Detlef Kuhlbrodt ist voller Vorfreude auf die Fan-Geburtstagssause von David Bowie: Der Meister feiert seinen 69sten
Das Wochenende steht im Zeichen David Bowies. Der Meister feiert seinen 69sten Geburtstag und sein 25stes Album „Blackstar“ kommt heraus. Um dies entsprechend zu würdigen, gibt es eine Bowie Berlin Party im Meistersaal, also in der „hall by the wall“, wo Bowie Ende zwischen 1976 mit Carlos Alomar, Brian Eno, Robert Fripp und den anderen seine berühmte Berlin-Trilogie aufnahm.
Die Party beginnt mit einer „Listening-Session“ von Blackstar. Bowies und Iggy Pops Toningenieur Eduard Meyer wird von seiner Arbeit mit den Künstlern berichten. Außerdem gibt es bowieorientierte Kunst aus der Galerie Egbert Baqué Contemporary.
Für den ersten Teil sind lediglich 150 Zuschauer zugelassen; zum Live- und Partyteil kommen dann auch die anderen. Der englische Künstler Paul Henderson wird ein Bowie-Akustikset aufführen, dann spielt die Berliner Band PleaSureDomE und DJ Trevor Byron Jones beschließt den Abend.
Das alles wird sicher sehr schön, vor allem auch weil die Bowie-Fans sehr sympathisch sind. Noch mehr freu ich mich aber auf den Bowie-Geburtstagsabend, der am Samstag im Neuen Ufer gefeiert wird.
Bowie hatte damals fast gegenüber gewohnt. Unter dem Namen „Anderes Ufer“ hatte es eine wichtige Rolle in seiner Biografie gespielt. Eines Nachts nämlich waren dem schwulen Café die Scheiben eingeworfen wurden; David Bowie war zufällig des Wegs gekommen, hatte Wache vor dem Café gestanden und am nächsten Tag eine neue Scheibe spendiert, so erzählt man sich.
Seit 12 Jahren wird Bowies Geburtstag jedenfalls hier gefeiert. Die ersten Jahre waren schwierig. Im Sommer 2004, nach einem Auftritt in Scheeßel, war Bowie ja zusammengebrochen und später dann in Hamburg am Herzen operiert worden. Fast zehn Jahre lang hatte man dann nichts mehr gehört und die Geburtstagsfeiern im Ufer waren nicht mehr so gut besucht.
Zum Glück gab es dann das kleine Comeback vor drei Jahren; seitdem hat sich das Bowie-Geburtstagspublikum wieder vermehrt und verjüngt. In der Mehrzahl ist es, glaube ich, weiblich und sehr gemischt. Die aktivsten Fans kommen aus kleineren Städten. Viele sind sympathisch bodenständig, auch wenn sie mal via Christiane F. zu Bowie gekommen sind.
Vor zwei Jahren war der Bowie-Geburtstag im Neuen Ufer jedenfalls großartig gewesen. Der Fanklub-Vertreter Klaus hatte eine Eröffnungsrede gehalten und DJ-Jürgen hatte im Aladdin-Sane-T-Shirt aufgelegt. Wir hatten an der Bar gesessen, über Bowielieder und über das eigene Leben gesprochen und alle hatten dann Karaoke gesungen, zum Teil mit Handyunterstützung.
Wer in diesem Jahr noch mehr Bowie will, kann an speziellen Führungen in den Hans Studios teilnehmen. Gemeinsam mit Bowies Berliner Toningenieur Eduard Meyer werden die berühmten Tonstudios erkundet.
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