Die Hertha BSC-Kolumne: Von der ewigen Wiederkehr der Nachrichten
Marco Pantelic ist raus. Sonst bleibt seit Friedrich Schiller im Sport alles beim Alten.
Vielleicht findet Friedhelm bei Friedrich Trost. In der bitteren Zeit der unzähligen Niederlagen stößt Hertha-Coach Friedhelm Funkel womöglich auf den deutschen Nationaldichter Friedrich Schiller. Immerhin ist ja 2009 Schillerjahr und so mancher Fußballtrainer ist der Öffentlichkeit bereits als verkappter Schöngeist vorgestellt worden. "Alles wiederholt sich nur im Leben, ewig jung ist nur die Fantasie", dichtete einst Schiller. Und Friedhelm stellt sich - ganz im Sinne Friedrichs - seine Hertha immer wieder aufs Neue schöner vor, als sie ist. Ohne schlechtes Gewissen. Denn weiter heißt es ja bei Schiller: "Was sich nie und nirgends hat begeben, das allein veraltet nie."
Das mit der ewigen Wiederkehr im Leben ist mitunter allerdings eine sterbenslangweilige Angelegenheit - zumindest was die Sportnachrichten aus Berlin angeht.
Alles, was derzeit vermeldet wird, ist mindestens schon einmal da gewesen. Die Sapina-Brüder aus dem Café King werden wegen eines neuerlichen Wettskandals wieder festgenommen. Eisschnellläuferin Claudia Pechstein wird erneut verurteilt und legt erneut Berufung ein. Die Schweinegrippe grassiert bei diesem und dann bei jenem Verein. Marko Pantelic, heißt es zum dritten oder vierten Mal, soll zur Hertha zurückgeholt werden. Und Andrej Voronin natürlich auch. Ein Ende der wiederkehrenden Nachrichten, zum Beispiel die 29. Deutsche Wasserball-Meisterschaft des Serienmeisters Spandau 04, ist nicht abzusehen.
Abwechslung tut not. Wie wäre es damit: Die Sapina-Brüder steigen mit ihren Wettgewinnen ins Hertha-Präsidium ein. Pechstein gesteht Doping und belastet dabei ihre Gutachter, die sie bislang entlastet haben. Und Marko Pantelic? Ja, der wechselt zu seiner heimlichen Liebe Union Berlin. Es muss doch mal was Neues passieren. (Foto: privat)
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