■ Die Anderen: "Liberation" (Paris) über Israels Politik im Libanon / "Les Echos" (Paris) über die Lokalwahlen im Iran
„Libération“ (Paris) über Israels Politik im Libanon: Benjamin Netanjahu selbst hat zu erkennen begonnen, daß der Versuch der Kontrolle über den Süden Libanons immer ineffizienter wird und immer mehr Menschenleben kostet. Für Israel ist das wie eine Falle, eine Art Mini-Vietnam, die von der Mehrheit der Israelis verabscheut wird. Es ist für Jerusalem unmöglich, Sicherheitsabkommen mit einem Libanon zu verhandeln, der von Damaskus bevormundet wird. Und es ist sehr schwierig oder sogar im gegenwärtigen Zusammenhang unmöglich, zu einer Einigung mit Syrien, der Rabenmutter der Hisbollah, zu kommen, das sich wohl entschieden hat, Israel einen hohen Preis für die Golanhöhen zahlen zu lassen.
„Les Échos“ (Paris) über die Lokalwahlen im Iran: Für Präsident Mohammad Chatami, den Führer der Reformkräfte, haben sich die Kommunalwahlen gelohnt: Seine Anhänger haben die meisten Sitze gewonnen und sind in eine Position gekommen, in der sie die Parlamentsmehrheit einer politischen Klasse entreißen können, die aus dem Klerus hervorgegangen ist und seit 20 Jahren die Fäden der Macht in der Hand hält. Die Kommunalwahl war die erste ihrer Art seit der Islamischen Revolution und bedeutet für Chatami einen entscheidenden Test. Mit einem Sieg im kommenden Frühjahr könnte er endlich in der Lage sein, sein Programm zur Stärkung der bürgerlichen Gesellschaft und des Rechtsstaates umzusetzen.
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