Deutsche Angelverbände fusionieren: Management für Kormorane
Über 20 Jahre nach der Wende fusionieren die Anglerverbände aus Ost und West. Ein Vogel macht den Petrijüngern Konkurrenz.
Mehr als 22 Jahre nach Inkrafttreten des von Wolfgang Schäuble und Günther Krause ausgehandelten Einigungsvertrages zwischen der BRD und der DDR ist Deutschland endlich einig Anglerland. Auf einer Mitgliederversammlung haben die Delegierten des Verbandes der Deutschen Sportfischer (West, 650.000 Mitglieder) der Vereinigung mit dem Deutschen Anglerverband (Ost, 170.000 Mitglieder) zum Deutschen Angelfischerverband (West-Ost) zugestimmt.
Endlich fusioniert und fischt zusammen, was zusammengehört. Neben Ost-West-Animositäten war es auch eine unterschiedliche Anglerkultur, die trennte. Die einen (Ost) betrachteten Angeln eher als Sport, für die anderen ging es um das Naturerlebnis (West).
Ob es eine FKK-Angelsektion geben wird, ist unklar. In erster Linie war es die pure Überlebensangst, die die beiden Anglerverbände ins gleiche Boot zwang. Verantwortlich ist der Vogel des Jahres 2010 – der Kormoran.
Insofern ist auch die Wahl der neuen Spitzenfunktionärin, Frau Dr. Christel Happach-Kasan, konsequent. Die Biologin sitzt für die FDP im Bundestag und kümmert sich seit Jahren rührend um die gefiederten Gesellen. Ihr Steckenpferd ist das „Kormoranmanagement“. Denn der Fraßräuber futtert den Petrijüngern alles weg.
Also ran an den lange geschützten und daher reichlich hierzulande vorhandenen Vogel! Happach-Kasans Credo lautet: „Auch Fische brauchen Schutz“. Vor allem damit sie wieder am Haken statt im Schnabel zappeln. So kann der neue Verband endlich und entschieden Einheit feiern: „Die Weichen für eine machtvolle Vertretung der deutschen Anglerschaft sind gestellt.“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten