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Die Probleme der NationalmannschaftMehr als ein Riss

Der „Spiegel“ berichtet über einen Riss, der durch die Fußball-Nationalmannschaft geht. In Wahrheit ist alles noch viel schlimmer.

Friede, Freude, Eierkuchen? Mitnichten Foto: dpa

Julian Draxler ist also die Kartoffel unter den Kanaken in der deutschen Fußballnationalmannschaft. Er hat mal mit Jérôme Boateng ein paar Tage Urlaub gemacht und ist schon mal mit einer dicken Kette gesehen worden. Steht im Spiegel. Doch seine Integrationsbemühungen reichen nicht, um den Riss in der Mannschaft zwischen den Migras und den Bios zu kitten.

Dabei gibt es noch mehr Risse im Team. Einer wie Thomas Müller steht mit seiner Leidenschaft für den Reitsport ziemlich alleine da im Team und muss sich antihippophilen Ressentiments ausgesetzt fühlen. Wer kümmert sich um ihn? Oder um Jonas Hector, der schon einmal dabei erwischt worden sein soll, wie er ein Buch liest? Es gibt also zu wenig Harmonie in der deutschen Auswahl. Es ist zum Heulen.

Es gibt unterschiedliche Typen in der Nationalmannschaft, die es dann auch noch wagen, sich zu Gruppen zusammenzutun. Das ist ja beinahe so wie überall. Da sind etwa die Schleimer. Wer also sind sie? Und machen sie mit den Strebern, die in vorauseilendem Gehorsam vor jeder Teambesprechung die Taktiktafel wischen, gemeinsame Sache?

Gibt es Arschkriecher mit Migrationshintergrund? Sind die Arschlöcher in der Mannschaft unbeliebter als die Arschkriecher? Wenn ja, warum nicht? Fragen, die nur ein Richard-David Precht beantworten kann. Oder der Spiegel im typischen Spiegel-Sprech: „Geraune gibt es in der Branche auch über …“

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1 Kommentar

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  • Ihr schreibt hier so schön von Arschkriechern, Arschlöchern und Gruppenbildung. Das alles sind weder Phänomene noch Besonderheiten in der Nationalelf denn das hat es schon immer gegeben ! Die Kunst des Bundestrainers ist es doch alle Protagonisten dazu zu bringen ihre Individuellen Befindlichkeiten einer Sache ( nämlich Spiele zu gewinnen ) unter zu ordnen. Jogi Löw hatte sich mit Phillip Lahm und Bastian Schweinsteiger Unterhändler herangezogen die nicht nur als Antennen in der Manschaft fungierten sondern innerhalb der Manschafft über jeden Zweifel erhaben waren. Nun sind die beiden weg und Jogi Löw wirkt wie jemand dem seine Fernsteuerung abhanden gekommen ist ! Jeder der meint Löw ist nach wie vor der Richtige um weiter zu machen liegt meiner Meinung nach voll daneben ! Löw ist abgeschliffen und schwebt genauso wie Bierhoff und Grindel in einer Wolke aus Selbstüberschätzung, Beratungsresistenz, verblendeter Wahrnemung und Selbstdarstellender Chilloutfalle. Löw wird es nicht schaffen etwas ähnliches auf zu bauen wie 2014 da er jetzt schon die jüngeren Spieler in der Nationalelf durch seine Günstlingstaktik verprellt hat. Ein weiteres Dilemma kommt allerdings leider hinzu : das Merkelsyndrom ! Es gibt einfach keine greifbare Alternative ! Die große Lösung/Aussprache/Abrechnung/Klartext .... wie auch immer , soll dann am Mitwoch herausposaunt werden ..... Wenn Jogi wirklich ein ehrlicher Geselle ist und sich in den Letzten zwei Monaten nicht nur seine eigenen Werbespotts angeschaut hat sondern auch mal in den Spiegel gesehen hat dann tritt er zurück !!! Klopp wäre der einzige der den Arschlöchern ihre Arschkriecherische Grüppchenbildung in qulitätsabrufbare Leistungssteigerung umwandeln könnte ...