Die Frisuren von morgen: Frisch aus der Retorte:
„Für die Frisuren von heute“, lautete in den achtziger Jahren ein Werbespruch der haarigen Firma L’Oréal – zu einer Zeit, als man mächtige Haarhelme durch die Landschaft trug und glaubte, das wäre die androide Zukunft des Schicks. Die wahre Zukunft hat der französische Kosmetikkonzern allerdings erst jetzt entdeckt: „L’Oréal will Haare im Reagenzglas züchten“, meldete die Nachrichtenagentur AFP gestern aus Paris. Gemeinsam mit einem Start-up-Unternehmen wolle man an einer Methode zur künstlichen Entwicklung von Haaren forschen. Wenn man schon Babys im Reagenzglas machen kann, dann sicher auch Haare. Und die Frisuren werden bestimmt noch fantastischer aussehen als die Zottelmähnen der achtziger Jahre – solange sie nicht daherkommen wie Einheitstollen aus dem Retortenguss. Sollte aber die Frisur der Zukunft mal nicht so perfekt sitzen, hätte man an Bad-Hair-Days immer noch eine erstklassige Ausrede: „Meine Haare sind heute aus dem Reagenzglas!“ So oder so gilt noch immer der L’Oréal-Slogan der siebziger Jahre: „Denn schöne Haare machen glücklich.“
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