■ Die Anderen: Die "Welt" schreibt zur doppelten Staatsbürgerschaft / Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" kommentiert die Lage der FDP
Die „Welt“ schreibt zur doppelten Staatsbürgerschaft: Die massenhafte Einführung eines doppelten Passes spaltet das Volk in Nur-Deutsche und Auch- Deutsche. Damit wird keine Integration befördert, sondern Segregation erzwungen. Schon jetzt macht sich Unmut breit. Eine Multikulti-Romantik, die jedem ein Extrapäßchen gewährt, wird neue Fremdenfeindlichkeit provozieren, anstatt sie zu vermindern. Es gehört zu den guten Lehren unserer historischen Katastrophen, daß wir für Ausländer offen sind. Deutschland zählt zu den weltoffensten Gesellschaften überhaupt. Auch in Zukunft soll unser Land ein Magnet für Menschen aus aller Welt bleiben. Daß mancher davon nach einigen Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft erwirbt, ist gut und richtig. Eine doppelte braucht er aber nicht.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ kommentiert die Lage der FDP: Die FDP wird nicht müde zu beteuern, daß sie sich in der Opposition pudelwohl fühle. Trotz aller ehren- und lobenswerten Versuche, Programmpartei zu spielen und das „liberale Profil“ zu schärfen, muß sie für genügend Wähler „Funktionspartei“ bleiben, also Mehrheitsbeschaffer und politisches Korrektiv zugleich. Das strategische Ziel der FDP muß es sein, nach der nächsten Bundestagswahl wieder erste Adresse als Koalitionspartner zu werden: für die Union, aber auch für die SPD.
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