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Die Leseschwäche des Bernhard L. aus A.

■ Golf: Turnier auf Gut Kaden / Langer nach der ersten Runde auf Platz Drei / Schläge zu krumm / Clayton führt

Turnier auf Gut Kaden / Langer nach der ersten Runde auf Platz Drei / Schläge zu krumm/ Clayton führt

Ein wenig zerknittert sah er schon aus nach seinem ersten Arbeitstag in Hamburg, genauer gesagt auf Gut Kaden nahe Quickborn. Bernhard Langer, Metzgersohn aus Anhausen und Deutschlands erfolgreichster Profi-Golfer, spielte gestern seine erste Runde bei den Honda–Open, einem mit 450000 Englischen Pfund dotierten PGA-Turnier. Grund für die Unzufriedenheit von Langer („Golf-Bobbele“), trotz seines dritten Platzes im Gesamtklassement, war nach eigenen Angaben seine zu unterschiedliche Spielweise. Sechsmal gelang ihm ein Birdie, was nicht mehr heißt, als daß es ihm sechsmal gelungen ist, mit einem Schlag unter Par zu bleiben, der scheinbar willkürlichen Festlegung des Schwierigkeitsgrades der Löcher. Damit wäre der Anhausener auch zufrieden gewesen, wenn nicht die drei Bogeys, jeweils ein Schlag über Par gewesen wären. Aber die Ursachen waren schnell gefunden: Einige lange Schläge waren einfach zu krumm und landeten im Sandbunker und sogar im Wasserhindernis. Dadurch habe ich leider einen Strafschlag kassiert“, klagte der Anhausener. Dennoch bekräftigte der Weltranglisten-Vierte am Donnerstag mit einer 69er-Runde bei Par und Platzstandard 72 seine Ambitionen auf den Siegerscheck von rund 225 000 Mark.

Bei dem erstmals ausgetragenen Europa-Tour-Turnier der Profi- Golfer in Alveslohe lagen zur Halbzeit des ersten Tages der schwergewichtige Engländer Russel Claydon und der noch unbekannte Amerikaner Bill Malley mit jeweils 68 Schlägen in Führung. Langer liegt zusammen mit dem schlaggleichen Australier Peter Fowler nach der ersten Runde knapp hinter dem Spitzenduo.

Langer plagen derzeit noch Probleme bei der Lektüre des Platzes: „Die noch jungen Grüns sind zwar schnell, durch viele Bodenwellen aber schwer anzuspielen und auch zu lesen. Man muß die Schläge zum Grün sehr gut placieren, um zu Birdie-Chancen zu kommen,“ kommentierte Langer seine Quickborner Leseschwäche. Noch hat Langer bis Sonntag Zeit sich besser auf den Platz einzustellen. Dann ist nämlich die letzte Runde dieses Turniers gespielt. Max Schulz

1. Runde: 1. Russel Claydon (England) und Bill Malley (USA) je 68 Schläge, 3. Bernhard Langer (Anhausen), Peter Fowler (Australien) und Fred Couples (USA) je 69, ... 27. Heinz-Peter Kühl (Köln) 72, 43. Torsten Gideon (Hamburg) und Alexander Cejka (Offenbach) je 73, 62. Sven Strüver (Hamburg), Thomas Goegele (Augsburg) und Ralf Berhorst (Lage) je 74., 82. Rainer Mund (Mönchengladbach) 75, 95. Oliver Eckstein (Hamburg) 76

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