Die Milch macht's: Imageprobleme?
■ Keine Zuschüsse für Schulmilch
Niedersachsen wird Schulmilch nicht durch einen Zuschuss aus der Landeskasse billiger machen. Der Landtag in Hannover lehnte am Montag mit den Stimmen von SPD und Grünen eine Subventionierung jeder Packung mit fünf Pfennig ab. Die CDU hatte dies in einem Antrag gefordert, nachdem die EU die Zuschüsse für Schulmilch gekürzt hatte. Die Union wollte, dass Niedersachsen dem Vorbild anderer Bundesländer wie Hessen und Nordrhein-Westfalen folgt und die Kürzungen mit eigenen Mitteln ausgleicht.
„Wir können Schüler und Eltern nicht mit den höheren Preisen allein lassen“, sagte Hans-Heinrich Ehlen von der CDU. Letztlich spiele der Preis eine große Rolle bei der Frage, ob sich Schüler für Milch oder ein anderes Getränk entschieden. „Ich sehe die große Gefahr, dass wir die Chance, junge Menschen an eine gesunde Ernährung heranzuführen, nicht so nutzen wie wir das könnten.“
Hans-Jürgen Klein von den Grünen meinte dagegen, fünf Pfennig mehr pro Packung Milch könnten nicht entscheidend sein. „Milch hat bei Kindern nach wie vor ein Imageproblem.“ Dieses lasse sich nicht durch Subventionen lösen. Kinder sollten auch nicht an „Ramschpreise“ für Lebensmittel gewöhnt werden.
Landwirtschaftsminister Uwe Bartels sprach sich ebenfalls dafür aus, dass Kinder und Eltern einen „fairen Preis“ für Milch zahlen. Er plädierte für mehr Werbung für die Milch, um ihr ein „positives und jugendliches Image“ zu geben. Der SPD-Abgeordnete Heinfried Schumacher wies auf das Problem hin, dass Hausmeister oft lieber andere Getränke wie zum Beispiel Cola verkaufen, weil hier die Gewinnspannen größer seien. dpa
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