: Die Sprache auf St. Pauli
■ Der FC St. Pauli verspielt am Millerntor erneut zwei Punkte beim turbulenten 2: 2 gegen den 1. FC Saarbrücken
Dem FC St. Pauli unterlief gestern gegen den 1. FC Saarbrücken das gleiche Malheur wie schon vor zwei Wochen gegen Greuther Fürth. Nach einer tollen ersten Halbzeit verspielten die Braun-Weißen nach der Pause einen soliden Vorsprung und waren am Ende mit einen Punkt gut bedient.
Nach einem furiosen Auftakt – bereits nach zwei Minuten verwandelte Nico Patschinski eine Flanke von Holger Wehlage volley zum 1:0 – hatten die Hausherren die Gäste fest im Griff. Nach einer halben Stunde traf Ivan Klasnic zum 2:0, und alles sah wieder nach einem sicheren Sieg aus.
Doch furios war nicht nur St. Pauli, sondern auch der zwischenzeitlich aufkommende Sturm, der nicht nur dafür sorgte, dass die Fangnetze hinter den Toren abgebaut werden mussten, sondern auch die Spieler mehrfach in Schwierigkeiten brachte. So vermutete Torhüter Heinz Weber einen ungefährlichen Kopfball sicher im Aus, doch der Wind drückte den Ball noch gegen die Latte seines Gehäuses. In der zweiten Hälfte zeigte sich dann Saarbrücken stürmisch. Brereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff sorgte ein Traumschuss aus 23 Metern von Anthony Tiéku für den Anschlusstreffer, und nach 83 Minuten glich Daniel Cartus ebenfalls durch einen sehenswerten Treffer aus.
Dass durchaus mehr drin gewesen sei, wollte Saarbrückens Coach Klaus Toppmöller nicht verhehlen, aber „das wäre vermessen gewesen“. Darauf angesprochen, ob er seine Spieler tatsächlich für Kirmeskicker halte, wie die Stadionzeitung in Anspielung auf den Hamburger Dom titelte, zeigte er sich moderat: „Ein bisschen Ironie muss man hier mitbringen. Ich kenne die St.Pauli-Spache schon einige Zeit länger und kann darüber auch lachen.“ Eberhard Spohd
St. Pauli: Weber, Stanislawski, Trulsen, Scheinhardt, Wehlage, Lotter, Bürger, Meggle (78. Staczek), Rahn, Klasnic (81. Mansourian), Patschinski (87. Bajramovc).
Saarbrücken: Eich, Grovazu (Echendu), Hörster, Tiéku, Bender, Cartus, Hofmann, Hutwelker, Molz (70. Haas), Toppmöller (Bartolovic), Krieg. Zuschauer: 17.150
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen