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Die Eisbären sterben ausMünzwurf für den Klimaschutz

Susanne Schwarz
Kommentar von Susanne Schwarz

Eisbären als Maskottchen und Motor für mehr Klimaschutz ziehen kaum – die Arktis ist zu weit weg. Doch mit den Tieren leidet die ganze Welt.

Bald weg: Eisbär samt Eisscholle im Nordpolarmeer Foto: Ulf Mauder/dpa

E s steht nicht gut um den Eisbären, das ist schon lange bekannt. Auf Klimademos ist er ein beliebtes Maskottchen, auch wenn klimabewegte Kommunikationsexpert:innen mittlerweile herausgefunden haben, dass das viele Menschen gar nicht so sehr bewegt. Arktis? Zu weit weg.

Diese weit entfernte Arktis erwärmt sich im Zuge der Klimakrise aber leider doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Und ein Forschungsteam hat gerade ermittelt, dass die Eisbären bei einem ungebremsten Anstieg der Treibhausgas-Emissionen schon Ende dieses Jahrhunderts aussterben könnten.

Was heißt hier ungebremster Anstieg, betreiben wir denn etwa keinen Klimaschutz, werden manche fragen. Die Antwort ist leider: Bisher stellen wir vor allem Klimaziele auf, und selbst die nicht in ausreichendem Umfang.

Das Pariser Weltklimaabkommen sieht vor, dass die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad stoppen soll.

Die Klimaziele für das Jahrzehnt bis 2030, mit denen die einzelnen Staaten dieses Ziel freiwillig unterfüttern sollten, bringen die Welt aber gerade mal auf einen 3-Grad-Pfad – wenn sie denn überhaupt komplett umgesetzt werden. Alle fünf Jahre sollen die Staaten deshalb neue Ziele einreichen, unter anderem 2020. Doch der Prozess läuft bis jetzt schleppend.

Auch die EU – und damit Deutschland – werkelt noch an ihrem neuen Klimaziel. Sie will es so aufziehen, dass Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent wird, und zwar im Jahr 2050.

Das Problem: Selbst wenn die ganze Welt zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral wird, gibt es nur eine Fifty-fifty-Chance auf das 1,5-Grad-Ziel.

Hinzu kommt, dass das Paris-Abkommen eigentlich vorsieht, dass arme Staaten länger Zeit bekommen sollen als andere. Damit wenigstens die Münzwurfwahrscheinlichkeit auf das 1,5-Grad-Ziel bleibt, müsste die reiche EU demnach deutlich früher liefern als geplant.

Es steht also schlecht um die aktuell rund 25.000 noch verbliebenen Eisbären. Und ebenso schlecht um den Rest der Welt.

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Susanne Schwarz
Leiterin wirtschaft+umwelt
Jahrgang 1991, leitet das Ressort Wirtschaft + Umwelt und schreibt dort vor allem über die Klimakrise. Hat ansonsten das Online-Magazin klimareporter° mitgegründet.
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5 Kommentare

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  • Die Realität: Och wie schade um diese süssen Tierchen, aber komm jetzt - wir fahren noch ne Runde mit unserem neuen SUV!

    • @joaquim:

      Die Realität: die Eisbärenbestände haben sich wieder erholt. Von 5000 auf heute 20000.

      Dies hat, wie so vieles, nichts mit dem Klimawandel zu tun sondern mit der Tatsache das die Jagd auf sie verboten wurde.

      • @Tobias Schmidt:

        so und wieso liest man überall, auch in der Taz, dass die Eisbären vom Aussterben bedroht sind, wenn sich nichts am Schmelzen der Pole ändert?

        • @joaquim:

          Die übliche "climate change" Panik. Läuft schon seit den 1960ern.