■ Die Anderen: "Wremja" (Moskau) und "Le Parisien" (Paris) zum Kosovo und zur Nato
„Wremja“ (Moskau) zum Kosovo und zur Nato: Am Vorabend des 50. Jahrestages hat die Nato eine neue Seite in ihrer Geschichte aufgeschlagen. Unabhängig davon, wie die politische Strategie aussehen wird, die auf dem Washingtoner Gipfel Ende April zu erwarten ist, bedeutet die Balkan-Operation, daß die Nato die Verantwortung über Ruhe und Ordnung im euro-atlantischen Raum übernimmt. Nachdem sich die Allianz des Kosovo-Konfliktes angenommen hat, hat sie schon nicht mehr das Recht auf einen Rückzug. Wenn es die Möglichkeit einer Vereinbarung zwischen Serben und Albanern gab, so wurde sie von den Raketen zerstört. Folglich kann die Zukunft des Kosovo nur von der Nato gewährleistet werden.
„Le Parisien“ (Paris) zum selben Thema: Angesichts des Flüchtlingsdramas ist die Nato entschlossener als jemals zuvor. Militärisch zunächst: Die USA und ihre Alliierten verstärken ihr Potential. Zudem im humanitären Bereich: Die internationale Gemeinschaft macht mobil. Mehrere Länder, darunter Deutschland, Griechenland, die Türkei, Kanada und die USA haben bereits eingewilligt, vorübergehend hunderttausend Flüchtlinge aufzunehmen. Gestern abend hat sich Premier Jospin dafür eingesetzt, daß diese Kosovo-Albaner nach Hause zurückkehren können. Eine Art, sich zu weigern, diese Deportationen als vollendete Tatsachen anzuerkennen. Und Milošević eine Botschaft der Entschlossenheit zu übermitteln.
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