: Die PDS fordert die Homo-Ehe
■ Auch der Berliner Schwulen-Verband begrüßt den Gesetzentwurf der PDS
Berlin. Die rechtliche Gleichstellung von Schwulen und Lesben gegenüber Heteros fordert der Berliner Schwulen-Verband (BSV). Der BSV forderte gestern die Abgeordneten der Volkskammer auf, auf der morgigen Sitzung des Parlaments dem entsprechenden Gesetzentwurf der PDS-Fraktion zuzustimmen. Der Entwurf (Titel: »Gesetz zu Fragen der Rechtsstellung gleichgeschlechtlich orientierter Bürger«) beinhaltet einen Antidiskriminierungsparagraphen und regelt im weiteren die rechtliche Absicherung »dauerhaft angelegter gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften«. Die Besteuerung der »amtlich bestätigten Lebensgemeinschaften« soll sich, so der Entwurfstext, »nach den Regelungen für verheiratete Bürger« richten. Schwule, so der BSV, müßten genauso heiraten dürfen wie Heterosexuelle. Ob Erbrecht oder Wohnungssuche — in fast allen Lebensbereichen würden sie diskriminiert.
Der Lesbenbereich der Alternativen Liste und die Westberliner schwulen Abgeordneten Telge und Eckert hatten sich hingegen am Dienstag gegen die »Ausweitung der Privilegien der Ehe auf Schwule« ausgesprochen. Verbesserungen der rechtlichen Situation von Schwulen und Lesben würden nicht durch die »Übertragung einer patriarchalen Knebelinstitution« erreicht. Statt dessen sollten die »Rechte des Individuums gestärkt« werden. adn/taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen