiten) zu verleumden und gegen diese zu hetzen, sollten sich einige Reporter überlegen, bei der gegebenen AMTLICHEN auf FAKTEN beruhenden WERTUNG UNSERES GERICHTES, ob sie sich mit solchen Verleumdungen nicht strafbar machen.
Wenn man jemanden als Antisemit kategorisiert, sollte man auch benennnen können, wo und wie dieser angebliche Antisemit Juden Schaden zufügen will.
Dass es aber antisemitisch sein soll, von Israel nachweislich gequälten Menschen ERFOLGREICH zu helfen, ist das aber so extrem von Schwachsinn behaftet, dass man am Intellekt der Bürger dieser Nation zweifeln muss.
Natürlich, wenn einen die Fakten vom ISTGH und der ENTSCHÄDIGUNG nicht interessieren und diese in Kommentaren zensiert, kann man auch seinen Hang, Menschen zu verleumden, weiter offen darlegen!
Alternative zur Wahrheit ist natürlich Zensur der Fakten!
Age Krüger
Also, eines ist schon mal erreicht durch diese Aktion und die darauf folgenden Aktionen: Auch, wenn der Autor dies ebenso vermeidet wie es Pascal in seinem Kommentar vermieden hat, dann scheinen doch die meisten Kommentatoren den blöden Gedanken anzuhängen, dass diejenigen, die sich heftigst israelkritisch sind, die sein müssten, die links sind..
Das ist hirnrissiger Quatsch.
Es gibt seit ca. 30 Jahren die Debatte um die Differenzen zwischen Antifaschismus und Antiimperialismus. Von allen in diesem Artikel genannten Personen ist niemals irgendwelche Bereicherung der materialistischen Debatten ausgegangen. Diejenigen, die einen plumpen antiisraelischen und auch antiamerikanischen Kurs fahren, machen nicht nur eine verkürzte Kapitalismuskritik, sondern sollten auch mal überdenken, wo ehemals als links eingestufte Persönlichkeiten, die sich ausschließlich über den Antiimperialismus definierten gelandet sind (siehe Mahler und Elsässer).
Die linke Szene ist mittlerweile wesentlich differenzierter. Ich verweise auf Persönlichkeiten wie Gremliza, Ditfurth, Trampert oder Ebermann, die sich niemals auf dieses dummdreiste Israelbashing eingelassen haben. Ebermann nannte neulich sogar noch in einer Debatte bei allen Konflikten, die es in der Welt gebe (Russen(Ukrainer; Assad(/IS; Sunniten/Schiiten etc.) Israel als die Konfliktpartei, die man hier als einzig positive Partei erkennen kann.
Wer also jetzt meint, dass es in der linken Debatte keinerlei Reflektion über unmäßige Israelkritik geben würde, der ist genau so doof wie diejenigen, die meinen mit reine propalästinensischen Propaganda links zu sein.
H-G.-S
-?- "Die linke Szene ist mittlerweile wesentlich differenzierter. Ich verweise auf Persönlichkeiten wie Gremliza, Ditfurth, Trampert oder Ebermann" -?-
Was soll "mittlerweilen" heißen?-
Das waren die hinsichtlich "kein Israelbashing" von Anfang an und durchweg konsequent.
(KONKRET allemal)
6474 (Profil gelöscht)
Gast
@Age Krüger du hast vollkommen recht,aber wahrscheinlich bekommt es wieder keiner mit
65522 (Profil gelöscht)
Gast
Wikipedia
@Heinz Martensen
"Antisemitismus (bis 1945)
Der Antisemitismus ist eine mit Nationalismus, Sozialdarwinismus und Rassismus begründete Judenfeindlichkeit, die seit etwa 1800 in Europa auftritt... .
@Aaron Kunz, es ging um Kindergarten zusammenhalten und ich meinte eigentlich die taz statt FAZ.
Warum ich immer auf das andere Thema komme? Weil's aktuell ist und ich nach der Wahrheit suche?
6474 (Profil gelöscht)
Gast
geht jetzt nach dem monatelangen piraten-diss vor zwei jahren die linken hetze los?
es ist nichmal so,das mich diese sachen an der linkspartei nicht auch stören würden.
es ist auch nicht so als müsse man darüber nicht reden.
aber am meisten irre in der linkspartei?
ich bitte sie:was ist mit den ganzen verkappten oder offenen rassisten in der cdu,oder einem sarrazin bei der spd?
was ist mit der pädo-grünen debatte?
sind die nicht irre?von der afd mal ganz zu schweigen
H-G.-S
H-G.-S
Das nun begreife ich nicht??
Das Thema "Geschlechtskrankheit" und das Thema "Geistige Gesundheit" wurde doch vom Taz -Autor hier gesetzt.-
Darf nur der das?
Um dann Menschen eines politischen Programms abschätzig zu desavouieren??
Rainer B.
Nur gut, dass wenigstens bei der taz noch der "gesunde Menschenverstand" der geistig Unversehrten vorherrscht.
Wahrheit ist aber leider auch nur die Form des Irrsinns, auf die man sich allgemein verständigt hat.
Merke: Nicht schon Fremdschämen, sondern erst Selbstschämen bringt wirklich rote Backen!
Dudel Karl
Prima pariert!
Für wen Links zu links ist, gibts rechts von Links noch jede Menge Platz in der Parteienlandschaft.
65522 (Profil gelöscht)
Gast
Ach so das hatte ich vergessen, Kindergarten, schauen sie sich die Berichterstattung zum G20 Gipfel und manipulierte Bilder an, der auch die FAZ gefolgt ist. Das ist Kindergarten auf hohem Niveau und so kann keine Weltpolitik betrieben werden. Genau wie die Berichterstattung zum Gipfeltreffen des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec). Dort kam es lediglich zum Affront mit der Decke.
Das USA und Europa einen von ihnen geführten Wirtschaftskrieg zumindest nicht gewonnen haben, Welche Bedeutung das für uns hat, davon keine Rede.
Naja bei der Opposition auch kein Wunder. Wir sind ja alle so lieb !
Aaron Kunz
@65522 (Profil gelöscht) Warum haben einige User bei wirklich JEDEM Thema das Bedürfnis, irgendwas zu USA vs. Russland erzählen zu wollen? Nicht nur, dass einige der Kommentatoren Foren zutrollen, die sich mit diesem Thema beschäftigen, nein jtzt müssen sie auch noch allen anderen an diesem Thema interessierten die Diskussion verleiden....
Age Krüger
Irgendwie glaube ich dem Autor nicht, dass er immer schon DIE LINKE; PDS oder sonstwas gewählt hat.
Dass es einen starken antiisraelischen Kurs immer wieder gibt, ist ja nun nicht erst seit dem Klogate so. Ein Blick in die "junge welt" und eine Erinnerung an die Auseinandersetzungen dort, die zur Gründung der "jungle world" führten, dürfte da auch hilfreich sein.
Ich frage mich, worüber er sich jetzt aufregt. Hat er nie gewusst, was er da wählt? Alle dort benannten Knallchargen kann er btw nicht gewählt haben, denn dann müsste er in mehreren Bundesländern Stimmen abgegeben haben.
Ich schaue mir die Liste der Kandidaten vorher an und habe als Niedersachse nur Dieter Dehm als bedenklich dort registriert. (Kann Unkenntnis sein, evtl. kenne ich nicht genug.) Dann muss ich eben abwägen, ob ich es riskieren kann, dass Dehm ins Parlament geht oder ich irgendeine andere Partei wähle, deren Chancen ins Parlament zu kommen gen Null gehen. In der Abwägung konnte ich einen Dehm rechtfertigen. Nix anderes muss jeder Wähler machen.
Und wenn der Autor bislang nur einfach so aus Lust und Laune seine Stimme abgegeben hat ohne sich vorher zu informieren, sollte er mal überlegen, ob er nicht lieber in den Spinnerhaufen eintritt und dort dafür sorgt, dass Kandidaten aufgestellt werden, die einem nicht unnötiges Kopfzerbrechen machen.
65522 (Profil gelöscht)
Gast
Als ehemaliges Mitglied der Linken habe ich niemanden in dieser Partei mit rassistischem Gedankengut getroffen, Rassismus ist dieser Partei fremd, Solidarität mit Palästina im Osten Tradition und der Israelischen Regierung wird keine Narrenfreiheit zugesprochen, genau so wenig wie anderen Staaten im Umgang mit seinen Nachbarn oder Bürgern.
Ich gehe davon aus, das viele Wähler in unserem Land auf keinen Fall eine große Koalition gewählt haben und wenn sie gekommen ist es am Machtanspruch von selbsternannten Führungseliten liegen könnte und dabei die Demokratie ausgehöhlt wird.
Warum die Linke hier ständig zur Deutung in Artikeln herangezogen wird liegt vielleicht an ihrem interessanten Gebilde, obwohl es da wie wahrscheinlich in allen Parteien auf oberer Ebene um Posten, insbesondere hier um die politische Arbeit überhaupt zu finanzieren, wobei sich schon eine Parteiaristokratie alten Typs durchsetzt und mit Farbkleksen aus dem Westen durchmischt ist.
Eine Frage am Rande, kann ein Bürger Israels oder ein Mensch jüdischer Kultur auch Antisemit werden?
heinz martensen
"Als ehemaliges Mitglied der Linken habe ich niemanden in dieser Partei mit rassistischem Gedankengut getroffen,"
Rassismus wird im Text ja auch überhaupt nicht erwähnt., es geht um Antisemitismus.
Fiete Strandläufer
Ein falsches, ärgerliches Bild: ADHS ist eine beliebte Fehldiagnose, der Israelhass der Mavi-Marmara-Fraktion belegbar. Kindergartenkinder sind auch in Deutschland noch nicht zum Israelhassen konditioniert. Das kommt später.
ioannis
Siebzig Euro??
Ich will auch zur Zeitung...:( nehmen die auch Quereinsteiger?
Julianne
Es ist bemerkenswert, wie man sich mit den "Spinnern" in der LINKEN auseinandersetzt, während die Lügner, Nebenverdienstler, Opportunisten, Lobbyisten, Wirtschaftsverbrecher in den anderen Parteien (Regierung) in Ruhe gelassen werden. Es ist nur noch ein Armutszeugnis, wie feige unsere Journalisten sind, wenn es um Kritik an den wirklich Mächtigen geht!
fhirsch
Und es ist eine uralte -- wenngleich unfeine -- rhetorische Figur, auf wohlartikulierte und in höchstem Maße gerechtfertigte Kritik mit Empörung zu reagieren, der Autor möge doch lieber erst mal was anderes, noch viel Böseres, kritisieren.
Mit dieser Methode kann man jede Kritik mundtot machen.
Aaron Kunz
@Julianne Der Autor meinte, dass er bisher die Linkspartei unterstützt hat. Warum nur müssen einige dauernd off-topic-Themen in die Threads tragen?
Schalamow
Zusammen mit dem jüngst veröffentlichten Kommentar von Pascal Beucker http://www.taz.de/Kommentar-Linke-und-Antisemitismus/!149649/ ist damit alles zum Thema gesagt. Und prägnanter als von Philip Meinhold lässt sich der blanke Wahnsinn, der hier durchschlägt, nicht beschreiben. Vielleicht mit dem einzigen Unterschied, dass die Insassen des Irrenhauses auf den Forumsseiten der TAZ in der Überzahl sind.
dotfucation
Thumbs up!
Kaboom
bei der Linken sollte Platz für Spinner sein, damit habe ich kein Problem. Sehr wohl ein Problem habe ich damit, wenn solche Spinner im Bundestag sitzen.
Andererseits frage ich mich, wie man das politische System dieses Landes nennen soll, wenn die Linke nicht mehr im Bundestag säße. Demokratie kann man das dann wohl nicht nennen. Was auch immer ein Parlament ohne Opposition (bei den Grünen kann man ja nun beim besten Willen nicht von Opposition sprechen) ist, es hat mit Demokratie nichts zu tun.
Schalamow
Über die Frage, wer im Bundestag sitzt und wer dort die Opposition bildet, entscheiden in einer Demokratie nun mal die Wähler.
Aber wenn es für bestimmte politische Überzeugungen keine Mehrheiten gibt oder sich nicht einmal genug Stimmen für eine parlamentarische Vertretung finden: Könnte das vielleicht auch etwas mit den Inhalten zu tun haben?
Kaboom
@Schalamow Aha. Und Sie können mir ein Beispiel nennen, wo sich die Medien dieses Landes kritisch mit den Inhalten der Linken auseinandersetzen? Ausserhalb des schönen Themas "Antisemitismus bei der Linken"?
10236 (Profil gelöscht)
Gast
@Kaboom Die Medien dieses Landes setten sich fast ausschließlich *kritisch* mit den Inhalten der Linken auseinander.
heinz martensen
"doch wohl in keiner anderen Bundestagspartei haben es so viele politische Blindgänger, Hornochsen und Sektierer ins Parlament geschafft. "
Ein Sigmar Gabriel, der Israel mit dem Apartheidregime verglich, hat es sogar zum "Superminister" geschafft. Ach halt. der war ja gar nicht von der Linken.
10236 (Profil gelöscht)
Gast
Das Problem ist, dass die SPD soviel Platz auf der linken Flanke übrig läßt, dass da auch zwei Parteien reinpassen würden (z.B. Sozialisten, Kommunisten). Da die Linke das rote Ende des Farbspektrums nun breit besetzten möchte, ist dies natürlich eine Einladung an alle, die sich links von der SPD verorten.
Somit ist die Linke ein Counterpart zu der AfD und verfügt ebenso über einen gewissen Anteil an Spinnern, Realitätsverweigerern und Geschichtsverklärern. Allerdings ohne den AfD-typischen Hauch von genetisch-kulturell begründetem Rassismus und ohne dieses mit volkstümlichem Mäntelchen verschleierte Elitedenken.
Schalamow
Also, ich habe da mehr ein Deja vu.
Wer die Linke (also die links von der SPD) der alten Bundesrepublik kennt, kommt das Szenario nur allzu vertraut vor. Kein Wunder, denn nahezu alle der im Artikel erwähnten Knallchargen kommen aus dem Westen.
Und entgegen allen Mythen: Schon in der Vergangenheit hat niemand linkes Gedankengut so erfolgreich sabotiert wie die Linke selbst.
10236 (Profil gelöscht)
Gast
Zum letzten Satz - volle Zustimmung.
Ich kann mit dem Zirkus leben. Die Alternative der oppositionslosen "marktgerechten Demokratie" mit Politikern, die immer verstärkter ihre politischen Entscheidungen als Weg der Eigenoptimierung nutzen, ist beängstigend.
12294 (Profil gelöscht)
Gast
@10236 (Profil gelöscht) Dann eben kein volkstümliches Mäntelchen, sondern die mundtötende Behauptung, für das Gerechte, Wahre und Gute zu kämpfen (dass da die Grünen kein Copyright drauf beantragt haben, war neben der Pädophilendebatte vermutlich der schlimmste Fehler der Parteigeschichte). Auch nicht besser.
10236 (Profil gelöscht)
Gast
Warum sollte man nicht behaupten für das Wahre, gerechte und das Gute zu kämpfen, wenn man der Überzeugung sei, dies gerade zu tun?
BTW, mit der obigen Behauptung macht man heutzutage keinen mundtot. Man gibt sich eher der Lächerlichkeit preis ("Gutmenschentum" etc.). Also, es ist schon ein gewisses Wagnis.
D.J.
Gast
O.K., Sie verwenden den weiten Rassimusbegriff. Meinetwegen. Aber unter den Umständen sehe ich keinen Grund, manche Gestalten auf der ganz linken Seite der Linkspartei nicht als Antisemiten zu bezeichnen.
(wobei ich genetischen Rassismus weder bei der AfD noch bei der Linkspartei sehe).
10236 (Profil gelöscht)
Gast
Manche Linken (egal wie nicht interpretiert) sehen Israel als verlängertes Arm des USA-Imperialismus und die ganz hartgesottenen denken vielleicht noch an die alten Zeiten, wo sich da eine Zusammenarbeit angebannt hatte (PLO-RAF).
Antisemitismus ist eher dieses christlichverwurzelte, rothschildbedingte, fremdabweisende Unbehagen, das ab und dann in einem Ausbruch von offener Gewalt mündet. Das ist nicht die Linke.
AfD liebt Genetik. Deswegen lieben die auch Sarrazin, weil er ihnen das Gefüh der modernen Blaublütigkeit verleiht.
D.J.
Gast
"Antisemitismus ist .... rothschildbedingte"
???
10236 (Profil gelöscht)
Gast
@D.J. Juden=Bankiers=Geld=Macht=Weltbeherrschung
Klaus Bloemker
"Israel als verlängertes Arm des USA-Imperialismus"
So sieht - und verkauft sich - Israel selber auch. Nur nennen sie es nicht 'Imperialismus' sondern 'Verteidiger westlicher Werte'. Dafür bekommen sie 3 Mrd. Dollar pro Jahr von Amerika.
In Wahrheit machen sie Amerika aber nur Probleme mit der ganzen arabisch-muslimischen Welt.
Im amerikanischen Interesse wäre es, die Unterstützung Israels fallen zu lassen. Ich glaube, das sieht die Linke nicht so.