Die Vorschau: Ne Menge „drink“und „cry“
■ Europadebüt: Mighty Sam McClain gastiert mit Soul in Bremen
Eddie „The Eagle“Edwards hieß vor Jahren ein britischer Skispringer, der nicht skispringen konnte und gerade deshalb berühmt wurde. Sam McClain sieht Edwards, wenn man von der Hautfarbe absieht, zum Verwechseln ähnlich, beherrscht aber im Gegensatz zu dem Briten sein Metier ziemlich gut. Der Soulsänger aus Louisiana wird von der US-amerikanischen Fachpresse unisono als kommender Star gefeiert und bereits auf eine Stufe mit Solomon Burke und Otis Redding gestellt.
Heute abend kann man McClain erstmals live in Europa hören. Er gastiert mit achtköpfiger Band im Moments. Wer bei dabei besonders exzessiv klatscht, hat zudem Chancen, Musikgeschichte zu schreiben. Das Konzert wird für eine geplante CD-Veröffentlichung aufgezeichnet.
McClains musikalische Wurzeln liegen eindeutig im Blues. Wo sollten sie auch sonst liegen bei einem Mann, der bereits als Fünfjähriger in Gospelchören „Ohohohuh Lord“sang, mit 13 als Rhythm'n'Blues-Musiker auf Wanderschaft ging, vom Tellerwäscher nach einem „knockout punch“zum Penner absank und schließlich von den Neville Brothers und anderen Musikern aus New Orleans Mitte der 80er Jahre wieder ans Rampenlicht gezogen wurde.
Folgerichtig hat der Mann viel zu erzählen. Die Texte wimmeln zum Beispiel von verflossenen „babys“, die einen so „lonely“haben sitzen lassen und daß man –ne Menge „drink“gemacht hat. Wer da nicht den Blues kriegt, ist entweder Priesteramtsanwärter, Klosterschülerin oder emotional noch im Vorschulkindergarten. zott
Mighty Sam McClain & Band, heute um 20 Uhr im Moments
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