: Dicker läßt Dünne sparen
■ Von allen Seiten heftige Kritik am Solidarpakt
Bonn/Berlin (taz) – Die von den Koalitionsspitzen geplanten Kürzungen der Sozialleistungen sind bei der Opposition, den Gewerkschaften, aber auch Teilen der CDU auf scharfe Kritik gestoßen. Die SPD kündigte bereits an, das „unsoziale“ Sparpaket im Bundesrat zu kippen.
Streit gibt es innerhalb der Regierungskoalition um die von den CDU-Sozialausschüssen geforderte Einführung einer Arbeitsmarktabgabe für Beamte und Selbständige. Die FDP lehnt dies strikt ab. Die CDU-Sozialpolitiker wollen auch durchsetzen, daß die Kürzungen beim Kinder-, Erziehungs- und Wohngeld zurückgenommen werden. Es sei zu befürchten, daß die Belastungen sich vor allem für kinderreiche Familien häuften. Kleinere Reparaturen am Sparpaket wurden gestern in den Koalitionsfraktionen noch ausgehandelt. Nach Angaben von dpa wird jetzt erwogen, auf die Kürzung des Wohngeldes zu verzichten und dafür die Einkommensgrenzen der steuerlichen Eigenheimförderung herunterzusetzen.
In Dresden trafen sich gestern die Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine (SPD) und Kurt Biedenkopf (CDU), um die Solidarpakt-Gespräche zwischen Bund und Ländern vorzubereiten. Seiten 2 und 3
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen