: Die Russen kommen nach Bremen
■ Kooperation zwischen BBI und russichem Ernergiekonzern
Sichtlich zufrieden präsentierte Häfensenator Uwe Beckmeyer (SPD) den neuen Wirtschaftspartner des Bremer Außenhandelsinstitutes Bremen Business International (BBI), den russischen Energiekonzern Stroitransgas (Jahresumsatz 1996: 1,6 Milliarden US-Dollar). 1990 gegründet, baut das Unternehmen Gaspumpstationen und Gaspipelines.
„Wir haben von der russischen Regierung den Auftrag, 16 Gebiete in Rußland neu mit Gasleitungen zu versorgen, die Haushalte an die Leitung anzuschließen und sie mit Gaszählern auszustatten“, erklärte der Vizepräsident von Stroitransgas, Vladimir E. Lapshin. Vor allen Dingen für dieses Projekt sucht Stroitransgas mit Hilfe des BBI Bremer und andere deutsche Kooperationspartner.
Morgen finden mit der Firma „Bremer Werkzeug und Maschinenbau“Vorgespräche über die Lieferung von Pressformen statt. Der Auftrag hat ein Volumen von einer Million Mark. Zu den Firmen Diefenbach und Hesle, beide Süddeutschland, bestehen bereits Geschäftskontakte.
Senator Beckmeyer wies darauf hin, daß die Kooperation zwischen BBI und Stroitransgas nicht nur Firmen aus der Energieversorgung zusammenführen soll. In Moskau soll der Vertreter des BBI, ein Stroitransgasmanager, auch Kontakte zu anderen Branchen herstellen. „Vielleicht können wir unsere Häfen auch als Dienstleister ins Gespräch bringen“, so Beckmeyer. Zu diesem Zweck, werden die Bremer Häfen vom BBI im April 1998 auf der Gewerbemesse Trans Russia in Moskau vorgestellt.
Wolfgang Hofmann, Geschäftsführer des BBI, hofft über die Stroitransgas in Rußland am Ausbau der Müllverbrennungsanlagen um Moskau beteiligt zu werden. Einem Projekt von ca. 40 millionen Mark. „Die russische Regierung will die Häfen renovieren und die Flotte ausbauen, wenn sich Bremer Firmen daran beteiligen könnten, wäre das schön“, so Hofmann.
Die Bremer Handelskammer begrüßte die Kooperation des BBI mit Stroitransgas. „Es ist gut, mit einem großen Unternehmen in Rußland zu kooperieren“, meint Geschäfstführer Wolfram Klein. Es bleibe abzuwarten, ob beide Partner von der Kooperation profitieren. „Es ist schwer für Bremer Firmen, konkrete Informationen über die Bonität russischer Unternehmen zu bekommen. Wenn das mit Stroitransgas besser klappt, wäre das positiv“, erklärte Klein. schuh
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