Die Retter und das Wetter

Deutsche Seenotretter rechnen mit mehr und stärkeren Stürmen. Neues Boot ist extra dafür ausgelegt

dpa ■ Deutsche Seenotretter erwarten deutlich schlechteres Wetter an Nord- und Ostsee als bisher. Zahl und Stärke der Stürme habe sehr zugenommen, sagte ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger jetzt bei der Vorstellung eines neuen Rettungskreuzers. Der 46 Meter lange Neubau, der auf der Fassmer-Werft in Berne entsteht, ist speziell für die extremeren Verhältnisse konstruiert. Das 14 Millionen Euro teure Schiff wird im September auf Helgoland stationiert.

„Wir müssen uns auf das Schlimmste einstellen“, sagte der künftige Kapitän des neuen Rettungskreuzers, Vormann Jörg Rabe. Die Zahl der Orkane über der Nordsee habe sich bereits deutlich erhöht. Acht bis zehn Meter hohe Wellen seien früher in der Deutschen Bucht kaum beobachtet worden, heute aber keine Seltenheit mehr. „Man kann bei dem Wetter noch fahren, aber Menschen zu retten wird wirklich schwierig“, sagte Rabe.

Der neue Kreuzer soll die Einsatzmöglichkeiten der Seenotretter deutlich verbessern. Das mit drei Motoren und insgesamt 9250 PS angetriebene Spezialschiff wiegt mit 400 Tonnen mehr als doppelt so viel wie seine nur zwei Meter kürzere Vorgängerin „Wilhelm Kaisen“. Der Neubau ist unter anderem mit einem eigenen Bordhospital, einem Hubschrauber-Landedeck und einem 9,5 Meter langen Tochterboot ausgestattet.