■ Die Anderen: "Politiken", "Neue Zürcher Zeitung" zu Fischers NATO-Initiative
Die dänische Zeitung „Politiken“ lobt Fischers Äußerung zur Atomstrategie der Nato: Deutschlands Außenminister Joschka Fischer hat die Nato-Strategie des atomaren Erstschlags in Frage gestellt. Auf den ersten Blick hat Fischer die Vernunft auf seiner Seite. Denn die massive konventionelle sowjetische Überlegenheit im Herzen Europas existiert nicht mehr. Die Debatte, die, so Fischer, keine deutschen Sonder-Standpunkte bringen soll, ist ausgesprochen gesund, gerade zum 50. Nato-Jubiläum im Frühjahr. Es gibt allerdings einen Haken: Fischers Vorschlag könnte in der Praxis zum Argument für eine konventionelle Aufrüstung in Europa werden. Und wer will das? Die Nato braucht eine Debatte, wie man vernünftig weiter ab- und umrüsten kann – atomar und konventionell.
Die „Neue Zürcher Zeitung“ zu Fischers Nato-Initiative: Versuchte Fischer, die rot-grünen Absichtserklärungen in die Praxis umzusetzen, wäre dies nicht nur eine Abkehr von der bisherigen deutschen Außenpolitik, sondern würde einen ernsten Konflikt mit den Nato-Partnern heraufbeschwören. Man kann jedoch davon ausgehen, daß dies Rhetorik ist. Die SPD läßt wenig Lust erkennen, sich die aus grünen Wahlprogrammen in den Koalitionsvertrag gelangten Postulate zu eigen zu machen. Rot-Grün sucht in außenpolitischen Fragen mindestens verbal die Ambivalenz.
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