: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
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Aguirre, der Zorn Gottes Deutschland 1972, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski, Helena Rojo, Peter Berling
„Ende des Jahres 1560 bricht ein riesiger Expeditionszug von Spaniern und Indianern unter der Führung von Gonzalo Pizarro von den peruanischen Anden auf, um das sagenhafte Goldland El Dorado zu suchen, das in den Amazonas-Niederungen liegen soll. Mit einer visuellen Sensibilität, die im deutschen Film ihresgleichen sucht, protokolliert Herzog den allmählichen Tod eines Traums, erfindet ungemein suggestive Bilder, die sich, wie die Figuren, immer weiter von der vertrauten Wirklichkeit entfernen, um schließlich in einem halluzinatorischen Finale zu kulminieren. Das geschieht so mühelos und selbstverständlich, wie man es zum Beispiel von Louis Bunuel kennt. Wahn und Wirklichkeit, Mythos und Geschichte gehen nahtlos ineinander über.“ (Kölner Stadtanzeiger) Cinema
Alles über meine Mutter Spanien/Frankreich 1999, R: Pedro Almodóvar, D: Cecilia Roth, Marisa Paredes
„Transen am Rande des Nervenzusammenbruchs – in dem liebenswert-skurrilen Melodram spielen nur Männer eine Rolle, die einen Busen haben. Eine Frau sucht nach dem Unfalltod ihres Sohnes den Vater des Kindes. Sie findet ihn in der Transvestiten-Szene von Barcelona; mittlerweile hat er größere Brüste als sie. Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar beschreibt das Zusammentreffen seiner Gestalten mit Witz, Sentimentalität und vor allem viel Respekt.“ (Der Spiegel) Cinema, Gondel, Casablanca (Ol)
Der amerikanische Freund Deutschland 1977, R: Wim Wenders, D: Bruno Ganz, Dennis Hopper, Lisa Kreuzer
„Mit dem „Amerikanischen Freund“ ist Wenders eine Synthese gelungen, die das neue deutsche Kino damals dringender brauchte als irgend etwas sonst: Die Verbindung einer zwingenden persönlichen Vision mit einem kinematographischen Vokabular, das nicht nur ein kleines Publikum von Spezialisten erreicht. Die große Faszination dieses Films hat direkt mit seiner Vielschichtigkeit zu tun. Man kann ihn als pessimistischen Kommentar zur nachrevolutionären Bewusstseinskrise der späten siebziger Jahre verstehen, aber auch als brillanten Kriminalfilm, man kann ihn als urbanen Alptraum von der Zerstörung der Städte bewundern, aber man kann ihn auch als poetische Ballade einer Freundschaft lieben. Sein Reichtum, der nicht ohne Gefahren ist, erlaubt bei jedem Sehen neue Abenteuer, neue Entdeckungen.“ (Hans C. Blumenberg) Schauburg, Atlantis, Filmstudio, Gondel, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
The Astronaut's Wife USA 1999, R: Rand Ravich, D: Johnny Depp, Charlize Theron
„Nach einem mysteriösen Vorfall im Weltraum ist Johnny Depp als Astronaut seltsam gefühlskalt und ehrgeizig, jedenfalls aus der Perspektive seiner Ehefrau. Oder sind ihre Verdachtsmomente gegen den Ehemann, ihre zunehmende Paranoia in New York, für das sie das sonnige Florida aufgeben musste, nur Resultat ihrer Schwangerschaft? Auf ganz leisen Sohlen kommt der Schrecken in diesem Film daher, der wie eine Science-Fiction-Variante von „Rosemarys Baby“ anmutet. Psychologie statt Spezialeffekte. Aber was als eindringliches Kammerspiel beginnt, enttäuscht durch das höchst konventionelle Ende.“ (tip) CineStar, UFA-Palast
B
Bert, die letzte Jungfrau Schweden 1995, R: Thomas Alfredson / Kinderfilm ab 12 Jahre
„Bert ist 15, lebt in einer schwedischen Kleinstadt und steckt mitten in der Pubertät. Zurzeit hat er ein großes Problem: Er ist noch „Jungfrau“. Eine rasante und makabere Komödie.“ (Kommunalkino) Kino 46
Big Daddy USA 1999, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, Joey Laren Adams
„Ein 32-jähriger Kindskopf mit Geld und ohne Ambitionen adoptiert einen fünfjährigen Bettnässer, um einen Spielkameraden zu haben, nachdem er die Freundin verloren hat. Gemeinsam pinkeln sie auf die Straße und genießen Junk-food. Allmählich entwickelt der Ältere Verantwortungs- und Vatergefühle und wird selber ein wenig erwachsen. Mäßig komische Komödie, die Toleranzen und Familienbewußtsein propagiert.“ (tip) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Passage (Del), Wall-Kino (Ol)
Blair Witch Project USA 1999, R: Daniel Myrick, Eduardo Sanchez, D: Heather Donahue, Michael Williams, Joshua Leonard
„Viel sieht man nicht: nervöse Handkamera, natürliches Licht, drei junge Leute, reichlich Wald – Horror unplugged. Aber schon nach wenigen Minuten horcht man auf jedes Knacken. Der Film basiert auf einer Lüge: 1994, behauptet er, seinen in einem Kaff in Maryland drei Studenten verschollen, als sie einem Hexenkult nachspürten. Ein Jahr später habe man ihr Videomaterial gefunden – ein kurzer Film vom Sterben mit dem Thrill der Authentizität.“ (Der Spiegel) Schauburg
Bowfingers große Nummer USA 1999, R: Frank Oz, D: Steve Martin, Eddie Murphy
„Teils krude, teils raffinierte Satire über Nöte und Träume in und um Hollywood, glänzend gespielt und flott inszeniert.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinestar-Kristallpalast
Die Braut, die sich nicht traut USA 1999, R: Gary Marshall, D: Julia Roberts, Richard Gere
„Natürlich ist der Ausgang dieser romantischen Komödie so vorhersehbar wie das Lachen von Julia Roberts breit ist, natürlich steckt die Geschichte von der Braut, die sich nicht traut, voller Klischees und kleine Albernheiten – und natürlich wird jeder dabei sein wollen, bei der Wiedervereinigung des „Pretty Woman“-Traumpaares! Und warum auch nicht?“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UT-Kinocenter, Passage (Del)
Der Bremen Film 1945-89 Ulrich Scholz
Im letzten Drittel überraschen nur noch die Bilder von der britischen Königin auf dem Markplatz mit Koschnick und dem Roland im Hintergrund. (hip) Schauburg
Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club
Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. (hip) Schauburg, CineStar
D
Deep Blue Sea USA 1999, R: Renny Harlin, D: Thomas Jane, Saffron Burrows
"Wer sich in haiverseuchte Gewässer begibt, kommt darin um. Und wer jeden Horror vom „weißen Hai“ bis „Alien 4“ kennt, hat in diesem professionell gemachten Action-Thriller jede Menge Déjà-vu-Erlebnisse. Explosionen erschüttern ein Unterwasserlabor, Haie rupfen Leute in zwei Teile: all das ist furchtbar aufregend. Wirklich spannend ist es nicht. Actionspezialist Renny Harlin („Stirb langsam 2“) inszeniert zweifellos mit Schmackes, doch zehn kleine Negerlein, die vor Monstern durch dunkle Gänge flüchten, hat man in letzter Zeit viel zu oft im Kino gesehen.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, Lichtspielhaus (Del)
Der Diamantencop USA 1999, R: Les Mayfield, D: Martin Lawrence, Luke Wilson
„Juwelendieb Miles kann den Riesendiamanten gerade noch in einem Rohbau verstecken. Als er aus dem Knast kommt, steht an gleicher Stelle – eine Polizeistation! Netter und harmloser Ganovenspaß.“ (TV-Spielfilm) CineStar
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Ein Lied von Liebe und Tod Deutschland/Ungarn 1999, R: Rolf Schübel, D: Joachim Król, Ben Becker, Erika Marozsan
„Im Budapest der späten 30er Jahre lernt der jüdische Restaurantwirt Szabó einen unglücklich verliebten deutschen Geschäftsmann kennen, als der sich in die bereits reichlich komplizierte Dreierbeziehung zwischen Wirt, Kellnerin und Restaurantpianisten einmengen will. Ein paar Jahre später erscheint der verschmähte Liebhaber in SS-Uniform wieder und zwingt den Wirt zu Handlangerdiensten bei seinen mörderischen Geschäften. Regisseur Schübel peppt seine schmale Geschichte mit Anekdoten, romantischem Geplänkel und ein paar geschmacklosen Witzen auf. Redlich im Ansatz, aber viel zu kurzschlüssig konstruiert: Allein Joachim Król als trauriger Gastronom sticht aus dem Ensemble heraus.“ (tip) Schauburg, Ziegelhof-Kino (Ol)
Ein Sommernachtstraum Großbritannien/Italien/USA 1999, R: Michael Kaufmann, D: Michelle Pfeiffer, Kevin Kline, Sophie Marceau, Rupert Everett
„Die sommerliche Toskana im 19. Jahrhundert, Land der Mythen und Elfen. Ein nächtlich verabreichter Liebestrunk von Kobold Puck sorgt während der Hochzeitsvorbereitungen für Theseus und Hippolyta für Verwirrung. Gegenseitig verfallen sich Titania und ein Weber mit Eselsohren. Üppige Besetzung, lukullische Bilder und Shakespeares erstmals von Hollywood adaptiertes Vorlage markieren das Epizentrum der einschläfenden Komödie. Im Vergleich zu populären Shakespeare-Verfilmungen wie „Shakespeare in Love“ oder „10 Dinge, die ich an Dir hasse“ schwelgt Regisseur Michael Hoffmann in einem einfallslosen Schwank in Pappkulissen.“ (film.de.) Atlantis, Ziegelhofkino (Ol)
Ehrensache Bremen 1999, R: Dagmar Gellert
Premiere eines in Bremen produzierten Films: „Über ein Jahr lang hat die Bremer Filmemacherin Dagmar Gellert eine durch Gewalttaten aufgefallene, deutsch-türkische Jugendclique aus der Lüssumer Heide in Bremen-Blumenthal mit der Kamera begleitet. Der Film zeigt die 15 bis 18-Jährigen während und nach dem Ende des Theaterprojekts „Romeo und Julia“, das vom Bremer Senat finanziert und von professionellen Theatermachern geleitet wurde. Es gelang, gewalttätige in kreative Energien umzuwandeln, aber es konnte nicht gelingen, die Grundeinstellungen und Zukunftaussichten der Jugendlichen zu verändern.“ (Produktionsnotizen) Kino 46
Emil und die Detektive Deutschland 1931, R: Gerhard Lampreche, D: Fritz Rasp, Käthe Hsack
Erste und beste Verfilmung von Kästners Kinderkrimi nach einem Drehbuch von Billy Wilder. Filmstudio
Der erste Mal Deutschland 1996, R: Conni Walther / Kinderfilm ab 12 Jahre
„Fili ist 15 und über beide Ohren verliebt in den amerikanischen Schauspieler Johnny Depp. Dann erfährt sie, dass dieser sich nur für Frauen mit sexueller Erfahrung interessiert. Sie macht sich auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten.“ (Komunalkino) Kino 46
eXistenZ Kanada/Großbritannien 1999, R: David Cronenberg, D: Jennifer Jason Leigh, Jude Law, William Defoe
Dass wir uns zu Tode amüsieren, ist ja auch schon keine ganz neue Erkenntnis mehr, und einige Mitmenschen sind inzwischen mehr im Internet und in Computerspielen als in der realen Welt zu Hause. Mit diesen Themen spielt der neue, äußerst raffinierte Science-Fiction-Film „eXistenZ“. David Cronenberg schaut hier nur ein paar Jahre in eine Zukunft, in der die virtuelle Realität so überzeugend geschaffen werden kann, dass die Teilnehmer beim neuesten Computergame „eXistenZ“ unmöglich wissen können, ob sie im Spiel oder außerhalb agieren. Dazu werden ihre eigenen Nervensysteme angezapft, die Anschlüsse werden ihnen ins Fleisch gestöpselt, und der Computer zieht seine Energie aus ihren Ängsten, Wünschen und Trieben. Und so wie die an das System angeschlossenen Spielfanatiker weiß auch der Zuschauer bald nicht mehr, auf welcher Spiel/Realitätsebene er sich gerade befindet. Cronenberg folgt hier seinen alten Obsessionen: der Verschmelzung von menschlichem Körper und Maschine. Eine „Mischung aus kühler Intellektualität und auslaufendem Rückenmark“ hat ein Kritiker seinen Stil genannt. (hip) Schauburg
Eyes Wide Shut USA 1999, R: Stanley Kubrick, D: Tom Cruise, Nicole Kidman
„Eyes Wide Shut“ basiert auf der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler, die Kubrick aus dem Wien des späten 19. Jahrhunderts ins New York des späten 20. Jahrhunderts transkribiert hat. Der Film hat die Struktur eines Thrillers, mit dem Verdacht, dass eine mächtige Verschwörung existiert, die über Leichen geht. Aber er ähnelt auch einem Alptraum, in dem jede Szene eine ganz eigene, seltsam surreale Qualität besitzt, und alle Geschehnisse ihren Ursprung im Inneren des Protagonisten haben. Im Zentrum steht eine ritualisierte, brillant düster funkelnde Orgie, die wie ein erotisches Fegefeuer wirkt, in dem Sex und der Tod untrennbar ineinander verwoben sind. (hip) Gondel
F
Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton
„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch Regisseur David Fincher („Seven“) haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden. Die wichtigste Regel bei Fustkämpfen hat er nicht kapiert – wissen, wann man aufhören muß.“ (Spiegel) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast, Passage (Del), Casablanca (Ol)
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Das Geisterhaus Deutschland/Dänemark/Portugal 1993, R: Bille August, D: Jeremy Irons, Meryl Streep, Glen Close
„Bernd Eichinger hat Pakete dieser Art in Serie zusammengeschnürt. Die von ihm betreuten Literatur-Adaptionen verbanden immer kulturelles Hintergrundrauschen mit inhaltlicher Schlichtheit. Aber am „Geisterhaus“ bestürzt doch die Unverfrorenheit, mit der der Film über sein zeitgeschichtliches Sujet hinweggeht und die Erinnerung an reales Leid auslöscht.“ (epd-film) CineStar
Das Geisterschloss USA 1999, R: Jan De Bont, D: Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones
„Speed-Regisseur Jan De Bont will uns das Gruseln beibringen, leider geht das eher in die Hose. Tolle Ausstattung und Effekte, aber wenig Gänsehaut in der uralten Story vom verwunschenen Schloss.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast
Gertrud Dänemark 1964, R: Carl Theodor Dreyer, D: Nina Pens Rode, Berndt Rode, Axel Strobye
„Die Geschichte einer Frau des dänischen Bürgertums, die erfolglos aus ihrer in leeren Konventionen erstarrten Ehe auszubrechen versucht. Letzter Film des Meisterregisseurs, entstanden nach einem Bühnenstück des Schweden Söderberg. In seinem verhaltenen Rhythmus und seinen streng komponierten, nahezu asketischen Bildern ein Drama von klassischem Format, im Umfeld der filmästhetischen Umbrüche der sechziger Jahre seinerzeit ein irritierender und anregender Anachronismus.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
H
Helden wie wir Deutschland 1999, R: Sebastian Peterson, D: Daniel Borgwardt, Xenia Snagowski
„Pünktlich zum zehnten Jahrestag der Maueröffnung kommt nach Leander Haußmanns „Sonnenallee“ die zweite Verfilmung eines Romans von Thomas Brussig in die deutschen Kinos. Die einfallsreich und erfrischend ungewöhnlich gedrehte Ostkomödie, die das Leben von Klaus Uhlzscht und von der Suche nach seiner großen Liebe Yvonne erzählt, ist unterlegt mit geschichtlichen Ereignissen. Vom Mauerbau über den Prager Frühling bis zur Öffnung der Mauer, an der Uhlzscht nicht wenig Anteil hat. In bester „Forrest Gump“-Manier baut Regiedebütant Sebastian Peterson Doku-Szenen, Trick- und Realsequenzen zu einer faszinierenden und amüsanten Historiencollage.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Cinestar, Casablanca (Ol)
Henry, Portrait Of A Serial Killer USA 1990, R: John McNaughton, D: Michael Rooker, Tracy Arnold / Originalfassung mit Untertiteln
Geschichten trösten und geben Sicherheit – auch wenn sie noch so pessimistisch, zynisch oder gewalttätig erzählt werden. Das Erschreckende an „Henry“ ist nicht die Gewalt, sondern die Art, wie Regisseur John McNaughton uns den Trost einer Geschichte verweigert. Stattdessen zeichnet er tatsächlich das Portrait eines Serienkillers (lose angelehnt an die Geständnisse des Massenmörders Henry Lee Lucas). Der Film ist nichts weiter als eine Montage von alltäglichen Szenen aus dem Leben von Henry. Ebenso beiläufig wie die Gespräche beim Bier am Küchentisch wird gezeigt, wie er Menschen tötet – scheinbar ohne jedes Motiv, zufällig und leidenschaftslos. Diese Banalität der Gewalt inszeniert McNaugthon nie spekulativ, sondern distanziert und indirekt. Mit den gängigen Effekten der Splatter-Filme hat „Henry“ nichts gemein. Sein Horror besteht darin, dass er uns ohne beruhigende Erklärungen oder Lösungen alleine lässt. (hip) Kino 46
K
Kalle Blomquist Schweden 1997, R: Göran Carmbeck, D: Malte Forsberg, Totte Steneby
„Neuverfilmung eines Jugendkrimis von Astrid Lindgren um ihren jungen Meisterdetekiv Kalle, die leicht angestaubt wirkt. Doch die jungen Darsteller vermitteln in ihrem lebendigen Spiel überzeugend ein von Rollenklischees fast freies Bild jugendlicher Freundschaft.“ (Zoom) CineStar
Kikujiros Sommer Japan 1999, R: Takeshi Kitano, D: Beat Takeshi, Yusuke Sekiguchi
„Den japanischen Regisseur Takeshi Kitano kennt man als Erzähler gewalttätiger Gangsterballaden und Polizeifilme. Mit „Kikujiro“ ist ihm eine vollkommen neue Facette seines Werks geglückt: eine erfrischende Komödie. Er schickt einen unreifen Erwachsenen (Kitano) und einen unglücklichen neunjährigen Jungen auf eine Reise in eine andere Stadt, in der der Junge seine Mutter besuchen will. Kitano ist in Japan als Entertainer bekannt, und der Humor lebt hier von seinen minimalistischen Gesten, seinem watschelnden Gang und seinen unvorhersehbaren Reaktionen. Auf den ersten Blick wirkt „Kikujiro“ mit seinem mitunter albernen Humor wie eine Fingerübung in Sachen Slapstick und Situationskomik, doch mehr und mehr entfaltet sich die latente Tragik seiner Figuren, von denen der eine nicht aus seiner Haut kann und der kleine Junge am Ende die bittere Erfahrung machen muss, dass er einem Trugbild seiner Mutter aufgesessen war.“ (epd-film) Atlantis
Kinder des Himmels Iran 1999, R: Majid Majidi / Kinderfilm ab 6 Jahre
Ali soll für seine kleine Schwester Zohre die Schuhe vom Schuster holen. Auf dem Rückweg verliert er diese, eine Katastrophe!“ (Kommunalkino) Kino 46
Kiriku und die Zauberin Frankreich/Belgien/Luxemburg 1999
„Kiriku kommt in einem afrikanischen Dorf zur Welt. Sogleich stellt er sich als der geborene Erlöser heraus, der gegen die böse Zauberin Kabara kämpft. Erfrischend lehrreiche Do-it-Yourself-Fabel jenseits der aalglatten Disney-Unterhaltung. Die ungewohnte Animation des afrikanischen Märchens in erdigen Farben ist eine vielschichtige Erzählung voller Überraschungen. Auf die verschwenderische Optik Hollywoods muss man zwar verzichten, aber das tut dem Film eher gut, als dass es ihm schadet.“ (film.de) Cinemaxx
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Lovers (Dogma 5) Frankreich 1999, R: Jean-Marc Barr, D: Elodie Bouchez, Sergej Trifunovic
„Dies ist der erste Dogma-Film, der nicht von einem dänischen Regisseur umgesetzt wurde. Der Schauspieler Jean-Marc Barr, der mit Lars von Trier befreundet ist, hat ihn mit außerordentlicher Schnelligkeit realisiert, so schnell, dass „Dogma 5“ vor Beginn der Dreharbeiten zu „Dogma 4“ fertiggestellt wurde. Die Drehgeschwindigkeit hat viel mit der Leichtigkeit und Begeisterung zu tun, die der Film in jeder Minute ausstrahlt. „Lovers“ ist der erste Dogma-Film, der den Keuschheistschwur nutzt, um sich mit ganz leichter Technik auf die Straße zu begeben, anstatt sich an die Einheit des Ortes zu halten wie die dänischen Vorbilder. Besetzt mit nur zwei Hauptrollen entwickelt „Lovers“ eine problematische Liebesgeschichte, die eigentlich nicht danach fragt, wie sich das Paar findet, sondern danach, wie es zusammenbleiben kann. Denn Dragan ist Jugoslawe, in Paris lebt er illegal und in ständiger Furcht aufzufliegen. Jeanne ist Französin, beide sprechen miteinander ein gebrochenes Englisch. Barr versteht die Freiheit, die der dänische „Dogmatismus“ ironischerweise mit sich brachte, für sich zu nutzen und auf andere Sujets als die der Famile zu konzentrieren. Er befreit das Dogma noch einmal aufs Glücklichste, indem er vorführt, wie es anders, für ein eigenes öffentliches Thema zu nutzen ist.“ (epd-Film) Filmstudio
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Mein liebster Feind – Klaus Kinski Deutschland 1999, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski spielt sich selbst als Monster
Auf den ersten Blick ist „Mein liebster Feind“ eine ganz konventionelle Dokumentation mit Filmausschnitten, Interviews mit Kinskis FilmpartnerInnen und mit Herzog als Hauptbelastungszeugen, der an die Drehorte von „Aguirre“ und „Fitzgeraldo“ fährt, um etwa genau an der Flussbiegung von einem Tobsuchtsanfall Kinskis zu erzählen, der vor 27 Jahren tatsächlich passierte. Aber Herzogs barocke Sprache („Jedes weiße Haar auf meinem Haupt nenne ich Kinski“) und seine ganz und gar subjektive Herangehensweise enthüllen mindestens so viel über den Filmemacher selber wie über das Objekt seiner (künstlerischen) Begierde. So ist dies eine halb zärtliche, halb zornige Doppelbiographie von zwei Besessenen, die auf eine ganz eigene, völlig irrationale Weise füreinander geschaffen waren. (hip) Cinema
Message in a Bottle USA 1999, R: Luis Mandokis, D: Kevin Costner, Robin Wright Penn, Paul Newman
„Geschiedene Journalistin entdeckt Flaschenpost romantischen Inhalts und erwidert sie mit ebensolchen Empfindungen. Der Unbekannte: ein verwitweter Segelbootbauer in den angeblich besten Jahren, der seiner allzufrüh verstorbenen Künstlerfrau eine beinahe reliquienkultische Verehrung entgegenbringt. Luis Mandokis mit der großen Kelle angerührter Schauspielerfilm leidet unter anderem an der allzu guten Werbespot-Verträglichkeit mancher Bilder und an der Aufsässigkeit, mit der unserer Tränendrüse das Ende als ein Hochtragisches empfohlen wird. Überzeugender als Kevin Costners mimische Stereotypien wirken Robin Wright Penn als weibliche Protagonistin und Paul Newman in der Rolle eines unbequem-hellsichtigen väterlichen Ratgebers.“ (Neue Zürcher Zeitung) UT-Kinocenter, Ziegelhof-Kino (Ol)
Mickey Blue Eyes USA 1999, R: Kelly Makin, D: Hugh Grant, James Caan, Jeanne Tripplehorn
„Good old „Dackelblick“ Grant spielt hier einen „Englishman in New York“: den Auktionär eines angesehenen Kunsthändlers, der sich ausgerechnet in die Tochter eines Mafia-Gangsters verliebt. Sie will ihn von ihrer Famile fernhalten, er bittet ihren Vater (natürlich in einem italienischen Restaurant) um ihre Hand, und der Rest ist eine Farce mit blauen Bohnen und bösen Buben, bei der Grant schließlich auf seiner eigenen Hochzeit den toten Bräutigam spielen muss. Der Plot ist eher hanebüchen und im Grunde nur ein Vorwand, um komische Szenen aneinanderzureihen, aber diese zünden gut. (hip) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UT-Kino
Mrs. Tingle USA 1999, R: Kevin Williamson, D: Katie Holmes, Helen Mirren
Eine Kuriosiät: Dieser Film, in dem sich Schüler an einer strengen Lehrerin rächen, läuft in dieser Woche unter drei verschiedenen Titeln in Bremer Kinos. Ursprünglich heisst er „Tötet Mrs. Tingle“, aber nach dem Messerattentat eines Schülers an seiner Lehrerin in Meißen ist dieser Titel plötzlich politisch höchst unkorrekt. Statt ihn ganz aus den Kinos zu nehmen, empfahl der Filmverleih als Schadensbegrenzung Alternativtitel, an die sich die Kinobetreiber nur zum Teil hielten, und so hat man jetzt die Auswahl zwischen „Tötet Mrs. Tingle“, „Mrs. Tingle“ oder dem braven „Rettet Mrs. Tingle“. UFA-Palast
N
Natural Born Killers USA 1994, R: Oliver Stone, D: Woody Harrelson, Juliette Davis
Als „pfiffige Sartire“ bezeichnetete ein Kollege damals diesen Film in der Bremer taz, aber damit war er nur einer von vielen, die den Sprüchen von Stone auf den Leim gekrochen waren. Die Medienschelte ist in „Natural Born Killers“ nur ein dünnes Deckmäntelchen, und Stone präsentiert die Gewalt mindestens so knallig, bunt und unterhaltsam wie die Fernsehsender, die er zu kritisieren vorgibt. Mit all den filmischen Tricks zeigt er im Grunde nur eins: Die Massenmörder Mikey und Malory sind cool. Die bösen Buben Hollywoods von Peckinpah bis Tarantino sind bisher immer ehrlich für ihre merkwürdigen Vorlieben eingestanden, aber der heuchlerische Zyniker Stone beweist mit diesem Film, dass er ein talentiertes Arschloch ist. (hip) CinemaxX
Ne günstige Gelegenheit Deutschland 1999, R: Gernot Roll, D: Benno Führmann, Armin Rohde, Herbert Knaup
„Underdog Benno Führmann hat kein Glück im Leben. Nachdem sein Chef ihn fertiggemacht und ausgenutzt hat, fliegt auch noch sein Wohnwagen in die Luft. Nach dem Versuch, einer Prostituierten bei der Beseitigung einer Leiche zu helfen, findet er sich plötzlich als Opfer der russischen Mafia wieder und hat durch Zufall eine Geisel am Hals. Das Trio Führmann, Rohde, Knaup ist die ideale Besetzung für diese Klamaukkomödie. Das gute Casting läuft aber angesichts des schlechten Drehbuchs etwas ins Leere.“ (film.de) CinemaxX, Cinestar
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Die Passion der Jeanne d'Arc Carl Theodor Dreyer, D: Maria Falconetti, Maurice Schutz / Stummfilm mit Orgelbegleitung
„Der berühmte Film schildert die Gerichtsverhandlung, die Aburteilung und die Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen der Jeanne d'Arc. Dreyer arbeitet vorwiegend mit Großaufnahmen und mit sparsamen, mathematisch kalkulierten Kamerabewegungen. Die Zwischentexte dieses Stummfilms sind den Prozessakten entnommen. Dreyer ließ seine Schauspieler die Texte sprechen, so dass eine extreme Bildspannung entsteht. Der Film ist kein Historiengemälde, keine Chronik der Ereignisse, sondern die distanzierte Beschreibung eines Glaubenskampfes.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46 zu Gast in der Kapelle der Immanuel-Gemeinde, Elisabethstraße 18
Propaganda Türkei 1999, R: Sinan Cetin, D: Kemal Sunal, Metin Akpinar / türkische Originalfassung mit Untertiteln
„Ein Film über politsche Grenzen und ihre zerstörerischen Auswirkungen (basierend auf einer wahren Begebenheit). Im Jahr 1948 muss der Hauptzollbeamte Mehti die bis dahin unsichtbare Grenze zwischen der Türkei und Syrien errichten – mitten durch seine Heimatstadt. Er ahnt nicht, welchen Schmerz er damit auslöst: In einem Volk, das sich als Ganzes sieht, werden Familien, Sprachen, Kulturen und Liebende auseinandergerissen.“ (Pressematerial) UFA-Palast
Pünktchen und Anton Deutschland 1998, R: Caroline Link, D: Elea Geissler, Max Felder, Julianne Köhler / Kinderfilm ab 6 Jahre
„Zu niedlich die Kinderdarsteller, zu altbacken die Kästnerschen Scherze und Charaktere. Schade, denn mit den Mutterfiguren Julianne Köhler und Meret Becker beweist Caroline Link, dass sie moderne Charaktere zeichnen kann.“ (Der Spiegel) Kino 46
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Raus aus der Haut Deutschland 1997, R: Andreas Dresen, D: Susanne Bormann / Kinderfilm ab 12 Jahre
„Marcus ist heimlich verliebt in Anna, die mit ihm in die 12. Klasse geht. Um Anna zu imponieren, entschließt sich Marcus zu einer unüberlegten Aktion.“ (Kommunalkino) Kino 46
Rettet Mrs Tingle USA 1999, R: Kevin Williamson, D: Katie Holmes, Hellen Mirren
Eine Kuriosität: Dieser Film, in dem sich Schüler an einer strengen Lehrerin rächen, läuft in dieser Woche unter drei verschiedenen Titeln in Bremer Kinos. Ursprünglich heisst er „Tötet Mrs. Tingle“, aber nach dem Messerattentat eines Schülers an seienr Lehrerin in Meißen ist dieser Titel plötzlich politisch höchst unkorrekt. Statt ihn ganz aus den Kinos zu nehmen, empfahl der Filmverleih als Schadenbegrenzung Alternativtitel, an die sich die Kinobetreiber nur zum Teil hielten, und so hat man jetzt die Auswahl zwischen „Tötet Mrs. Tingle“, „Mrs Tingle“ oder dem braven „Rettet Mrs. Tingle“. CineStar
Runaway Bride USA 1999, R: Gary Marshall, D: Julia Roberts, Richard Gere / Originalfassung ohne Untertitel
Originaltitel und -fassung von „Die Braut, die sich nicht traut“. Kurzkritik siehe dort UFA-Palast
S
Schlaraffenland Deutschland 1999, R: Friedeman Fromm, D: Ken Duken, Franka Potente, Heiner Lauterbach
„Das Schlaraffenland liegt für einige Milchgesichter der Viva-Generation in einem Einkaufszentrum: Sieben Jugendliche lassen sich über Nacht einschließen für eine wilde Party zwischen Turnschuhregalen und Fleischtheken. Dumm nur, dass dort gleichzeitig ein paar Leute vom Sicherheitsdienst dabei sind, den ihnen anvertrauten Tresor zu knacken. Es kommt zum blutigen Kampf – doch spätestens bei der ersten Leiche gibt auch der Plot unter großem Getöse den Geist auf.“ (Spiegel) UT-Kinocenter
Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck
„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichet Theatermacher Leander Haußmann sarkastisch und vor allem urkomisch nach. Leicht wird er es mit seinem scharfsinnigen, liebevoll ausgestattenten Kinodebüt nicht haben, schreckt er doch auch vor Slapstick und kleinen Plattheiten nicht zurück. Thema und der Autor der Romanvorlage Thomas Bussig liegen eindeutig im Trend: „Helden wie wir“, Bussigs anderer Ost-Roman, ist auch bereits verfilmt.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio, CineStar, CinemaxX, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)
Spiel der Götter Australien 1999, R: Khyentse Norbu, D: Jamyang Lodro
„Leichtfüßige Komödie, die eine unsentimentalen Einblick in den Klosteralltag gewährt. Die Erfahrungen am Set von Bernardo Bertoluccis „Little Buddha“ schlagen für Regisseur und Drehbuchautor Khyentse Norbu positiv zu Buche.“ (film.de.) Schauburg
Star Wars – Episode 1 – Die Dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor
„Ich würde diesen Film die Enttäuschung des Jahrzehnts nennen, wenn ich nicht, mit vielen anderen, schon die schleichende Befürchtung hatte, dass es so enden würde. Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) CinemaxX (auch OmU), Apollo (Whv)
T
Tarzan USA 1999, R: Kevin Lima, Chris Buck
„Im Urwald kommen die Kreativen des Disney-Konzerns anscheinend prima klar – „Das Dschungelbuch“ und „Der König der Löwen“ gehören zum Erfolgreichsten, was die berühmten Trickfilmstudios auf die Leinwand brachten. Jetzt also Tarzan: Nie sah man den Herrn des Dschungels so elegant durch die Baumwipfel gleiten; eine neue 3-D-Technik macht die Bilder eindrucksvoll plastisch. Zum Glück verzichten die Tiere weitgehend aufs Singen. Nur der Disney-typische Appell an Toleranz und Menschlichkeit nervt.“ (Spiegel) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
Tobias Totz und sein Löwe Deutschland/Belgien 1999, R: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch
„Kinder ins Kino! „Sandmännchen“-Zuschauer kennen den Zeichentrick-Abenteurer Tobias Totz ja schon. Liebevoll animiertes Leinwandabenteuer mit den Stimmen von Nena, Hape Kerkeling, Jürgen von der Lippe und Ingolf Lück.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast
Tötet Mrs. Tingle USA 1999, R: Kevin Williamson, D: Katie Holmes, Helen Mirren
Siehe auch unter „Rettet Mrs. Tingle“ und „Mrs. Tingle“. „Auch „Scream“-Erfinder Kevin Williamson muss erkennen, dass nicht alles zu Gold wird, was er anfasst. Seine schwarze Schul-Rachekomödie hat zwar mit Helen Mirren eine großartige Hass-Titelheldin, bleibt aber eher belanglos.“ (TV-Spielfilm) Cinemaxx
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...und raus bist du! Island 1998, R: Ari Kristinsson, D: Bergthora Aradóttir / Kinderfilm ab 6 Jahre
„Hrefna weiß nur, dass ihr Vater schon seit vielen Jahren im Ausland arbeitet und ihr zu Geburtstag schöne Geschenke schickt. An ihrem 10. Geburtstag erfährt sie allerdings, dass diese Geschichte gar nicht stimmt.“ (Kommunalkno) Kino 46
Ungeküsst USA 1999, R: Raja Gosnell, D: Drew Barrymore, David Arquette
„Drew Barrymore und David Arquette merkt man den Spaß an einer weiteren „Eine wie Keine“-Version an. Trotz der geistig beschränkten Highschoolszenerie vom Baseballspiel bis zum Abschiedsball ist der naive Charme und die klamaukige Handlung „Feel-Good“ pur. Die schrille 80er-Jahre-Retro knüpft an Barrymores „Eine Hochzeit zum Verlieben“ an.“ (film.de.) CinemaxX, CineStar, UT-Kino
V
Vincent und ich Kanada 1990, R: Michael Rubbo / Kinderfilm ab 6 Jahre
„Die 12jährige Jo ist eine talentierte Malerin, die sich Vincent van Gogh zum Vorbild genommen hat. Ein mysteriöser Kunsthändler kauft Jo eines ihrer Bilder ab und stellt es in Amsterdam als bislang unbekanntes Frühwerk des Meisters vor. Jo reist nach Amsterdam, um den Betrug aufzuklären.“ (Kommunalkino) Kino 46
W
Wehrlos – die Tochter des Generals USA 1999, R: Simon West, D: John Travolta, Madeleine Stove
„Auf einem Truppenübungsplatz der US-Army wird die nackte Leiche einer jungen Offizierin gefunden. Mordverdächtig ist ein Vorgesetzter. Ein interner Ermittler der Army (John Travolta) entdeckt bald eine schmutzige Vorgeschichte: eine vertuschte Gruppenvergewaltigung, ein S/M-Studio im Privatkeller und bigotte Generäle, die für die Ehre der Army selbst ihre eigenen Kinder opfern. Bei aller kritischer Distanz bleibt der Film doch letzlich unentschieden in seiner Haltung zur Army. Hier ist kein Missstand zu entdecken, der von guten „All American Boys“ wie Travolta nicht im Alleingang beseitigt werden könnte.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del), Wall-Kino (Ol)
Z
10 Dinge, die ich an dir hasse USA 1999, R: Gil Junger, D: Julia Stiles, Heath Ledger
„Highschool-Komödie, die mit unbeschwertem Sitcom-Charme den Illusionen, Kraftproben und Verwicklungen junger Herzen folgt. Nicht besonders tiefgründig, aber immerhin temperamentvoll.“ (tip) Cinestar-Kristallpalast, UT-Kino
Zwei in einem Boot Deutschland R: Cornelia Grünberg / Kinderfilm ab 8 Jahre
„Opa Knut will seinen Enkeln ein Adlernest zeigen. Dann erleidet Opa mitten in der Wildnis einen Herzanfall. Er braucht rasche Hilfe. Aus dem Ausflug wird ein Abenteuer, in dem es um Leben und Tod geht.“ (Kommunalkino) Kino 46
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