Deutsche Bahn: Abschied vom Intercity
Die Bahn will IC-Züge abschaffen. Die Grünen und der VCD kritisieren die Entscheidung.
Abschied vom Intercity
Bahn will IC-Züge abschaffen. Kritik von Grünen und VCD
BERLIN/MAINZ dpa/ap/taz Pläne der Bahn zum Austausch der InterCity-Züge haben bei Grünen und Verkehrsverbänden Kritik ausgelöst. Das Unternehmen stellte am Donnerstag jedoch klar, dass der IC nicht durch den teureren ICE ersetzt werde, sondern durch einen anderen, modernisierten Zug. Das bedeute weder den Abbau unrentabler Strecken noch teurere Fahrkarten, betonte ein Unternehmenssprecher gestern. "Wir ändern den Zug, aber behalten das Produkt."
Die Bahn wies damit Berichte zurück, sie wolle nach dem Interregio auch den IC abschaffen und bis 2015 durch den ICE ersetzen. Die Grünen und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hatten die angeblichen Pläne als Negativbeispiel für die Politik der Bahnprivatisierung kritisiert. "Die DB schafft das mittlere Preissegment im Fernverkehr ab", monierte Grünen-Verkehrsexperte Winfried Hermann. "Nicht die Bahnkunden, sondern das betriebswirtschaftliche Kalkül sind handlungsleitend." Der Fernverkehr werde für die Kunden verteuert, und im Regionalverkehr würden üppige staatliche Zuwendungen kassiert.
Im Rechtsstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL um bundesweite Streiks setzt das Arbeitsgericht Mainz indes auf eine zügige Entscheidung. Das Gericht werde vor dem 6. August über die neuen Anträge der Bahn auf Erlass einstweiliger Verfügungen gegen die Streiks entscheiden, so eine Gerichtssprecherin am Donnerstag. Somit können die Unterlegenen rechtzeitig Rechtsmittel einlegen. Bis zum 6. August stimmen die GDL-Mitglieder über den Streik ab.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!