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Die Ruhe vor dem SturmIm Liebig-Kiez wirds ungemütlich

Die geplante Räumung der Liebigstraße 14 bereitet vielen Nachbarn Sorgen. Die Polizei empfiehlt Kneipen und Läden, am Mittwoch gar nicht erst zu öffnen. Auch eine Kita ist betroffen.

Am 2. Februar soll geräumt werden: Liebigstraße 14 Bild: dpa

Die Polizei bereitet den Friedrichshainer Kiez rund um das Hausprojekt Liebigstraße 14 auf den Ausnahmezustand vor. Sie empfiehlt den Betreibern von Gewerbebetrieben, am Mittwoch nicht zu öffnen. Grund sei die für diesen Tag geplante Räumung des Hausprojekts, für die schätzungsweise 1.000 Beamte eingesetzt werden. Auch die Kita "Tausendfüßchen" der Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit 180 Kindern liegt in unmittelbarer Nähe der Liebig 14. Für sie bestünde jedoch "keine Gefahr". Das habe ihr die Polizei mitgeteilt, berichtete eine Sprecherin der AWO.

Am Mittwoch ab 8 Uhr soll die Liebig 14 geräumt werden. Dem 1990 besetzten und später legalisierten Haus wurde von den Eigentümern gekündigt, die Bewohner unterlagen im November 2009 vor Gericht. Anfang Januar erreichte sie der Räumungsbescheid.

Bereits am Mittwoch hat der Bezirk in der Liebig- und der Rigaer Straße Parkverbotschilder aufgestellt - gültig von Mittwoch, 5 Uhr, an bis zum folgenden Morgen. Von "Unruhe" in der Nachbarschaft berichtet Canan Bayram. Die Grünen-Abgeordnete hat ihren Wahlkreis im Kiez. Die bereits jetzt hohe Polizeipräsenz verunsichere viele Anwohner. Sie wüssten nicht, mit welchen Einschränkungen sie am Mittwoch zu rechnen haben. "Es geht nicht, dass da von der Polizei keine Informationen kommen", schimpft Bayram. Viele Anwohner seien betrübt über das Ende der Liebig 14.

Sengül Obst arbeitet seit drei Jahren in der "Bäckerei 2000" gegenüber der Liebig 14. Sie verstehe sich gut mit den Bewohnern. "Die tun doch niemandem was. Sie sitzen einfach auf ihren Sofas auf der Straße und trinken ihr Sterni-Bier für 60 Cent", sagt die 38-Jährige. Sengül Obst will die Bäckerei auch am Räumungstag öffnen - gegen den Rat der Polizei. Die Betreiber der Bar Paparazzi um die Ecke in der Rigaer Straße halten ebensowenig von der Aufforderung der Ordnungshüter. "Wir haben keine Angst. Krawalle sind wir aus der Gegend schon gewöhnt", sagt Barfrau Nicole Tessmer.

Ausgerechnet in der Galiläakirche, in der das Jugendwiderstandsmuseum untergebracht ist, wird die Empfehlung der Polizei befolgt. "Ich will nicht, dass die Linken meine spitzen Pappaufsteller als Waffen benutzen", sagt Museumschef Lutz Baumann. Er habe sich in der DDR an vielen Protesten beteiligt. Was die Liebig-Bewohner treiben, hält er für "Kindergarten".

Im echten Kindergarten, bei "Tausendfüßchen", machen sich Erzieherinnen und Eltern Sorgen. Eine Mutter etwa behält ihre zwei Kinder am 2. Februar lieber zu Hause. "Die müssen das mit der ganzen Polizei nicht sehen", sagt sie. Trotz des hohen organisatorischen Aufwands will die Kita geöffnet bleiben, erklärt eine Erzieherin. "Wer kommt, der kommt", sagt sie. Die Sprecherin der Kita-Trägers AWO, Nicole Behrens, erklärte, dass es der ausdrückliche Wunsch vieler Eltern gewesen sei, die Kita geöffnet zu lassen. Die Polizei habe ihr versichert, dass der Zugang zur Kita möglich sei, sagte die Sprecherin. Am Montag will sich die Kita-Leitung nochmals mit der Polizei zusammensetzen. Die benachbarte Liebig-Grundschule hat unterdessen die Ferienbetreung für Mittwoch abgesagt.

Polizeipräsident Dieter Glietsch hatte am Montag dementiert, Schließungen von Kitas oder Schulen im Umfeld der Liebig 14 angewiesen zu haben. Dies sei Ermessenssache der Einrichtungen. Am Donnerstag wollte die Polizei keine Stellungnahme abgeben.

Doch schon jetzt hat sie den Kiez unter Kontrolle: Mannschaftswagen schleichen regelmäßig durchs Viertel und parken abends vor der Liebig 14. "Fast jede Stunde fährt ein Streifenwagen an meiner Tür vorbei", ärgert sich auch der Betreiber der Pizzeria Castello in der Rigaer Straße. Seiner Meinung nach ist der Einsatz übertrieben. Die Bewohner der Liebig 14 habe er als sehr freundliche Menschen kennengelernt.

Sein Nachbar, der Spätkaufbetreiber Üzüm Hüseyin, hofft, dass die Polizei bei ihrem Räumungsversuch erfolglos ist. "Auf der Welt ist genug Platz für alle."

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28 Kommentare

 / 
  • S
    sethsk8

    UNWISSENHEIT UND FRUST

    Ich wohne seit 9 Jahren in der Rigaerstr nahe der Liebigstr. und habe die Bewohner bisher immer als freundlich empfunden , leider wurde mein auto bei verschiedenen protesten immer wieder beschädigt was nicht richtig ist und bin daher nicht sicher ob der jetzige weg richtig oder falsch ist, da ich nur gefährliches halbwissen zu dem thema habe.

    zur aufklärung trägt keiner der parteien bei um sich ein besseres bild zu verschaffen. den hausbesitzer kann ich teilweise verstehen das wenn man in eien immobillie investiert diese auch nutzen bzw diese als kapitalanlage rechnung tragen muss und gewinne (im normalen bereich) abwerfen muss. ich wünsche mir von allen beteiligten das die mal einen gang runterschalten und eine gute lösung finden anstatt mal wieder die stadt und die polizei als gegenargument vorzuschieben. ich möchte kein prenzlberg 2.0 hier haben und ein wenig subkultur und anderes denken kann nicht schaden

  • EN
    Ein Name

    @MontiBurns, Vorsicht Satire, NOGender,

    Was in dem verlinkten Artikel dort unter anderem übergangen wird, ist die Tatsache, dass die Projektler dort als Einzelmieter einziehen sollten. Nicht im Sinne von Kollektivstrukturen, die so ein Projekt nun mal ausmachen (mieter der liebig14 war der liebig14 e.V.)

  • B
    blahhh

    welche sind die größten bedrohungen der menscheit?

     

    unwissenheit und dummheit!

     

    seit jeher , das selbe spiel

  • G
    grafinger

    "TomTom", Du musst ja nicht gleich uns Süddeutsche beleidigen.

    Die Beamtenstadt Koblenz gehörte früher zum Königreich Preußen.

    Das sind alles sozusagen Diaspora-Berliner.

  • P
    Phil

    lasst sie doch einfach machen.

    es gibt so viele leerstehende bürogebäude, die einfach nur dastehenund sich zb. keine "berliner familie" leisten könnte ..... an irgend sone klugscheisser moralapostel weiter oben ;)

     

    ich finde, sowas macht berlin auch mitunter aus :D dieses multikulti freie miteinander. wir halten doch auch diese stinkend faulen hartzer(nicht alle)aus.

     

    aber klar, mit gewalt und eine möglichst große bewaffnete anzahl an argumenten in grün lässt sich alles regeln ^^ wir lernen es doch von papa staat. mit uneinsicht gewalt und lügen kommt man einfach weiter im leben.

     

    verdammt, die bauen kein dope an oder verschenken kleinen kids fascho-tapes... die wollen einfach nur frei und unabhänig sein :) lasst sie doch

     

    aber nein das ist nicht richtig, weil wir uns lieber medial diktieren lassen, was denn heute richtig und morgen falsch ist.

     

    desswegen auf sie und lasst bloß niemanden zurück, trampelt es nieder ,verbrennt am ende die bücher und die geschichte dreht sich erneut im kreis

     

    schade das wir menschen kein kollektives gedächtniss haben... also hände auf die herdplatte ;)

     

    grüße an die anderen 80.000.000 terroristen in deutschland

  • M
    MOT

    Betrifft: Äußerungen eines Mitarbeiters des „Jugend[widerstands]museum Galiläakirche“ zum Hausprojekt Liebig 14; Artikel in der TAZ vom 28.01.2011

     

    Sehr geehrte Bewohnerinnen und Bewohner der Liebigstraße 14,

    im Auftrag des Vorstandes sowie der Geschäftsführung möchte ich Ihnen mitteilen, dass die angeblichen Aussagen unseres Mitarbeiters, die in dem o.g. Artikel zitiert werden, weder mit der Geschäftsführung oder dem Vorstand abgestimmt waren, noch in sonst irgend einer Weise die Haltung unseres Trägers zu dem aktuellen Konflikt um die Liebigstraße 14 widerspiegeln.

    Kern unseres Leitbildes und unserer täglichen Arbeit ist die Unterstützung und Beratung von sozial benachteiligten und ausgegrenzten Gruppen. So unterhalten wir vielfach Arbeitsbeziehungen zu alternativen soziokulturellen Projekten, z.B. zu Projekten auf dem RAW-Gelände oder zum Zielona Gora in der Grünberger Straße. Die Initiative gegen Rechts führte mehrmals Veranstaltungen in unserem Museum durch. Von Beginn an haben wir die Proteste gegen den Thor-Steinar-Laden an der Petersburger Straße unterstützt und eine Bürgerversammlung mit der Initiative gegen Rechts in der Galiläakirche durchgeführt. Im letzten Jahr gestalteten wir zusammen mit AkteurInnen der Hausbesetzerbewegung eine Ausstellung bei uns, die die Räumung der Mainzer Straße im Jahr 1990 dokumentierte.

    Die Verdrängung benachteiligter, einkommensschwacher Gruppen, insbesondere hervorgerufen durch Wohnungsknappheit und steigende Mieten, aus unserem Bezirk sowie um sich greifender Mietwucher, spekulativer Leerstand und Häuserkäufe durch Einzelne oder Immobilienfonds, die sich nur an steigenden Renditeerwartungen, nicht jedoch an sozialer Mischung und Stabilität orientieren, kritisieren wir auf das Schärfste und betrachten diese Entwicklung als das größte politische Problem in unserem Bezirk.

    Verweisen möchten wir zudem darauf, dass der zitierte Mitarbeiter über den zweiten Arbeitsmarkt bei uns beschäftigt ist und überzeugend darstellt, falsch und sinnentstellend zitiert worden zu sein. Wir hoffen weiter auf eine friedliche Lösung des Konfliktes und werden weiter dafür eintreten, dass in unserem Bezirk auch alternative Lebensformen und Projekte zum Alltag gehören, weil gerade diese Vielfalt den Bezirk lebendig und lebenswert macht.

  • J
    Jürgen

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    Tausend Polizisten - bezahlt mit Steuergeldern, damit "Geldsäcke" ins Recht gesetzt werden - welch verkehrte WELT

  • F
    Fhainer

    @TomTom

    Gleich wird dir erklärt werden, dass keine Berliner Familien sondern ausschließlich reiche Schwaben nach Friedrichshain ziehen. Man wird dabei aber unbeantwortet lassen, warum der Jugendliche aus Koblenz im Gegensatz zum hart arbeitenden Schwaben über dem Gesetz steht. Auch wird man verschweigen, dass es nicht unüblich ist, dass auch Urberliner nach erfolgreicher Ausbildung zu "Yuppies" (die moderne Bezeichnung für Menschen mit geregeltem Einkommen und Mittelklassewagen) werden. Man wird von "Gentrifizierung" faseln und dir erklären, dass der Jugendliche, der vor ein paar Jahren von Koblenz nach Berlin gezogen ist, quasi ein "Grundrecht" auf Wohnen in Friedrichshain hat, während der "Yuppie", woher er auch kommen mag, sich nach Zehlendorf "verpissen" muss. Es wird dir auch versichert werden, dass es absolut legitim ist, das Eigentum des "Yuppies" zu zerstören, sollte er sich nicht an diese "Gesetzmäßigkeiten" halten und ohne "Daseinsberechtigung" trotzdem in Friedrichshain eine Wohnung haben. Das Ganze wird dann auch noch bunt ausgeschmückt werden mit interessanten Begriffen wie "kapitalistische Verwertungslogik" etc., damit es auch ordentlich intellektuell klingt.

  • T
    TomTom

    Haha ich lach mich schlapp. Da hatte ja der im Tagesspiegel zitierte "Alt-Anarcho" Recht:

    „Das sind doch nichts anderes als Bürgerkinder, die nicht mehr bei Mutti wohnen wollen und mit ein bisschen Farbe im Haar Hippies spielen“

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/begrenzte-solidaritaet-mit-der-liebig-14/3726816.html

     

    Na beruhigend zu wissen, dass niemand bei Minusgraden unter der Brücke schlafen muss. Zu Hause bei Mutti und Vati im schönen Koblenz steht sicher noch ein Bett.

     

    Kiddies aus gutem süddeutschem Elternhaus kommen nach Berlin, und blockieren gegen alle Gerichtsentscheidungen Wohnraum, nur um möglichst wenig Miete zahlen zu müssen, während viele Berliner Familien eine Wohnung suchen. Aber nein, 25 wohl überwiegend zugezogene Menschen beanspruchen für sich ein riesiges Haus, in dem mindestens 10-15 Berliner Familien Platz hätten und wollen die Durchsetzung von Gerichtsentscheidungen für den Steuerzahler so teuer wie möglich machen. Ist das nicht eine Form von Verdrängung (ich nehme das böse "G" Wort nicht in den Mund) oder einfach nur Egoismus?

  • G
    GesuchtWirdBildung

    @Entsetzter Leser: weniger entsetzen, mehr bildung!...wäre eine möglichkeit um ein höheres maß an verständnis zu erlangen. denn im prinzip fragen sie sich nicht ernsthaft, warum die miete nicht gezahlt wird, sondern benutzen eine (rhetorische) frage zur überleitung ihrer wahrheit, die selbstverständlich auch die wahrheit ist, da alle anderen einfach nur dumm sind,wenn sie dies nicht verstehen.

    wie wärs mal mit einem buch über logik, dazu ein paar bücher über solche themen wie gentrifizierung etc

    @montibruns: das sagt ziemlich wenig aus. auch hier wird wieder einmal das menschliche organ mit dem höchsten energiehaushalt misshandelt...

    @NOGender:also diese 30 zeilen erklären alles und die welt sowieso?!? nun gut, dann bin ich wohl einfach etwas zu debil, dies zu erkennen.

    allein wenn sie von "ideologischen scheuklappen" reden und dabei auf diesen artikel verweisen, wirft das ein sehr bescheidenes licht auf sie.

    auch an sie: wie wärs mal mit ner ordentlichen portion bildung und gehirngymnastik?

    aber irgendwie scheint ja ein großes bedürfnis an ordnung und sicherheit in allen belangen zu herrschen--- nur leider funktioniert die welt ma so gar nicht...

  • M
    @MontiBurns

    Mancher erkennt Satire nicht einmal, wenn davor im Titel gewarnt wird.

  • K
    Kiezpolizist

    Lieber Ergo

    Diese Wildwestromantik passt in den Kindergarten, bei Erwachsenen ist sie aber nur peinlich. Die selbsternannte Kiezpolizei entscheidet also darüber welches Eigentum legitim beschädigt werden darf. Es braucht schon ein absolutes Übermaß an Arroganz, um sich als Gruppe selbst eine solche Deutungshoheit zuzuschreiben. Das erinnert mich ganz ganz stark an die Deppen, die sich ebenfalls eine solche Deutungshoheit zuschreiben und es aus ihrer Sicht völlig legitim finden, Dönerbuden oder alternative Szenetreffs abzufackeln.

    Lieber Herr Eckes

    Ich hoffe, Sie haben Ihren Kindern erklärt, dass in einem Rechtsstaat das allerhöchste Gut die Achtung vor der Justiz ist, dass mit dem Verlust dieses Gutes das Recht des Stärkeren Einzug hält(siehe Wildwestromantik von Ergo), dass es extrem gefährlich wäre, wenn jeder einzelne entscheidet, was legitim ist und was nicht?

    Ihre Besorgnis bzgl. des unsicheren Daches verstehe ich nicht ganz. Was um Himmels Willen sollte einen Menschen bewegen, dieses Dach zu betreten? Sicher, es gibt Gerüchte, dass in solchen Situationen schwere Gegenstände zur "Verteidigung" von den Dächern geworfen werden (wie tatsächlich am 1.Mai in Kreuzberg geschehen). Aber ich hoffe doch, dass Sie Ihren Kindern soetwas nicht zutrauen. Und die Beamten werden dieses Dach sicher auch nicht betreten, wenn es dort keine Straftaten zu vereiteln gibt. Also eigentlich kein Grund zur Sorge, oder?

  • M
    MontiBurns

    @Vorsicht Satire

     

    "Wohnraum im Stadtzentrum ist ein Menschenrecht, wusstest du das nicht?" Damit meinen Sie mit Sicherheit das Recht in dem inzwischen komplett durchsanierten F'Hain und Kreuzberg zu wohnen... und nicht in Moabit oder dem Wedding!!! Und es wäre mir neu, dass ein Menschen/Grundrecht ist in der Rigaer Str. zu wohnen. Die Leute können doch in Citynähe ziehen wo die Mieten vergleichbar sind, aber nein, da ist es ja nicht so schick...

     

    Und die Häuser gehören nun mal einfach nicht denen, die drin wohnen..selten so ein Käse gehört... nach dieser Theorie gäbe es nämlich einfach kaum so schönen Wohnraum in so toller Lage wie in Liebig 14...

     

    Und wenn die Schnappatmung vorüber ist... ich habe geschrieben WENN das stimmt

  • BA
    Besorgte Anwohnerin

    Sabo-Tiere für den Erhalt der Liebigstrasse 14

     

    http://vimeo.com/19232103

  • KH
    Körting hat keine Zeit

    @ Bernhard Eckes:

    Wenn Sie und die Frau Lehrerin Thul-Schuster den Kindern beigebracht hätten, das Eigentum anderer zu achten und eigenverantwortlich, selbstfinanziert zu Leben müssten Sie sich jetzt nicht sorgen.

    Warum nehmen Sie denn die ganze Gruppe nicht in Ihr Mehrfamilienhaus in Koblenz auf?

  • S
    Sonnenburger

    An Bernhard Eckes:

     

    Da wohl wohl ein sorgloses Kind seinen besorgten Eltern noch nicht gesagt, dass es schon längst ausgezogen ist …

     

    War ja zu lesen, dass die Bewohner schon ausgezogen sind.

  • EL
    Entsetzter Leser

    Lieber Ergo,

     

    wenn sie es für legitim halten Eigentum anderer Leute zu beschmutzen und wenn Sie sinnlose Grundschulparolen (leben nicht dein Leben, lebe...) in Form von Grafiti für eine Kunstform halten, dann können Sie gerne jederzeit vorbei kommen und die Farbbomben von den Fenstern und Häusern derer entfernen, von denen die sogenannten Bewohner in der Liebig 14 oder in der Rigaer 94 Toleranz und Verständnis erwarten.

    Für Partys und Pseudoautonomes Getue muss man nicht alle anderen Leute auf der Welt nerven und für falsch halten, sondern zunächst einmal anfangen seine Forderungen an andere bei sich selbst umzusetzen.

    Auch frage ich mich warum nicht mit dem Geld, was in Farbe, Banner und Sterni investiert wird einfach die Miete die verlangt wird bezahlt werden kann, dann gäbe es das Problem nicht (Utopie, ich weiß, aber mal ein Denkanstoß...)

  • E
    Ergo

    Lieber enttaeschter Leser, ich trauere wirklich mit Ihnen.

    Es ist ja wirklich erbaermlich, das tatsaechlich Meinungen veroeffentlicht werden, die nicht die der Hauseigentuemer sind.

    Ich gehe taeglich durch die Rigaer Strasse und Scheiben werden dort sehr selten eingeschlagen. Graffitties sind in der ganzen Stadt zu finden, zugegebenermassen nicht immer schoen, aber inzwischen zum Teil anerkannte Kunstform.

    Einzelne Haeuser werden allerdings aufgrund der Zwielichtigkeit der Besitzer gekennzeichnet, das halte ich fuer legitim, da der Normalbuerger sonst kaum eine Chance hat etwas von den dubiosen Geschaeftspraktiken mancher Eigentuemer oder deren ausfuehrenden Vertretern zu erfahren.

    Wandzeitung ist eben auch Presse. Ein Hoch auf die freie Meinungsaeusserung!!!!

  • L
    Lehrer

    Gestern haben die eine Schule in Mitte besetzt. Das nenne ich mal endlich eine vernünftige Aktion. Eine Schule: genau der Ort, wo die sich früher etwas öfter hätten aufhalten sollen. Naja, späte Einsicht ist besser als nichts. Allerdings haben sie das Gebäude wieder verlassen, als sie feststellten, dass keine Lehrer drin waren. Dumm gelaufen.

  • BE
    Bernhard Eckes

    Sehr geehrte Hr.Dr. Ehrhart Körting,wir, das sind Maria Thul-Schuster und Bernhard Eckes aus Koblenz, sind zwei sehr besorgte Eltern von Bewohnern der Liebigstr.14 und in großer Sorge.Nachdem wir oft zum Besuch im Haus waren, mit am runden Tisch saßen, gekocht haben, noch im Dezember ein Fotolabor einbauten, gelacht und philosophiert haben sind uns die Bewohner ans Herz gewachsen.Natürlich haben wir zur Besonnenheit aufgerufen und hoffen, dass am 02.02. sowohl die zum Einsatz kommandierten Polizisten als auch unsere Kinder ohne Schaden an Leib und Seele den Tag überstehen.In Zeiten von steigendem nationalen (Stuttgart21) und internationalen Unruhen (Tunesien) weisen wir auf die Gefahr eines aggressiven Zugiffs hin. Vor allem ein EinsatzB auf dem ungesicherten Dach birgt ein unkalkulierbares Risiko!Bitte seien Sie besonnen und verantwortlich.Mit freundlichen Grüßen, Bernhard Eckes

  • N
    NOGender

    @ Chris

     

    um das Gesagte zu verstehen, muessen Sie den von MontiBurns empfohlenen Artkel auch lesen und die ideologischen Scheuklappen ablegen. Aber das wollen Sie wahrscheilich gar nicht.

    Krawall und Randale sind ja seit jeher der konstruktive, gesellschaftliche Gegenentwurf der Linken und Hausbesetzer und gehören ja irdendwie zum antiautoritären, guten Ton, oder?

  • M
    Micha

    Ich weiß ja nicht, ich habe lang in der Rigaer gewohnt... kenne dort immer noch viele Leute... und die mögen die Squater echt gerne als Nachbarn... im Gegensatz zu den Yuppies die sich ständig beschweren und null tolerant sind...

    @Monti.... mit der BerlinerZeitung argumentieren sehr gut... nur leider gehört die zur Springerpresse, woher die Meinungen in den Artikeln kommen ist also klar... und das mit den Ausweichobjekten ist immer so eine Sache, keiner von uns hat es gesehen, und wie die Vergangenheit gezeigt hat handelt es sich immer wieder um Häuser die zu klein sind oder die von vorneherein nur unter Bedingungen angeboten werden die inakzeptabel sind (z.B. sehr kurze Mitverträge etc.)

     

    Ehrlich es mag ja sein das jede seite ihre Argumente hat... aber man sollte doch vorsichtig sein einer Zeitung wie der Berliner Zeitung alles zu glauben ist sie doch die BZ mit mehr Worten... vielleicht mal LeMondeDiplomatique lesen oder ähnlich gute Zeitungen und nicht ständig den Manipulativen scheiß von Springer und co. Gerade Springer ist ja schon seit den 70ern dafür bekannt der Polizei bei solchen 'Aktionen schützenhilfe durch (häufig auch nicht auf Tatsachen beruhender) Propaganda zu geben! Es ist unglaublich das sich sowas überhaupt Zeitung schimpfen darf eigentlich sollte da Lügenblatt drüberstehen!!!

  • R
    rAkete

    Der Polizeiaufwand ist völlig übertrieben und kostet mal wieder uns eine Menge Geld. Wenn es irgendwo Krawall gibt dann sicherlich zu dieser Zeit an anderen wichtigeren Orten in der Stadt.

    Übrigens gibts es auf der Demo am Samstag einen Friedensblock. Denn vom wem der Terror ausgeht ist liegt ja wohl auf der Hand.

  • VS
    Vorsicht Satire

    @MontiBurns

    Was soll das denn sagen, bitteschön?

    Ist doch wohl selbstverständlich, dass so ne Frechheit abgelehnt wird.

    Freiraum heißt, mir quatscht keiner rein. Also hab ich gefälligst auch die Fassade schmücken zu dürfen, wie ich will. Da hat kein dummer Nachbar was zu melden, dem es vielleicht nicht gefällt und schon garkeiner, der behauptet, es sei sein Eigentum. Häuser gehören denen, die drin wohnen, nicht denen, die sie bauen.

    Und die Lage ist ja wohl unter aller Sau. Selbstbestimmtes Leben frei von materiellen Zwängen ja, aber doch nicht draußen in der Pampa in irgendeinem Arbeiterschließfach. Da können die Proleten wohnen, aber doch nicht wir. Sollen wir jeden Tag ne halbe Stunde in die Uni fahren? Und was is, wenn ich Abends um elf noch spontan ein paar Flaschen Sterni brauch? Im schicken Szenekiez gibts an jeder Ecke nen Spätkauf, aber da draußen is nichts als öde Leere. Nee du, das geht absolut nich.

    Wohnraum im Stadtzentrum ist ein Menschenrecht, wusstest du das nicht?

  • F
    Fordler

    "Die tun doch niemandem was. Sie sitzen einfach auf ihren Sofas auf der Straße und trinken ihr Sterni-Bier für 60 Cent"

    Und ich dachte die sind von morgens bis abends auf der Suche nach Arbeit. Es heißt doch "Arbeit suchend" oder?

  • C
    Chris

    @MontiBurns: Was genau sagt das denn alles?

  • M
    MontiBurns
  • EL
    enttäuschter Leser

    Alles klar, die Anwohner sind alle betrübt über das Ende der Liebig14, deren Bewohner so überaus freundlich sind. Ich werde das dumme Gefühl nicht los, dass hier bei der Befragung des Umfeldes (absichtlich?) sehr selektiv vorgegangen wurde. Ist das objektiver Journalismus? Kann es sein, dass "die Anwohner" die Nachbarn aus der Rigaer94 und Liebig34 sind und vielleicht noch der Ladeninhaber, der vor allem mit dem Verkauf von Sterni ein Megageschäft macht? Kamen beim Entstehen dieses Meinungsbild auch diejenigen zu Wort, deren Fenster regelmäßig zu Bruch gehen und deren Fassaden immer wieder so hübsch dekoriert werden?

    Das das Thema dem Autoren sehr am Herzen liegt, merkt man ja schon an der bloßen Anzahl von Artikeln darüber in den letzten zwei Wochen. Aber muss den darunter die journalistische Qualität leiden?