■ Deutschland Tagebuch: 25. August 1989: Westen hilft bei Havarie im Osten
Der Tag: Die ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtet über zunehmende Probleme des Landes auf Grund steigender Flüchtlingszahlen. Im Land befinden sich neben geschätzten 3.000 DDR-Ausreißern auch 15.000 Sozialismus-Müde aus Rumänien.
Der Westen: Der Westberliner Senat und das DDR-Umweltministerium unterzeichnen nach 15jährigen Verhandlungen eine Havarievereinbarung. Damit besteht bei Unfällen auf Berliner Gewässern eine „gegenseitige Pflicht, alle Maßnahmen zu ergreifen, um grenzüberschreitende Auswirkungen zu verhindern“. Der Informationsaustausch solle „fernmündlich“ oder „fernschriftlich“ erfolgen, heißt es in dem Abkommen. Der Osten: Der Schriftsteller Stefan Heym kritisiert die SED. Der DDR-Führung sei es nicht gelungen, den Sozialismus auch nur annähernd schmackhaft zu machen. Trotzdem sei der Sozialismus noch zu retten, sagt der Schriftsteller.
Schlagzeile in Neues Deutschland: „Erich Honecker: Dank und Anerkennung für verlustarme Bergung des Getreides“
Schlagzeile in der taz: „Heym verzweifelt über alte SED-Garde“ bd
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