: Die Anklage gegen Hogefeld
Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung RAF seit spätestens Februar 1984
Zweifacher versuchter Mord am damaligen Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Hans Tietmeyer, und seinem Fahrer am 20. September 1988. Beide blieben unverletzt.
Nach der Festnahme am 27. Juni 1993 kamen weitere Vorwürfe hinzu. Laut Haftbefehl vom 21. Januar 1994:
Beteiligung an der Sprengung des Gefängnisneubaus im hessischen Weiterstadt am 27. März 1993. Dabei kam niemand zu Schaden.
Gemeinschaftlicher Mord an dem GSG-9-Beamten Michael Newrzella und sechsfacher versuchter Mord bei der Festnahmeaktion in Bad Kleinen am 27. Juni 1993. Newrzella wurde nach Lesart der Behörden von Hogefelds Begleiter Wolfgang Grams getötet, bevor dieser selbst auf nach wie vor ungeklärte Art und Weise ums Leben kam.
Erst in der Anklageschrift vom 24. März 1994 tauchen die schwersten Vorwürfe gegen die Angeklagte auf:
Mord an dem US-Soldaten Edward Pimental und zweifacher vollendeter Mord und Mordversuch beim RAF- Sprengstoffanschlag auf die US- Airbase in Frankfurt am Main am 8. August 1985.
Pimental war von zwei RAF- Frauen aus einer Diskothek in einen Wald gelockt und dort durch Kopfschuß getötet worden, um sich mit Hilfe seiner Identitätskarte für den nachfolgenden Anschlag den Zugang auf das Militärgelände zu verschaffen. Die Autobombe tötete einen weiteren US-Soldaten und eine Zivilangestellte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen