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■ Die Anderen"Dagens Nyheter" und "Le Monde" zur Währungskrise in Japan und anderen asiatischen Ländern / "Liberation" meint zum Angebot der amerikanischen Außenministerin Albright, die Beziehungen zum Iran zu normalisieren

„Dagens Nyheter“ (Stockhom) kommentiert die Währungskrise in Japan und anderen asiatischen Ländern: Der Kern des Problems in Asien liegt in Japans Banken. Sie verfügen über eine schwache Kapitalstruktur und haben selbst einen Preisballon aufgeblasen, der vor acht Jahren platzte und zu Verlusten führte, die sowohl Investitionen wie auch den Privatverbrauch bremsten. Die faulen Kredite beliefen sich auf 18 Prozent des Bruttonationalproduktes. Regierung und Zentralbank in Japan müssen jetzt vor allem das Banksystem durch Konkurse, Fusionen und einen massiven Kapitaleinsatz sanieren.

Die kleineren asiatischen Länder benötigen Hilfe des Internationalen Währungsfonds, um über eine ähnliche Medizin verfügen zu können. Am wichtigsten aber ist, daß Europa und die USA die Welle von Billigimporten aus Südostasien akzeptieren, die jetzt folgen wird. Ein Rückfall in europäischen und amerikanischen Protektionismus wäre das schlimmste denkbare Szenario für die asiatische Krisenregion.

„Le Monde“ (Paris) dagegen schätzt die rückläufige Wirtschaftsentwicklung in Japan folgendermaßen ein: Vor weniger als zehn Jahren glaubten die westlichen Industrienationen, daß die japanische Wirtschaft die Welt beherrschen würde. Sie empfanden Japan als Modell und zugleich als Bedrohung. Die Dinge haben sich seither radikal geändert. Mit dem Eintritt der zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt in die Rezession wird das Rätsel immer größer: Wie kann ein so immens reicher Staat wie Japan so tief in die Flaute abgleiten?

Aber mögen die Nachrichten aus Tokio seit einem Jahr auch sehr schlecht sein, so behält das Land doch auch in Zukunft beachtliche Trümpfe in der Hand, angefangen bei außerordentlich wettbewerbsfähigen Unternehmen auf dem Auto- und Elektroniksektor.

„Libération“ (Paris) meint zum Angebot der amerikanischen Außenministerin Albright, die Beziehungen zum Iran zu normalisieren: Washington hat sich entschieden, offen auf die Karte Chatami zu setzen. Das amerikanische Dialogangebot stellt einen bedeutenden Richtungswechsel in der amerikanischen Politik dar.

Es beendet eine Strategie der „doppelten Eindämmung“, jener Irans und Iraks. Die Vereinigten Staaten scheinen dabei dem Scheitern dieser Politik der wirtschaftlichen Erstickung Irans durch vierzig Jahre Quarantäne Rechnung getragen zu haben. Tatsächlich hat Europa trotz der amerikanischen Drohungen nie aufgehört, seine Beziehungen zu Teheran fortzuentwickeln. Schlimmer, die europäischen Ölgesellschaften haben von dem Handelsembargo profitiert, das den US-Unternehmen die Türen zu Iran versperrt hat.

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