vergleichsarbeiten : Die Schulen sind am Zug
Seit gestern liegen die Ergebnisse der flächendeckenden Vergleichsarbeiten in Deutsch und Mathematik der Klasse zwei vor. Sie werden den Grundschulen jetzt zugeleitet. Damit haben die Schulen Material in der Hand, um die Qualität ihres Unterrichts mit der anderer Schulen zu vergleichen. Um im Kollegium und gemeinsam mit den Eltern nach Ursachen zu suchen und die pädagogische Arbeit zu verbessern. Jetzt sind die Grundschulen in der Pflicht, sich dieser Debatte offen zu stellen.
KOMMENTAR VON SABINE AM ORDE
Dabei dürfen sie sich nicht auf die Sozialstruktur und die Deutschkenntnisse ihrer Schüler zurückziehen. Natürlich sind beides Faktoren, die die Leistungen der Kinder stark beeinflussen. Aber alles erklären sie nicht.
Es gibt Schulen in der Stadt, das zeigen die Vergleichsarbeiten nach Angaben der Bildungsverwaltung, die trotz schwieriger Voraussetzungen unverhofft gut oder trotz guter Ausgangsbedingungen überraschend schlecht abschneiden. Ein drastisches Beispiel: Die Ergebnisse von zwei Klassen derselben Schule liegen in Mathematik so weit auseinander, dass es dem Lernzuwachs eines ganzen Jahres entspricht – bei identischer Sozialstruktur der SchülerInnen.
Erklären kann die Bildungsverwaltung diesen Unterschied nicht, das kann nur die Schule. Und das muss sie auch. Ist in der Klasse nicht häufig der Mathematikunterricht ausgefallen, liegt nahe, dass die Qualität des Unterrichts extrem unterschiedlich sein muss. Es gibt eben gute und schlechte Lehrer, engagierte und resignierte, innovative und konservative. Darüber muss vor Ort endlich eine offene Debatte beginnen.
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