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Die Frage nach dem Woher

betr.: „Was ich nicht verstehe, macht mir Angst“, taz vom 7. 3. 01

Ein interessantes Interview, das neugierig macht auf das neue Buch von Jakob Arjouni. Ein Satz hat mich geärgert: „Ja, und ich finde das immer wieder verblüffend. Schon wenn jemand einen etwas anderen Teint hat, wird er ganz schnell gefragt: ‚Woher kommst du?‘ – und zwar von liberalen, aufgeklärten Lehrern. Das ist bis heute so.“

Also was jetzt? Sind die Fragesteller aufgeklärt und liberal? Oder sind sie rassistisch? Könnte die Frage nach dem Woher vielleicht auch einfach aus Neugierde, Interesse gestellt werden? [...]

Ich komme oft mit Menschen anderer Kulturen in Berührung und man merkt nun mal, wenn jemand nicht von hier kommt. Nicht nur am Aussehen. Und ich werde auch weiterhin fragen, wo Mensch herkommt, und darauf bestehen, dass ich dies nicht tue, weil ich mein Gegenüber als minderwertig hinstellen will, sondern weil mich eben auch das interessiert, was uns unterscheidet. Rassismus sollte da bekämpft werden, wo er tatsächlich stattfindet, und nicht da, wo man ihn (vielleicht) formal unterstellen kann. OLAF MERTENS, BONN

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