Die Nacht gehört uns!

■ Was geht ab in Bremens Discotheken? Ein kleiner Streifzug durch die Hansestadt Bremer Discotheken im Überblick

Freitag abend 20 Uhr, das Wochenende liegt direkt vor uns, und nun stellt sich die große Frage: „Was tun?“Bevor wir das ganze Wochenende vor dem Fernseher verbringen, trifft man sich dann doch lieber mal mit Freunden und startet einen kleinen Zug durch die Gemeinde... Aber wer trifft sich eigentlich wo und vor allem: welche Musik ist in welchen Discos angesagt?

Wir haben uns also auf die Suche nach einer Antwort auf diese Frage gemacht und wollen euch nun mal die relativ breite Skala der Bremer Discowelt ein bißchen schmackhaft machen.

Da wäre das Café Kunst. Ein Ort, an dem sich Leute mit Sinn für mehr oder weniger auffälliges Auftreten treffen. Zum Beispiel Lack und Leder. Das Publikum ist altersmäßig eigentlich gemischt, wobei die Jüngsten so um die 18 sind.

Ein weiterer Laden, der auch relativ speziell ist – was die Zusammensetzung des Publikums angeht – ist das Aladin. Ein Großteil der Aladingänger besteht aus Heavy Metal-Fans, was sich natürlich auch in der Musik widerspiegelt. Die Alterspanne im Aladin ist sehr groß, von 15 bis 50 ist eigentlich alles vertreten. Rein räumlich gesehen bietet das Aladin, im Gegensatz zumCafé Kunst, eine ganze Menge Platz zum Tanzen, Schnacken etc.

Zum Chagall am Rembertiring: Dort ist es nur sehr selten zu voll, und auch die Atmosphäre ist, trotz des eher höher liegenden Altersdurchschnitts (ca. 24 bis 45) sehr angenehm. Wer also die Musik des Chagall mag, sollte sich auch als Angehöriger einer etwas jüngeren Generation nicht scheuen, mal reinzuschauen.

Das direkt gegenüberliegende Woody's bietet in der Musikauswahl eine relativ gute Abwechslung an den verschiedenen Wochentagen. Das Publikum ist gemischt, sowohl alters- als auch erscheinungsbildmäßig. Wenn es an den Wochenenden einmal zu voll wird, stellt man immer wieder fest, daß es doch recht viele durch die Ventilatoren gut gelüftete Stellen gibt. Zur Not kann man sich aber auch in den Eingangsbereich verziehen, wo es Flipper, Tischfußball, eine Sitzecke und einen kleinen Luftzug von draußen gibt.

Ein Stückchen weiter und um die Ecke liegt dann auch schon der Tower, in dem sich ein ebenfalls sehr gemischtes Publikum tummelt, das aus Normalos und Grufties besteht. Die Tanzfläche ist ziemlich klein, was aber nicht so ins Gewicht fällt, da es eigentlich sehr selten so voll ist, daß man keinen Platz zum Tanzen mehr findet. Überhaupt zeichnen sich alle bisher genannten Discos dadurch aus, daß das Hauptaugenmerk der Besucher eher auf die Musik als auf besonders aufgebrezeltes Aussehen gerichtet ist.

Machen wir einen Sprung ins Viertel und schauen uns das Römer an. Hier findet man alles – vom Gruft über den Punk, den Alternativen bis hin zum sprichwörtlichen Normalo. Die Getränkepreise liegen im grünen Bereich, aber das Problem der öfter mal auftretenden Schlägereien stört das ansonsten eher positive Bild ein wenig.

Ebenfalls im Viertel liegt die Lila Eule, ursprünglich als Studententreff bekannt, trifft man hier inzwischen ein eher junges Publikum. Die Eule ist relativ klein und gelegentlich sehr voll, außerdem gibts auch hier häufiger mal Schlägereien zwischen Jugendlichen. Nichtsdestotrotz wird die Eule von eingefleischten Fans hochgelobt und gern besucht.

Zurück Richtung Hauptbahnhof findet man neben dem Woody's das Stubu. Hier verkehren all die, die mehr auf gutes Aussehen achten und sich gerne mal zeigen. Altersmäßig ist das Publikum gemischt (16 bis 30). Wenn es im Stubu mal richtig voll ist, z.B am Wochenende, dann wird die Luft relativ knapp, und man muß schon mal vor die Tür gehen, um ein freier atmen zu können. Zusätzlich ist es drinnen fast immer sehr warm. Die Getränkepreise sind zwar nicht gerade niedrig, aber durchaus zu bezahlen.

Drei Discos, die sich sowohl vom Publikum als auch von den Preisen her sehr ähneln, sind das Scusi, das Delight und die Scala. Alle drei werden überwiegend von Leuten ab 21 besucht, die sehr großen Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legen. Die Getränkepreise sind, zumindest in der Scala, weit höher angesiedelt und auch beim Einlaß wird dort sehr auf gepflegtes Aussehen geachtet.

Kati Möller