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Die Gräte

Den Leserinnen und Lesern der taz ist Tom ein Begriff. Er zeichnet täglich den Comicstrip auf der „Wahrheit“, der letzten Seite der überregionalen Ausgabe, sowie des öfteren eine Karikatur für die anderen Ressorts. Neben seinem taz-Job arbeitet er für das Berliner Stadtmagazin Zitty. Doch seine Karikaturen erscheinen auch in solch renommierten Blättern wie dem Spiegel.

Charakteristisch für seine Strips sind Figuren mit Knochen im Haar oder Gräten auf dem Kleid. Diese Insignien der Tom'schen Herkunft ergaben sich zufällig. Tom suchte nach einem Muster für ein Kleid und erfand dafür das Gräten-Design, das er aus Beqemlichkeit noch mehrmals benutzte. Als er das Muster in späteren Comics nicht benötigte, „hat die Redaktion nach der Gräte gesucht“, erzählt er, deshalb mußte das Fischskelett wieder eingefügt werden. Aus der Gräte entwickelte sich dann später der Knochen. In Berlin, so sagt Tom jedenfalls, sei das Tragen von Knochen im Haar bereits modisch geworden.

Geboren wurde Thomas Körner, so sein bürgerlicher Name, im „goldenen Jahrgang 1960“; seit seinem vierten Lebensjahr zeichnet er. Nach eigenen Angaben produzierte er bislang über 500 Kleinst-Geschichten. „Ich warte auf meine Geistesblitze. Die kommen meistens dann, wenn die Angst am größten ist.“ Denn für seine Karikaturen gibt ihm die taz meist nur vier Stunden Zeit, dann muß die Pointe sitzen. Kommt die Idee nicht mit einem „Klick“, fängt er an, „Nägel zu kauen“ und trink einen halben Liter Kaffee, während er „sinniert“. Bislang war er mit dieser Strategie immer erfolgreich.

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