: Die Herren mit den wichtigen Jobs
betr.: „Präsident zur falschen Zeit“ (Der Politologe Klaus von Beyme zur Rolle von Johannes Rau), taz vom 31. 1. 00
Bisher bin ich immer in Sack und Asche gegangen ob meines popeligen Acht-Stunden-Arbeitstages. Ganz klein bin ich geworden, wenn ich die anderen hörte, die Herren mit den wichtigen Jobs, wie sie (sich) verzehren für Volk und Vaterland. Heute habe ich gerechnet: Abendessen mit Freunden, nächtliche Kartlrunden, Butterfahrten, Hochseeangeln, Anfeuern der Bayern im Olympiastadion und, last but not least, die schönen Schäferstündchen mit meiner Geliebten. Alles zusammengenommen bin ich jetzt auch einer von ihnen: 18 Stunden sind kein Tag. Eins fehlt mir noch zum Glück: Der Bimbes, beziehungsweise der Sponsor, der mir das alles bezahlt. Ganz altmodisch habe ich mich bisher selbst finanziert. Vielleicht kann der Autor mir einen Tipp geben. Ich bin nicht anspruchsvoll. Es muss ja nicht gleich ein Koffer sein, wo es doch ein Umschlag ab und zu schon tun würde. Wolfgang Maul, Pleinfeld
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