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Die Geschichte der Scheiße"Man übergibt sich fast"

Warum schämen wir uns so für das, was wir auf der Toilette machen? Florian Werner, der Autor von "Dunkle Materie", erklärt Scham und Ekel.

"Oh Gott, essen die Frauen da wirklich...nein, das ist hoffentlich Schokolade! Bitte lass es Schokolade sein!!!" Bild: screenshot/youtube
Johannes Gernert
Interview von Johannes Gernert

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41 Kommentare

 / 
  • CW
    Christian W

    Eins der besten Indizien, dass Gott den Menschen nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen hat: der Mensch scheißt, wie die Tiere.

    Oder mag sich jemand einen Gott vorstellen, der verdaut und ausscheidet?

    Wenn er den Menschen eine Seele geben kann, dann sollte es ja kein Problem für ein allmächtiges Wesen darstellen, seine Schöpfung auch ohne Verdauungs- und Ausscheidungsapparat am Laufen zu halten.

  • M
    Mop

    Werte Damen und Herren, Ihnen, der der fermentierte Rest Ihrer gestrigen superben Mahlzeit heute derart stinkt, dass Sie davon nichts mehr sehen und riechen wollen, Ihnen sei empfohlen, was Antonin Artaud schreibt:"Für ihn war es unvorstellbar, dass Gott eine Menschheit haben wollte, deren Fleisch neun Monate lang >>inmitten von Sperma und Exkrementen aufquoll

  • H
    Hexen_hexen

    Plappermaul

    "Der Umgang mit unseren Exkrementen ist immer noch sehr krampfhaft."

     

    liebes plappermaul und alle die glauben, exkremente seien zu allen zeiten ein tabu-thema gewesen.

     

    dem ist nicht so. erst die renaissance/der beginn der neuzeit führte zu einem sublimen umgang mit scheiße im sinne einer verstärkten triebkontrolle. vorher wurde wo man gerade ging und stand geschissen - vor den augen aller, in wohnräumen, strassen - scheissegal. auch haustiere konnten übrigens ungehindert überall hinkacken.

     

    klistieren und einläufe bekamen schon säuglinge verpasst, was die entwicklung einer körperlichen und seelischen autonomenie verhinderte oder mindestens verzögerte.

     

    es gibt eine lange, teilweise recht gruselige geschichte der scheiße. vielleicht ist diese verdrängung der geschichte ein grund für die fetischisierung in heutiger zeit. ein weiterer mag ein (infantiles) auflehnen gegen kapitalistische verwertungsprozesse sein - schon freud setzte scheiße mit geld bzw. dem ersten kindlichen "geschenk" gleich.

  • P
    Plappermaul

    Fazit der ganzen Diskussion hier: Der Umgang mit unseren Exkrementen ist immer noch sehr krampfhaft. Ein letztes Wort an die, die auch noch Diskussion über das Thema für verfehlt ansehen: Ha, aber gelesen habt Ihr den Artikel doch! Komisch.

  • DS
    Dr. Schreck

    Also. Ich find' Scheiße arg eklig, egal ob von Mensch, Hund oder Katz'.

     

    Aber ich finde Florian Werners Buch ganz spannend (allerdings hab ich's noch nicht gelesen), weil es sich mit der Kulturgeschichte einer Tabu-Substanz befasst. Ob das nötig ist? Gute Güte, wer soll das entscheiden? Sicher nicht diejenigen, die sich hier echauffieren. Die Schönheit an sich und auch die Erkenntnis entsteht oft aus vermeintlich Unnötigem, und wenn's nach den Schimpfern ginge, wäre die die Welt grau, funktionabel und total öde, und jeder, der anders wäre als sie, den würden sie persönlich rechtschaffen mit dem Kehrwoche-Schild totschlagen und verscharren.

     

    Aber: Das Buch und dieses Interview hier haben allein schon damit ihren Zweck erfüllt, dass sich die Leute hier aufregen wie über nichts zweites. Denn damit entlarven sie sich selbst - ihre Borniertheit und ihren Ekel. Dass das so schlimm für sie ist, dass sie sogar richtig böse werden, wenn andere sich damit befassen, zeigt nur, wie groß ihre Schwäche und ihre Angst ist, und auch ihre Rechtschaffenheit (eine Eigenschaft, dem Kot nicht unähnlich).

     

    Wer sich hier also so unglaublich bösartig aufregt, die sexuelle Spielart der Koprophagie als abartig und krank bezeichnet und der taz die Leserschaft aufkündigt, nur weil es hier um Fäkalien geht, zeigt damit nur, wie groß die eigene Verklemmtheit und die eigenen Tabus sind.

     

    Scheiße find' ich trotzdem eklig, aber der Zorn hier ist viel grusliger als ein Kothaufen.

     

    MfG, Dr. Schreck

  • C
    Christine

    @ Justav:

    liebe Grüße vom Bauernpack ;-)

  • B
    BiBo

    Ohne Scheiss, ich hab echt ueberlegt, ob ich meinen Senf dazu geben soll. Ganz ehrlich, hab das Interview gelesen, denn es war ja eines, und ganz ehrlich, So what?

     

    Ich finde allerdings nicht, dass die Scheu vor analen Exkrementen vor allem in steril sauberen westlichen Industrienationen anheim ist, sonst wuerde man hier in Indien nicht die linke Hand beim Essen unter den Tisch packen. Die Jungs hier, und die sind zum Teil -gerade auf dem Land- noch sehr sehr rudimentaer unterwegs und schon gar nicht sauber und steril.(Jeder der mal hier auf nem Provinzflughafen warten musste kann das bestimmt bestaetigen).

     

    Also, das gibt es ueberall und wenn jemand das nicht mag, bitte. Wenn es jemanden sexuell kickt die Scheisse von anderen Menschen zu fressen, sei es drum. Aber es gab hier im Forum schon Diskussionen wo SM Anhaenger als die schlimmsten Menschen der Erde dargestellt wurden. Ich finde, so lange etwas im gegenseitigen Einvernehmen stattfindet, ist es ok, so lange es nicht gegen das Gesetz ist. Und ehrlich, mir ist eine Frau oder ein Mann lieber, die/der offen ihre/seine sexuellen Wuensche aeussert, als diese zu unterdruecken, nur um den allgemeingesellschaftlichen Anforderungen zu bestehen. Denn dann geht es beiden besser!

  • DK
    Der Korrektor

    @ Dr. Wenk: Da Pedanterie ebenfalls ein Abkömmling der Fixierungen in der analen Phase darstellt, betrachte ich ihren letzten mit Buchstabendrehern übersäten Kommentar als absichtlichen Protest gegen die "autoritären" Regeln der deutschen Sprache. Andernfalls: Mensch, lies das doch noch mal Korrektur, bevor du das absendest, oder willst du gar nicht ernstgenommen werden! (War inhaltlich doch ganz gut.)

  • P
    PerditaDolorosa

    Es ist Montag morgen. Ich werde mir dieses Schiessefressenvideo nicht ansehen. Wer den Southparkfilm kennt wird wissen dass Deutschland in den USA das Klischee anhaftet Vorreiter in Ekelpornographie zu sein.

     

    @Christine: Danke fuer Deinen gesunden Beitrag. Bin selbst Staedter - durch und durch - aber viel zu rational fuer alberne Scheissehysterie.

     

    @Dr. rer. Nat. Harald Wenker: Wo habe Sie Ihren Doktortitel her? - Gibts da noch welche und wieviel kosten die?

  • F
    freidenker

    Friedrich Nietzsche: Der Unterleib ist der Grund dafür, dass sich der Mensch nicht so leicht für einen Gott hält.

  • G1
    Gerold 1

    Wunderschönes Interview zu einem großen Thema unserer Zeit. In diesem Zusammenhang möchte ich unbedingt auf das "Legendäre Scheiß-Gedicht" von Marius Münster bei YouTube hinweisen.

    http://www.youtube.com/watch?v=5wbl3Gna_TM

    Mit dem Fazit: Der Menschheit nur ne Zukunft winkt, wenn jeder weiß, dass auch seine Scheiße stinkt.

    Das ist für mich die reinste Form von basisdemokratischem Denken.

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    @egal

    Ich hahe mich von den Videos und Fotos sowie den 2 Damen für das Video etwas täusch lassen, daher der In. Früher schrieb man Autor/in, geschlechstneutral,

    weil es ii mGrudn ekein Rolle spielt. Der Artikel hätte auch gut von einer TAZlerin sein können.

     

    Es geht noch weiter, dass die anale Phase beim Kind so früh ist, dass die Ekeltraumatisierungen mit der legendären "Sauberkeitserziehung" starke Reste hinterläßt. Das ist in früher Zeiten in linken Kreisen serhe viel im ZUsammnhang antiautritärer Erziehugn dislkutiert worden. Die bewussetn "Schmuddelkinder" als bessere Erziehung - wo ist e sgeblieben?

    Wie man weiss, ist psycholgisch Geiz, Geld und Verhältnis zur Analerotik und zum Kot miteinander verbunden. Es wird nämlich etwass unter Ansztrnugne produziertes ncih tnur wegggeben, sondern "verachtet". Das ist konträr zur Beewrtung subjektiver Arbeitsanstrengung und in dem frühen Kindesalter extrem irritierend.

    Dali hatte das auf die Spitz getrieben, indem er in seiner Biographie seinen Kot für bewunderunmgswürdig erklärte.

    Der Hinweis auf Foucault zeigt, dass es ein Reflex auf die Seuchen war, der nach Entdeckung der Hygenie und der Desinfitzierugn durch die Chmeiker und Ärtzte zu einemm euphorischen "Sauernbkeistwahn" zur Seuchenabwehr geführt hat. Die druchschnitteliche Lebenserwartiung war geradezu explodiert.

    Wie meist, ist man da übers Ziel hinausgeschossen und vor lauter Sauberkeit bekoommen die Leute Allergien und psychische Schwierigkeiten, weil die anale Phase eben verdrängt, da heisst stillegelgt, wird. Eine arge Verbiegung der Innenleitung.

    Im Grunde ging die Befreiung von Krankheit und, durch die Elektrik, weitgehend von schwerster körperlicher Arbeit ein wenig sehr schnell, die Sitten und Gebräcuhe der Erzeihung und Subjektivierug des "Klatsches ud Tratsches", kommen im Normalismusfall nicht oder kaum nach.

    Das ist jetzt mit dem Computer und der extrem Entwicklung der wissenschaftlcihen Bildung auch so:

    nur noch ein ganz kleine Klasse von Intellektuellen, Künstlern, auch einige Mainstreamkünstler und ein paar Freischwebende, sind keine "Zauerblehrlinge", sondern tatsächlich auf Ballhöhe mit der technisch-sozialen-künsterlisch-wisseschaftlichen Entwicklung.

    Die Juristen, Wirtschaftler, Politiker und Kirchenleute aller Art beharren, ziemlich offfensichtlich aus Pfründerhaltung in den oberen Etagen, auf den alten Gewohnheiten der kurzsichtigen Radikalhygenie.

    Die Mediziner müsseten "eigentlich" mindestesn Freudaianer in der Kotfrage sein, weil sie das alles wissemn müssten.

    Sie sparen ssich dei Kulturrecvolutionären Aktivitäten, sind sie doch eher konverstiv und reich, und überlassse sie obiger "Avantgarde".

    Das Bessere sehen und das Schelchtere tun ist die Wurzel allen moraslcih fasl falsch anegesehn Handelmnns.

    Man sollte also den Medizinern "die Besetzng entziehen" (Freud) und ihr allzuhohes Ansehen um ein paar Dutzden Punkte heruntersetzen.

  • C
    Christine

    Ok - und was soll mir das Filmchen jetzt sagen?

    Ob das Essen ganz lecker ist, merke ich daran, daß ich 2 Jahre üben muß bis ich es schlucken kann. So geht es mir auch immer, wenn ich was feines esse. Ich habe einen Saumagen. Juhu.

    Oder der Hausnigger muß sich seine Rolle schön reden, sonst würde er die Revolte beginnen.

    Oder Eltern die Ihre Kinder verprügeln lassen gern Ihre Kinder in die Kamera sagen, daß sie es eigentlich verstehen, daß sie verprügelt werden, weil sie hätten ja was falsch gemacht.

    Oder Ausnahmen bestätigen die Regeln.

    oder----- weiß Du was friss doch Deine eigene Scheise

  • A
    anke

    Wenn es nun noch eines Beweises dafür bedurft hätte, dass es Leute gibt, die aus Scheiße Bonbons... - äh: Euro machen können, dann wäre er hiermit erbracht.

  • K
    KoksGräfin

    ich werde weder den scheiß-artikel lesen noch das scheiß-video ansehen. verdammte scheiße nochmal: gibt es nichts berichtenswerteres?

  • J
    Justav

    Meine Güte, was hab ihr alle für Kack-Probleme?!

     

    @runtermitdemnivea: Vielleicht versuchen Sie ihr eigenes Niveau erst einmal auf NHN zu heben. Und wenn Sie noch nicht erwachsen sind, bleiben Sie doch solchen Themen fern und handeln in ihrem Sinne verantwortungsvoll...

     

    @Christine

    Und was regt sich das Bauerpack so auf? Wird hier im Artikel irgendwo propagiert, daß man Kacke im Zuge eines Tabubruches nun essen soll? Nein.

    Aber recht haben Sie natürlich mit der Aussage, daß dieser z.T. absurde Ekel eine im Laufe der zivilisatorischen Entwicklung anerzogene Sache ist. Andererseits, meine Eltern haben das nie mit mir gemacht. Mein Sportarzt hat mir früher sogar 'befohlen', gelegentlich in meiner Scheiße 'rumzustochern' und nach Unregelmäßigkeiten zu suchen. Also ich habe damit kein Problem. Vielleicht ein wenig mit fremder Hundekacke, falls es diese mal als blinder Passagier bis auf meinen Teppich schafft. Aber das ist sogar in der Stadt eher selten.

    Und glauben Sie mir, auch in den Mietskasernen Berliner Arbeiterbezirke gab es mal Klo's, wo der Auswurf des Nachbarn noch zu sehen war. Daß das nicht überall in der Stadt so war - na dafür können ja nun die Städter nichts.

    Auch Kleinstädte, besonders in Ostdeutschland hatten bis zur Wende oft noch Plumpsklo's in 2 bis 3 geschossigen Wohnhäusern zu bieten. Und klar, ohne Frostwächter war man dort im Winter ganz schön am Arsch :-)

    Es war also nicht unbedingt ein Privileg der Landbevölkerung...

     

    "Und wieso sieht man eigentlich in Videos und Filmen meist nur die Frauen die Pisse trinken und die Kacke essen, sieht man mal von der S-M und Schwulenszene ab (Wer das die Scheiße frisst kann man ja raten)."

     

    Da müssen Sie die Porno-Industrie, die Macher der Videos oder das solvente Klientel fragen.

    Meine Einschätzung ist aber, daß der männliche Anteil der Scat-Lover oder KV-Liebhaber deutlich höher ist, gerade was den passiven oder auch devoten Part betrifft. Kann mich auch täuschen - vielleicht sind Männer ja eher öffentlich damit - und es scheint nur so.

    Ansonsten hat @Jana recht. Es gibt keinen Grund, wehalb Frauen diese Form der Sexualität nicht genauso ausleben könnten, wollten, dürften...

  • KG
    keinem Geringeren

    Veronica Moser, bekannt für ihr Mitwirken in über 100 Scat-Pornos, plaudert nun ein bisschen aus dem Nähkästchen.

    http://www.trendhure.com/scat-pornodarstellerin-video/

  • C
    Christine

    So ein intellektuelles Hirngewichse über Scheiße können nur irgendwelche Städter loslassen, die nun wirklich die Erdung verloren haben. Ich bin als Kind noch aufs Plumpsklo gegangen und na ja Scheiße bleibt Scheiße. Es riecht nicht so toll, du kannst die Kacke der Vorgänger sehn. Na ja, nicht immer herzerfrischend, aber alles kein großes Ding. Es ist wie es ist. Am meisten stört im Winter die Kälte. Das krankhafte Getue sich vor Scheiße zu ekeln fand ich schon immer lächerlich. Schick mal einen Städter aufs Plumpsklo. Es ist mir kein Problem in meinem Garten, wenn ich mit Pferde oder Hasenmist dünge auch mal die bloße Hand zu nehmen. Aber das hier ist genau das hier Gegenteil. Vorher absolut Ekel vor jedem bisschen Körpersaft, man duscht drei mal am Tag, und jetzt meint man, man muss die Scheiße fressen.. Beides krankhaft. Habt ihr sie noch alle?! Und wieso sieht man eigentlich in Videos und Filmen meist nur die Frauen die Pisse trinken und die Kacke essen, sieht man mal von der S-M und Schwulenszene ab (Wer das die Scheiße frisst kann man ja raten). Das interessiert mich vielmehr. Ach ja und die Tierbeispiele liebe ich besonders. Frage:

    Fressen Eichhörnchen ihre Scheiße auch, wenn ihr Tisch mit frischen leckeren Dingen gedeckt ist?

    Oder fressen die Scheiße vor allem die Eichhörnchen-Weibchen und schauen die Männchen dabei zu?

    Muss ich jetzt Leichenfleddern, weil Nacktschnecken ihre toten Artgenossen auffressen.

    Und wieso kackt ein Schwein, wenn man ihm den Platz dazu lässt immer in eine Ecke, und hält seine restlichen Aufenthaltsort sauber.

    Kommt mal wieder runter – habt ihr sie noch alle???

    Städterpack.

  • R
    runtermitdemniveau

    Auch der letzte wird jetzt neugierig sein auf dieses EKELHAFTE Video.. Toll gemacht! Und dabei geht aus eurem Artikel NICHT hervor, dass man sich diesen MIST WIRKLICH nicht angucken sollte... Mir war tagelang so richtig schlecht - man sollte damit verantwortungsvoll umgehen - TAZ Leser könnten, da ihr so scherzhaft mit diesem Video umgeht, auf die Idee kommen, sich das doch auch mal anzuschauen - wird schon gehen - dass es unter dem Niveau liegt von Hostel, Saw & Co, vermutet man nicht. Wer sich also locker mit dem Lötkolben bei lebendigem Leib rausgebrannte Augen und sonstige Foltereien mit Gedärmen in Großaufnahme anschauen WILL und das ohne Erbrechen kann, darf sich an dieses Video wagen - die anderen haken es besser als: "psychisch kranke menschliche Untiefe" ab und schauen es NICHT.

  • J
    Jana

    Ad Plappermaul, Kommentar vom 5.2., 14:21 –

     

    nichts für ungut, aber dieser Kommentar zeugt nicht gerade von tiefer Kenntnis. Sieht man sich ein bisschen im Bereich SM und Fetisch um, ist es nicht schwierig, dominante Frauen ausfindig zu machen, die (häufig gegen Geld, ein anderes Thema, denke ich) Männern das Unaussprechliche "antun", um bei Ihrer Wortwahl zu bleiben. Ganz zu schweigen von der Schwulenszene, wo dieser Fetisch auch – natürlich! – vorkommt.

     

    Ich bin noch nicht einmal selbst angesprochen, weil's einfach nicht mein "Kink" ist, doch solche Unterstellungen wie "Zwang" oder ganz schlichte Geldgeilheit stoßen mir schon irgendwie auf. Warum ist es so unvorstellbar, dass Frauen, auch junge & hübsche, solche abseitigen Neigungen nicht nur haben, sondern auch ausleben? Und warum ist eine Frau automatisch Opfer, wenn sie ihren Fetisch offen zelebriert – genau wie Frauen, die sexuell passiv, devot und/oder submissiv sind, oft als nicht emanzipiert, nicht selbstbestimmt und rückschrittlich angesehen werden? Es ist sehr bequem, an dieses Bild zu glauben, aber die Wahrheit ist viel komplexer, und einen Fetisch zu verstehen, den man nicht teilt, zugegeben schwer. Aber einen Versuch wäre es wert, nicht?

     

    In diesem Sinne wäre ich gespannt, was die jungen und hübschen Frauen dazu meinen würden, die diese Entgleisungen "über sich ergehen lassen", aber darüber einen Artikel in einem dann doch recht bürgerlichen Medium zu lesen, halte ich für ausgeschlossen.

  • H
    hto

    "... Scheiße. Wie kommen sie denn darauf?"

     

    - was für'ne blöde / geistig-verkommene Frage, wo wir doch offensichtlich in Überproduktion von Kommunikationsmüll "zusammen" leben!?

  • E
    egal

    @ Dr. rer. Nat. Harald Wenk:

    Der Artikel wurde von Johannes Gernert geschrieben, also von einem Autor und fälschlicherweise nicht von einer Autorin.Sehr interresant wie hier die Inhalte/ Zuordnungen mit den ' Geschlechterrollen'ganz automatisch/ unbewußt weiter verknüpft und fortgesetzt/ interpretiert werden.Vielleicht solltest du dich auch mit dir selbst( noch ) etwas mehr auseinandersetzen,dann kommt dein Kommentar (noch) schlauer rüber.

    Ansonsten fällt mir zu der Taz schon seit geraumer Zeit gar nichts mehr ein.Ihr seid so beliebig geworden,was durchaus ja den Umsatz steigern könnte.Genossenschaftsmitglied Kai Dieckmann macht es möglich !?

  • P
    Plappermaul

    @yah bluez:

    Ei da sieht man's doch, wie übertrieben die Gesellschaft reagieren kann! Sag, jetzt mal ganz im Ernst, hast Du Dir nicht schon mal Gedanken drüber gemacht, was für ne Scheiße uns die Industrie tagtäglich auftischt in ihren Fabriknahrungsmitteln? Und das alles isst Du auch! Jetzt also mal nicht so etepetete tun. Deine Reaktion zeigt ja nur, dass Du echt ein Problem mit - diesen - Ausscheidungen hast. Andererseits hast Du nämlich kein Problem damit, Dir in aller Öffentlichkeit die Nase zu putzen - und dabei ekelhafte Abbauprodukte der Nasenschleimhaut geräuschvoll zu entleeren und auch noch in die Tasche zu stecken!!! Hier in den Kommentaren sind doch wirklich viele interessante Denkansätze enthalten. Was also stört Dich? Ich bin mir übrigens sicher, dass Du zurückkommst um zu sehen, was noch so geschrieben wurde, stimmt's?

  • MO
    Michael Ossenkamp

    Danke für die seriöse Literaturhinweise.

    Ich möchte hier weiteren Lesestoff anfügen: Das skatologische Element in Literatur, Kunst und Volksleben. Von Dr. Paul Englisch. Julius Püttmann Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 1928.

    Der Schluß dieses Buches (Seite 191):

    Wir glauben, eine recht erfreuliche Lektüre geboten zu haben. Sie war nicht immer duftend; aber liegt das an der Materie oder an unserer verbildeten Geruchsfunktion? Wenn soviel erreicht ist, daß manchem an "seiner Gottähnlichkeit bange wird", daß er sich als das betrachtet, was er in Wirklichkeit ist, nämlich ein Häuflein Dreck, so hat das Büchlein seinen Zweck erfüllt.

  • Z
    ZiZecke
  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Das medizinische Argument wird, wenn überhaupt berechtigt, auch bei anderen Dingen mit dem äußerst irrationalen und brutalen Ekelmechanismus „verbunden“. Die Mediziner haben sich des Chams des militärischen, begründungslosen Imperativs trotzdem sehr weitgehend nicht entzogen, bei ihren „“Heilungsanweisungen“.

    Selbst wenn Freud die neurologischen Zusammenhänge mit der Psyche nur sehr unzureichend in die Psychoanalyse eingebaut hat, soll doch die Nähe des Ekels von so hohen Graden zur Hysterie nicht verschwiegen werden. Das streicht die Autorin mit ihrer lebendig geschilderten Computerabsturzgeschichte am Schluss des Artikels heraus.

    Affekt wirkt nur auf Affekt, Erkenntnis allein hilft nicht. Deshalb gibt es ja Konfrontationstherapien bei Angst und Antiekelprogramme müssen auch erhebliche Gefühhslintensitäten aufbringen.

    Also, Ekel und Hysterie mahnen: „Erkenne deine Affekte.“!

    Sowas weiß man von Philosophen, nicht von Medizinern.

    Hysterie kommt irgendwie von Gebärmutter und rückt die dunkle Vermutung zum Somapsychischen (Freud) der extrem unangenehmen Gefühlsirritation aus. Eine altmythische „Spekulation“.

    Tatsächlich sind Angst, Scham und Ekel schlechte Ratgeber, weil sei die „Macht zu denken und zu handeln“ doch arg dezimieren. Prüfungsstress ist nichts dagegen. Da antworte man trotzdem nicht immer falsch.

    Noch tatsächlicher ruinieren Ekel und Scham die Psyche.

  • YB
    yah bluez

    Ihr seit genauso arm wie die armleuchter auf youtube mit ihren reaktion videos.

     

    Ich werde taz nun nicht mehr lesen.

     

    Niveau los und dumm das reicht mir jetzt.

     

     

    geht pleite!

  • R
    rheinelbe

    Die Verdrängung der Scheiße aus dem öffentlichen Bewusstein wird zum Akt der Zivilisierung, also der allgemeinen Dressur (nach Foucalt). Wir können uns den bestialischen Gestank frühneuzeitlicher Städte nicht mehr vorstellen.

    Übrigens ist die Scheiße durchaus ein marktwirtschaftliches Objekt mit Mehrwert (Kanalisation, Dünger) und schon insofern der Analyse wert. Und: Aus Scheiße kann man Geld machen ...

  • A
    Anonym

    Zum Thema passt der einzige intelligente Klospruch, den ich in mehreren an der FU Berlin verbrachten Jahren lesen durfte: "Auch der Papst pupst."

  • P
    Plappermaul

    Na, da verschlägt's den Kommentatoren doch sicher die Sprache. Scheiße, in der Tat das letzte Tabu. Doch gerade in Berlin hat sich da was entwickelt, wo man das Unvorstellbare tut - oder sagen wir mal, den Frauen antut, denn was sich im KitKatClub hinter den Kulissen abspielt trifft ja das Thema punktgenau. Wo andere noch Raumspray versprühen, da scheißt man da kameraverliebt um die Wette. Seltsam nur, dass sich dort aber nur Frauen in den Mund koten lassen, derweil die männlichen Protagonisten sich höchstens mal die Hände damit schmutzig machen. Scheiße als Herrschaftsinstrument? Dass man Kot auch als sexuelle Spielart "kultiviert", das ist bekannt. Das ist auch nicht moralisch zu bewerten, denn der mittlerweile allseits akzeptierte Analverkehr ist ja schon die Vorstufe, denn sauber ist es dort ja auch nie komplett (auch wenn man's nicht sieht). Aber was ist das dort in Berlin? Dort und überhaupt kann man im Internet einige Streifen sehen, wo nur Frauen Zielobjekt der Defäkation sind. Was ist das? Die Macht des Geldes, wie so oft im Pornobusiness? Oder sind Frauen per se immer bereiter, alles mit sich machen zu lassen? Die Frage nach Lustgewinn braucht man im harten Business ja garnicht erst stellen. Was bringt eine hübsche junge Frau in Berlin dazu, sich unter den Arsch von Simon Thaur zu legen? Die Lust am Tabubruch? Der Mut, zu seinen Vorlieben zu stehen? Psychische Abhängigkeit oder Zwang? Was geht dort wirklich ab?

    Gerade weil Scheiße so ein Tabu ist habe ich noch nirgends eine öffentliche Debatte darüber gefunden.

  • W
    Wolfgang

    Scheiße bleibt Scheiße

    auch wenn sie vom Papst ist.

     

    Dann ist es allerdings "heilige Scheiße"!

  • 2G
    2 girls 1 Cup

    2girls1cup ist definitv echt und nicht etwa mit Schokolade gestellt. Man sieht in diesem Koprophilie-Klassiker den Entleerungsvorgang in Nahaufnahme.

     

    Etwas bessere Recherche nächstes mal, bitte! :D

  • H
    hinschauen

    Vergleicht man die Wikipediaeinträge über Washlets, also Dusch-WCs und Komposttoiletten miteinander, kann man Analogien zur Situation unserer Gesellschaft und der Welt sehen.

    Das Washlet, ein völlig übertechnisiertes, energiefressendes Monstrum hilft, das, was tütü ist

    zu verbergen, akustisch für Zuhörer und haptisch für den Produzenten. Weg vom Kohlenstoffkreislauf, hin zu Wasser- Strom- und Nährstoffverbrauch.

    Das Kompostklo, besser die Trockentrenntoilette, verrichtet brav, leise, spritz- und geruchlos ihren nutzenbringenden Dienst: Sie trennt Urin und Kot und stellt somit zwei Rohstoffe bereit, aus denen der Mensch leicht Dünger und Humus herstellen kann.

    Wir Menschen scheissen in unser Trinkwasser.

    Was ist daran zivilisiert? Oder nachhaltig?

    Also: Hinschauen!

  • T
    Tania

    Noch nichts von Komposttoiletten gehört? Scheiße kann ziemlich wertvoll sein. Aus Holzkohle und Kacke kann man den besten Humus machen, in Suedamerika haben die Agrarvölker ihren Boden damit fruchtbar gemacht. Auch Landwirte haben einen anderen Bezug zu Mist, das ist sozusagen Gratisdünger. Würden wir wieder mehr Bezug zu unserer Nahrungsmittelproduktion haben, könnten wir auch wieder unsere Ausscheidungen schätzen. Alles ist ein Kreislauf, alles hat einen Sinn und ist nicht wertlos, was die Natur sich ausgedacht hat.

  • JF
    Johnny F

    Ob sich der Autor näher mit der Koprophilie in Filmen beschäftigt hat mag ich aufgrund der letzten Antwort bezweifeln. Wenn er schon bei 2 Girls 1 Cup das Bedürfniss hat zu Erbrechen ist er bei den "kommerziellen" Scheissefilmen wohl mächtig überfordert. Wäre interessant zu erfahren wieviele der Darsteller/innen einen wahrhaftigen Lustgewinn empfinden. Das wäre psychologisch sehr interessant. Ein Interview mit der berüchtigten Veronica Moser ( http://de.wikipedia.org/wiki/Veronica_Moser ) könnte Aufschlussreich sein.

  • M
    Mahlzeit

    Danke für den Filmtipp. 2 girls 1 cup ist wirklich etwas für ganz besondere FeinschmeckerInnen. Habe gerade richtig Appetit bekommen ;-)

    Schön, dass taz-LeserInnen in solchen Angelegenheiten auf dem Laufenden gehalten werden. Bitte in Zukunft mehr davon. Danke nochmals und guten Appetit allerseits.

  • VA
    von allen guten Geistern verlassen?

    Das Thema ist von unglaublicher gesellschaftlicher Relevanz. Ja, man möchte fast sagen: Hier verbirgt sich ein enormes revolutionäres Potential!

    Wie gut, dass dies offenbar ENDLICH seitens des seriösen Journalismus erkannt worden ist.

    Wie gut, dass es wieder einmal die taz ist, die bei solch brisanten Themen mutig und unvoreingenommen die Initiative ergreift.

     

    Aber jetzt mal ehrlich:

    Im Großen und Ganzen lehne ich es ab, meine Mitmenschen zu beleidigen.

    Während der Lektüre dieses Artikels (ich habe allerdings nach ca. 10 Zeilen wieder aufgehört) habe ich mich allerdings wirklich gefragt, ob Ihr noch alle Latten im Zaun habt?

     

    Es ist ohnehin auffällig, wie oft in taz-Schlagzeilen der Begriff "Scheiße" auftaucht. Provokativ wirkt das schon seit vielen Jahren nicht mehr, eher ein bisschen peinlich-infantil.

    In welcher frühkindlichen Entwicklungsphase seit Ihr eigentlich stecken geblieben? Ihr seit doch jetzt schon über 30...

  • K
    kricket

    Kot scheint sich vor allem in den Köpfen auszubreiten. Was für ein an den Haaren herbeigezogenes Thema...

     

    Ist sich Herr Werner nebenbei sicher, dass er beim Kotessen nicht Eichhörnchen und Kaninchen verwechselt? Und außerdem sich etwas darin irrt, dass Kaninchen Kot nicht deshalb essen, "weil noch Nährstoffe darin enthalten sind", sondern, weil bei Kaninchen und einigen anderen Nagern das Verdauungssystem schlicht etwas "ungünstig" aufgebaut ist. Die Nahrung wird erst im Blinddarm soweit zersetzt, dass sie wirklich verdaut werden kann, wenn sie leider schon den Dünndarm und damit den Teil des Verdauungssystems, der für die Nährstoffaufnahme zuständig ist, passiert hat. Deshalb muss der Kot die komplette Runde nochmal gehen. Kühe haben das mit ihrem Pansen günstiger gelöst, der vor dem Dünndarm angesiedelt ist. Nennt sich übrigens Kokrophagie (iih, ein Fremdwort!).

  • AM
    Andreas M.

    Ein beschissener Artikel über das beschissene Thema "Scheiße", welcher beschissenerweise niemanden interessiert und nichtmal zur Scheißhauslektüre taugt...

  • T
    thomaswar

    Nur bezüglich der Machtsache (Scheiße ist so überhaupt nicht kein Machtobjekt!)

    Dominique Laporte: "Eine gelehrte Geschichte der Scheisse"

     

    Allein die Geschichte der Form der Kloschüssel! Und dann die Römer: "Du willst ein Volk beherrschen? Dann baue ihm eine Kanalisation!"

     

    aber super Thema...!

  • PL
    Prof. Loewy-Brueller

    Es gibt ein sehr schönes Buch zu der Beziehung zwischen der Soziologie des Kapitalismus, dem Wunsch und den Scheiße-Strömen: Antiödipus von Deleuze/Guattari. Die Übersetzung ist gut, das Buch nicht immer. Trotzdem bitte lesen.