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Devisen mit Häftlingskauf gerafft

Hamburg (AP) — Die Bundesregierung ist nach Informationen des ARD-Fernsehmagazins „Panorama“ bei der Abwicklung von Häftlingsfreikäufen jahrelang systematisch getäuscht worden. Wie die Redaktion am Montag mitteilte, soll der größte Teil von Waren im Wert von 3,4 Milliarden Mark, die als Gegenleistung geliefert wurden, nie bei der DDR-Bevölkerung angekommen sein. Gemeinsame Recherchen mit der Zeit hätten ergeben, daß der dem DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski unterstehende Bereich „Kommerzielle Koordinierung“ (KoKo) dafür verantwortlich sei. Politische Voraussetzung des 1964 begonnenen Geschäftes war den Angaben zufolge, daß die Bundesrepublik für die Freilassung von politischen Häftlingen nicht bar zahlt, sondern Waren liefert, die der Bevölkerung der DDR zugute kommen sollten. Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche Deutschlands habe als Treuhänder die Organisation übernommen. Die vom KoKo-Bereich gewünschten Waren seien nie in die DDR geliefert, sondern sofort auf dem Weltmarkt verkauft worden.

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