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Didi sperrt die Türe zu

■ Der Kabarettist Didi Hallervorden erklärt Evelyn Künneke wegen ihrer Äußerungen über Marlene Dietrich zur unerwünschten Person bei seinen »Wühlmäusen«

Berlin. Der Kabarettist und Leiter des Theaters der Wühlmäuse in Berlin, Dieter Hallervorden, hat die Chansonsängerin Evelyn Künneke wegen ihrer Äußerungen über Marlene Dietrich von einer für Montag abend vorgesehenen Kabarettrevue wieder ausgeladen. Unter Hinweis auf ihre Marlene-Äußerungen schrieb ihr Hallervorden aus Frankreich nach Angaben des Theaters: »Sie wissen sehr wohl, daß wir Ihnen juristisch gesehen den Auftritt nicht untersagen können, möchten Sie aber auf diesem Wege unmißverständlich wissen lassen, daß Ihre Anwesenheit im Kabarett-Theater ‘Die Wühlmäuse‚ äußerst unerwünscht ist. Mit unfreundlichen Grüßen Dieter Hallervorden.« Wegen der angekündigten Beteiligung Eveleyn Künnekes habe es Drohanrufe im Theater gegeben.

Eveleyn Künneke meinte dazu, sie habe niemals gesagt, daß Marlene Dietrich eine »Vaterlandsverräterin« sei. Auf eine frühere entsprechende Frage, ob sie zu der Beisetzung gehen werde, habe sie vielmehr geantwortet, sie gehe »prinzipiell nicht zu Beerdigungen von Menschen, die ich nicht kenne«, und hinzugefügt, daß sie es auch schlecht gefunden habe, daß Marlene Dietrich »im Krieg vor amerikanischen Soldaten gesungen hat, während deutsche Soldaten verbluteten«. Sie dafür jetzt als Nazi zu beschimpfen sei grotesk. »Ich bin Vierteljüdin und Opfer des Faschismus.« Außerdem habe sie Marlene Dietrich verehrt. »Und im übrigen — es gibt noch genug Leute, die mich sehen wollen.« Sie könne sich auch nicht des Verdachts erwehren, daß die jetzige »Kampagne« gegen sie mit anonymen Morddrohungen vor etwa zehn Tagen von einer »Interessengemeinschaft der Wohnungssuchenden« zusammenhängen könnte. Nach ihren Angaben will ihr jetziger Vermieter sie aus ihrer Wohnung herausdrängen. dpa

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